Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

Nachhaltigkeit

ServiceNow und T-Systems machen Lieferketten transparenter

24.02.2022
Ein neues Gesetz verpflichtet Unternehmen, über die Situation in ihren Lieferketten zu berichten. Eine Lösung von T-Systems und ServiceNow macht das möglich.
Die neue Lösung von T-Systems auf Basis der Now Platform bietet einen konsolidierten Blick auf alle Compliance-relevanten Komponenten der Lieferkette.
Die neue Lösung von T-Systems auf Basis der Now Platform bietet einen konsolidierten Blick auf alle Compliance-relevanten Komponenten der Lieferkette.
Foto: Ivan Trizlic - shutterstock.com

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das auf der Agenda von Politik, Wirtschaft und Unternehmen weltweit immer höher rückt. Es setzt sich eindeutig langsam die Einsicht durch, dass etwas passieren muss, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und nachhaltigere Formen des Umgangs mit den Ressourcen dieses Planeten umzugehen.

Nachhaltigkeit bezieht sich dabei nicht nur auf den natürlichen Lebensraum, den wir alle teilen, sondern auch auf uns selbst als Menschen. Lange genug haben wir menschenunwürdige Verhältnisse, Ausbeutung und Kinderarbeit in den Produktionsbetrieben der Entwicklungsländer geduldet. Zahlreiche Initiativen der produzierenden Industrie zur Selbstregulierung sind in der Vergangenheit gescheitert. Auch eine Selbstverpflichtung der deutschen Industrie im Jahr 2016 fruchtete wenig. Vier Jahre später ergab eine Analyse der Bundesregierung, dass lediglich 20 Prozent der größten deutschen Unternehmen die selbst formulierten Anforderungen erfüllen konnten.

Diese Entwicklung rief irgendwann Regierungen weltweit auf den Plan. Zusammen mit Industrieverbänden wurden Begriffe wie Environmental, Social & Corporate Governance (ESG) und Corporate Social Responsibility (CSR) mit Leben gefüllt - in Form von verbindlichen Richtlinien und Gesetzen. Zugleich stellen solche Gesetze eine Belohnung für jene Unternehmen dar, die sich - wie ServiceNow - Nachhaltigkeit und soziales Engagement viel früher auf die Fahnen geschrieben haben als vom Gesetzgeber verlangt. Auch als Lösungsanbieter kann ServiceNow in Sachen ESG bereits liefern, zum Beispiel mit seiner neuen Lösung zur Einführung einer unternehmensweiten ESG-Strategie.

Ein wichtiges Gesetz für die deutsche Industrie

Eines dieser neuen Gesetze ist in Deutschland im Juli letzten Jahres in Kraft getreten. Das Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz (LkSG) soll zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse und der Einhaltung der Menschenrechte in Entwicklungsländern beitragen und ist seit Anfang dieses Jahres durchsetzbar. Ab dem 1. Januar 2023 verpflichtet es Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern zu einer Überprüfung ihrer Lieferketten und zur Anfertigung entsprechender Berichte. Ab dem 1. Januar 2024 sind auch Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter in der Pflicht.

Für die deutsche Industrie ist dieses Gesetz von enormer Bedeutung. Als Produktionsstandort hochwertiger Güter unterhalten deutsche Unternehmen Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten weltweit. Rund 775.000 Unternehmen beteiligen sich am internationalen Handel und setzen dabei über eine Billion Euro um. Branchen wie die Textilindustrie, die Elektronikbranche, die chemische und die Automobilindustrie sind besonders auf den Bezug von Rohstoffen, Komponenten und fertigen Produkten aus dem Ausland angewiesen.

