ServiceNow übernimmt mit Hitch einen Anbieter für Skill Mapping und Intelligence. Damit will der Service-Management-Spezialist seine Now-Plattform mit KI-gestützten HR-Funktionen erweitern. Anwenderunternehmen könnten so Mitarbeiter und Projekte effektiver aufeinander abstimmen, hieß es. Offene Stellen ließen sich passgenauer mit den richtigen Talenten besetzen sowie die Weiterbildung und Entwicklung von Mitarbeitern effizienter mit der Personalplanung verknüpfen.
Im Kern geht es auf der SaaS-Plattform von Hitch darum, mehr Transparenz über die Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter zu gewinnen. Dafür stehen den Anwendern Funktionsblöcke aus zehn verschiedenen Bereichen zur Verfügung, darunter beispielsweise für Skill Visibility, Career Pathing, Diversity, Equity and Inclusion, Rapid Deployment oder Dynamic Teaming. Mit einer besseren Übersicht über die Skills in ihrer Belegschaft könnten die Betriebe Lücken rechtzeitig erkennen und schließen sowie die Entwicklung ihrer Mitarbeiter effektiver planen. Das trage insgesamt zu einer besseren Employee Experience bei, versprechen die Hitch-Verantwortlichen.
ServiceNow will ERP & Co. neu erfinden
Mit den KI- und ML-Funktionen von Hitch könnten Führungskräfte erkennen, welche Mitarbeiter aufgrund ihrer Fähigkeiten und Interessen am besten für bestimmte Projekte geeignet sind. Dafür sind die Hitch-Lösungen eng verzahnt mit anderen Plattformen wie zum Beispiel Cloud-Providern wie AWS, dem zu Microsoft gehörenden Business-Network LinkedIn sowie Human-Captal-Management- (HCM-)Anwendungen wie SuccessFactors von SAP. Zu den Kunden von Hitch zählen unter anderem der Versicherungskonzern Allianz, Bosch und General Electric.
Skills sind die entscheidende Währung
"Wenn Fähigkeiten die neue Währung für Unternehmen sind, ist der Einblick in diese Fähigkeiten entscheidend für die Bindung von Talenten und die Anpassung an sich verändernde Geschäftsanforderungen", sagte Gretchen Alarcon, Vice President und General Manager of HR Service Delivery von ServiceNow. Bis dato habe sich das Kompetenzmanagement in vielen Unternehmen aus einer Vielzahl schlecht integrierter Einzellösungen und fragmentierten Prozessen zusammengesetzt. "Mit Hitch wird ServiceNow das Kompetenzmanagement auf einer einzigen Plattform zusammenfassen", kündigte die Managerin an.
Hitch wurde erst 2020 von Kelley Steven-Waiss gegründet, einer Veteranin der HR-Branche, die zuvor als CHRO und CIO bei HERE Technologies tätig war. Das Unternehmen wird aktuell von CEO Heather Jerrehian geleitet, Unternehmerin und Mitbegründerin der Risikokapitalfirma How Women Invest. Beide Führungskräfte werden voraussichtlich auch nach der Übernahme bei ServiceNow bleiben, hieß es.
"KI-gestützte Skills Intelligence ist die Grundlage für die Zukunft der Arbeit", sagte Hitch-CEO Jerrehian. "Durch den Zusammenschluss mit ServiceNow können wir unsere Lösungen zur Mobilität von Talenten- und Skills auf ein globales Ökosystem von Geschäftsführern, Managern und Mitarbeitern ausweiten." Gemeinsam werde man die Arbeit für Mitarbeiter sinnvoller und zielgerichteter gestalten und bessere Geschäftsergebnisse für Unternehmen erzielen.
ServiceNow will die Hitch-Funktionen in seine Now-Plattform integrieren. Den Start macht der Bereich Employee Workflows. Eine Ausweitung auf weitere Lösungen in den Bereichen Kundenservice, IT und Entwicklung sei denkbar, hieß es von Seiten des Service-Management-Spezialisten. Hitch sei eine natürliche Erweiterung der Employee Workflow-Lösungen von ServiceNow. Da Unternehmen derzeit mit hoher Mitarbeiterfluktuation zu kämpfen haben, sei die Employee Experience wichtiger denn je.
Über die finanziellen Details der Akquisition schwiegen sich alle Beteiligten aus. Die ServiceNow-Verantwortlichen gehen davon aus, die Übernahme noch im zweiten Quartal 2022 abschließen zu können.