Der Gedanke liegt nahe: warum sollten Unternehmen nach der Krise auf das "Business as usual" zurückkehren und weiter wie bisher ihre Produktion auf Länder konzentrieren, in denen es viele und günstige Arbeitskräfte gibt? Ist es da nicht viel sinnvoller, den Fokus auf den Aufbau solcher Produktionsketten zu legen, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, Robotics und Automation freier sind von Lohndiskussionen und der Verfügbarkeit von Manpower?
Fakt ist: Gerade angesichts solcher Krisen ist der Wunsch, die Produktionsketten wieder ins eigene Land zu bringen, sehr groß - was angesichts der aktuellen Reife und Fülle an technologischen Möglichkeiten mehr als nachvollziehbar ist.
Mehr Intelligenz auf allen Ebenen
Wer diese Entwicklung allerdings mit menschenleeren Förderbändern assoziiert, an denen Industrie-Roboter rund um die Uhr ihre Arme schwingen - und dazu noch ohne Gehalt und Anspruch auf Urlaub -, ist auf dem falschen Weg. "Die Fertigung der Zukunft kann nur gut funktionieren, wenn die Mensch-Maschine-Kommunikation funktioniert", glaubt Deltef Krause, Area Vice President Germany bei ServiceNow. "Die bislang streng getrennten Produktions-Inseln mit ihren komplexen Industrieanwendungen (OT) und klassische IT-Landschaften (IT) müssen im Eiltempo zusammenwachsen." Damit das gelingen kann, braucht es laut Krause eine extra Portion Intelligenz auf allen drei Ebenen, die hier im Spiel sind.
Die menschliche Ebene. Eine grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Verschmelzung von IT und OT sind die Mitarbeiter. Für diese Aufgabe ist ein hohes Maß an Kreativität, ein ausgezeichnetes Technikverständnis sowie menschliche Empathie und Intelligenz gefordert. Neben ausgebildeten Fachkräften ist darum auch eine innovationsfreudige Führungsebene notwendig, die mutig genug ist, neue Wege zu gehen und Unternehmen neu aufzustellen. Denn neue Strukturen sind gefragt und vielfach auch der Abschied von gewachsenen Hierarchien und Zuständigkeitsbereichen.
Die mechanische Ebene. Auch die Maschinen müssen 'smarter' werden. Nur so lassen sich Daten ohne Medienbruch durchgängig weiterverarbeiten. Ohne künstliche Intelligenz (KI) und selbstlernende Anwendungen wird das nicht möglich sein. Solche Applikationen unterstützen Maschinen beispielsweise dabei, ihren Betriebszustand eigenständig zu überprüfen. Bei Bedarf lassen sich so Wartungstermine automatisch anstoßen oder Fehlerquellen analysieren, bevor sie den Produktionsablauf nachhaltig beeinflussen. Das wendet Schaden von den Unternehmen ab.
Die Prozessebene. Last but not least, müssen auch die Prozesse intelligenter gemacht werden. Denn was bringt uns eine smarte Fabrikation, wenn viele administrative Aufgaben und betriebliche Prozesse immer noch manuell bleiben? Dafür müssen wir uns endgültig von Datensilos und Applikations-Konglomeraten verabschieden. Die Intelligenz dafür liegt in der Cloud und in Cloud-Anwendungen. Es geht darum, sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren, um die Etablierung smarter vorausschauender Wartungsansätze, intelligenter Security- und Riskominimierungsabläufe sowie um die Herstellung einer hohen operativen Exzellenz und Belastbarkeit durch schnelle Reaktionszeiten und selbstlernende Systeme.
Die Now Platform® ist eine solche Lösung, die mit ihrer Intelligenz Produktionsbetriebe dabei unterstützt, sämtliche Prozesse aus allen Unternehmensbereichen zu integrieren, neue Unternehmensstrukturen und effizientere Abläufe zu etablieren. Teams, Arbeitsabläufen und Systemen sowie smarten Maschinen bietet sich eine intelligente Arbeitsplattform mit vereinheitlichten Prozessen - eine echtes 'Single System of Record'. Ein Meilenstein für Datenkonsistenz und Transparenz. Und die Basis für echte Intelligenz im Unternehmen.
Intelligenz verbinden, Innovation schaffen
Detlef Krause ist überzeugt, dass in der Smart Factory in Zukunft Mensch und Maschine Seite an Seite arbeiten und miteinander interagieren werden. "Genau da liegt im Fertigungsbereich das Potenzial der Zukunft. Allerdings geht das nur, wenn wir auf allen Ebenen intelligent agieren, und die menschlichen und technischen Möglichkeiten und Stärken voll ausschöpfen."