Plattform-Release Tokyo

ServiceNow digitalisiert Lieferantenbeziehungen und das Asset Management

26.09.2022
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Für ServiceNow geht es längst um mehr als nur das IT Service Management (ITSM). Das neue Plattform-Release Tokyo richtet sich mit seinen neuen Funktionen vor allem an die Finanzchefs und den Chief Operation Officer.
Manager müssen in Krisenzeiten genau rechnen, ob sich ihre Investitionen lohnen. Das neue Release der ServiceNow-Plattform soll ihnen dabei helfen.
Manager müssen in Krisenzeiten genau rechnen, ob sich ihre Investitionen lohnen. Das neue Release der ServiceNow-Plattform soll ihnen dabei helfen.
Foto: Zadorozhnyi Viktor - shutterstock.com

ServiceNow hat mit Tokyo sein zweites Plattform-Release für 2022 vorgestellt. Der Spezialist für das digitale Workflow-Management bringt zwei Mal pro Jahr eine neue Version heraus. Traditionell werden diese nach Städten benannt. Tokyo folgt auf San Diego, das der US-amerikanische Softwarehersteller im März dieses Jahres präsentiert hatte.

Anwenderunternehmen sollen mit dem neuen Release "die immer komplexeren geschäftlichen Herausforderungen unter den aktuell herrschenden unsicheren Rahmenbedingungen besser bewältigen können", beschreibt der Softwareherstellung die Zielsetzung. Die neuen Funktionen konzentrieren sich auf eine verbesserte Customer Experience, eine vereinfachte Lieferkette und die Optimierung des Anlagen- und Personalmanagements.

"Die Zeit des Experimentierens ist vorbei", sagte CJ Desai, Chief Operating Officer (COO) bei ServiceNow. Eine Plattform für das digitale Business sei der einzige Weg, um bessere Erfahrungen für Kunden und Mitarbeiter sowie Mehrwerte für das eigene Geschäft zu schaffen. Es gelte die Transformation schneller voranzubringen. "So bleiben Unternehmen in unserer digital geprägten Welt widerstandsfähig." Desai zufolge richtet sich das neue Release vor allem an COOs und Finanzchefs (CFOs) die beide mehr denn je darauf achten müssten, dass die Kosten nicht ausuferten und sich IT-Investitionen lohnten.

Um Mehrwerte und eine bessere Experience für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen, kommen Unternehmen nicht an einer digitalen Plattform vorbei, sagt CJ Desai, Chief Technical Officer (CTO) von ServiceNow.
Um Mehrwerte und eine bessere Experience für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen, kommen Unternehmen nicht an einer digitalen Plattform vorbei, sagt CJ Desai, Chief Technical Officer (CTO) von ServiceNow.
Foto: ServiceNow

Dabei helfen sollen neue Funktionen wie das "Supplier Lifecycle Management" (SLM). Firmen sollen damit ihre Lieferantenbeziehungen modernisieren und digitalisieren können, zum Beispiel dadurch, dass Daten, die bislang über E-Mails und Tabellenkalkulationen erfasst und abgewickelt wurden, künftig weitgehend automatisiert in die Now-Plattform einfließen können. Diese Automatisierung senke die Betriebskosten, verspricht der Anbieter. Außerdem biete das SLM Schnittstellen zu den Systemen der Zulieferer, über die zum Beispiel Abfragen gestartet werden könnten.

Den eigenen Anlagenbestand besser im Blick behalten

Für die interne Nutzung im Unternehmen bietet Tokyo ein "Enterprise Asset Management". Damit soll sich der Lebenszyklus physischer Unternehmensressourcen von der Anschaffung bis zur Ausmusterung verfolgen und verwalten lassen. Anwender behielten so Kosten und Risiken besser im Blick und erhöhten die Transparenz über den Anlagenbestand in der gesamten Organisation. Neben der Verbesserung der strategischen Planungskapazitäten trage das Asset Management auch dazu bei, die Lagerbestände zu optimieren, um eine bessere Effizienz aus den vorhandenen Anlagen herauszuholen.

Mit dem Enterprise Asset Management aus dem Tokyo-Release der Now-Plattform sollen Betriebe mehr Transparenz über ihren Anlagenbestand erhalten.
Mit dem Enterprise Asset Management aus dem Tokyo-Release der Now-Plattform sollen Betriebe mehr Transparenz über ihren Anlagenbestand erhalten.
Foto: ServiceNow

Darüber hinaus hat ServiceNow neue Funktionen für das Personalmanagement in sein Plattform-Release integriert. "Issue Auto Resolution for Human Resources" analysiert Mitarbeiteranfragen an die HR-Abteilung und stellt Self-Service-Content bereit, den die Beschäftigten über einen Kanal ihrer Wahl abrufen können. Das können Microsoft Teams, SMS oder E-Mail sein. Der "Manager Hub" zielt auf eine bessere Mitarbeiterbindung ab. Die Funktion wird über das Employee Center (Desktop oder Mobile) auf der Now-Plattform bereitgestellt und bietet Managern einen zentralen Ort, um die Entwicklung ihrer Mitarbeiter im Blick zu behalten und sich mit ihnen auszutauschen. Das sorge für mehr Zufriedenheit und Engagement im Team, verspricht der Softwareanbieter seinen Kunden.

Mehr Transparenz über Nachhaltigkeitsziele

Weitere Zusatzfunktionen sollen die Nachhaltigkeitsplanung und die Sicherheit der Workflow-Plattform verbessern. "ServiceNow Vault" sorgt dem Anbieter zufolge für den gesetzeskonformen Schutz geschäftskritischer ServiceNow-Anwendungen und vertraulicher Daten, beispielsweise durch native Plattformverschlüsselung, Schlüsselmanagement und Datenanonymisierung. Außerdem könnten Unternehmen damit ihre ServiceNow-System- und Anwendungsprotokolle nahezu in Echtzeit exportieren, so der Hersteller.

Um Unternehmen bei der Planung und Verwaltung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen, bietet Tokyo ein ESG-Management-Tool (Environmental, Social, and Governance). Unternehmen erhielten damit mehr Transparenz darüber, inwieweit Nachhaltigkeitsziele erreicht würden, und könnten entsprechende KPIs festlegen. Dafür sammelt das Tool Daten für Audits, validiert diese und erstellt Berichte, die den wichtigsten ESG-Berichtsstandards entsprechen.