Transparenz in der Lieferkette wird Pflicht

Dem neuen Lieferkettengesetz zufolge müssen nun Unternehmen, die davon betroffen sind, ein spezifisches Risikomanagement einführen, das die Verhältnisse in ihren Lieferketten bezüglich Menschenrechte und Umweltschutz abbildet, und darauf basierend jährlich einen Bericht erstellen. Darüber hinaus verpflichtet das Gesetz Unternehmen zur Eigeninitiative: Sie sind aufgefordert, Präventivmaßnahmen zu treffen, ihr Risiko "häufig" zu analysieren und bei der Feststellung von Verletzungen bei Lieferanten entsprechend zu reagieren. Kommen sie diesen Pflichten nicht nach, müssen sie mit Sanktionen und Geldstrafen rechnen.

Für Unternehmen bedeutet das, dass sie zu jedem Zeitpunkt über die Verhältnisse in ihren Lieferketten Bescheid wissen müssen. Informationen hierfür sollten idealerweise auf Knopfdruck abrufbar sein und es muss Möglichkeiten geben, Lieferanten bei Nichteinhaltung von Richtlinien zu sanktionieren. Unternehmen wie Adidas oder Apple beispielsweise sind bereits dazu übergegangen, Lieferanten im Fall von Menschenrechtsverstößen auszulisten.

Konsolidierter Blick auf die Daten

Das Zusammentragen aller für den Bericht notwendigen Daten ist für die meisten Unternehmen jedoch eine große Herausforderung - das Thema ist neu und es gibt es gibt in der Regel keine zentrale Instanz für diesen Zweck. Für die Berichte braucht es Informationen aus sehr unterschiedlichen Unternehmenssparten, vom Einkauf über die Produktion und das Controlling bis hin zur Rechtsabteilung. Diese Daten werden in jeweils eigenen Anwendungen gehalten. Hinzu kommt, dass auch die Erfassung zusätzlicher, neuer Kennzahlen gefordert wird.

Ein konsolidierter Blick auf alle Compliance-relevanten Komponenten der Berichterstattung macht eine neue Lösung nötig. Diese muss alle in Frage kommenden Daten zusammenziehen, auswerten und die Informationen zusammenstellen, die für die Berichte nötig sind. Eine solche Lösung wurde nun von unserem Partner T-Systems entwickelt. Sie nutzt die auf der Now Platform zusammengeführten Daten, um mithilfe einiger zusätzlichen Komponenten die vom Gesetz geforderte Transparenz in der Lieferkette herzustellen.

Künstliche Intelligenz analysiert Verträge

Die Lösung schafft mithilfe des Contract Lifecycle Management von Aavenir eine zentrale Vertragsdatenbank und beinhaltet unter anderem Komponenten für die Lieferantenvorauswahl, Vertragsmanagement und das vertragspflichtenbasierte Risikomanagement. Die hier lagernden Verträge werden mithilfe von KI-Algorithmen in Hinblick auf die gegenseitigen Verpflichtungen ausgewertet. Damit macht das System eine durchgehende Verwaltung der vertraglich vereinbarten Verpflichtungen mit jedem Lieferanten möglich.

Für die Business-Verantwortlichen bieten Dashboards jederzeit ad hoc Einblicke in das Lieferanten-Portfolio und dessen Qualität. Auch eine Überprüfung einzelner Zulieferer ist über die integrierte Augmented-Reality-Erweiterung von CareAR möglich und entspricht der Qualität eines Vor-Ort-Audits. Die Audit-Ergebnisse werden direkt im Vendor Risk Assessment abgelegt und können, sofern vom Zulieferer genehmigt, weiteren Handelspartnern zur Verfügung gestellt werden.

Mit dieser Lösung haben Unternehmen nicht nur die Möglichkeit einer umfassenden Berichterstattung nach dem Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz, sondern auch einen ebenso umfassenden Blick über die gesamte Supply Chain. Zugleich hat T-Systems gezeigt, welches Potenzial die Now Platform zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialem Engagement hat.

Engagement für die Nachhaltigkeit ist für Unternehmen heute kein Nice-to-have, sondern ein Muss. Warum sich das sowohl fürs Image als auch finanziell lohnt, erfahren Sie hier.