Softwareingenieure und Berater, die sich über potenzielle Arbeitgeber und Tätigkeiten informieren wollen, sind auf Bewerber-Events genau richtig. Um bei Hochschulabsolventen zu punkten, führte zum Beispiel auch das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Capgemini seinen "ExpedITion Summit" ein und in diesem Jahr zum fünften Mal durch.
Die Veranstaltung ging in München unter dem Motto "Evolution und Innovation - wie Menschen IT bewegen" über die Bühne. In Zahlen sah der Summit so aus: 130 Studenten und Absolventen, 80 Kennenlerngespräche, 40 Capgemini-Mitarbeiter, neun Messestände, sechs Vorträge, vier Workshops, zwei Round Tables und ein IT-Comedian.
"Unsere Events sollen unseren Gästen vorrangig bei der Berufsorientierung weiterhelfen und aufzeigen, wie ihre Arbeit als Consultant oder Softwareexperte aussehen kann", erklärt Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer Capgemini in Deutschland. Er jedenfalls freue sich jedes Jahr, an diesen Schnuppertagen junge, hochqualifizierte Softwarefachleute kennenzulernen und einige davon später als Kollegen wiederzusehen.
Ein Hauch von Speed Dating
Fragen nach einem möglichen Job bei dem Unternehmen sowie dem richtigen Einstieg können die potenziellen Neueinsteiger auf dem Event auf jeden Fall klären. Interessierte Kandidaten sitzen an kleinen Tischen Mitarbeitern von Capgemini gegenüber und haben die Gelegenheit, sich näher zu beschnuppern. Ein Kandidat schildert seinen Eindruck so: "Hier will in kurzer Zeit jeder von jedem alles wissen." Ein wenig erinnere ihn das an ein Speed Dating.
Großes Interesse zeigten die jungen Leute an den Beratungsständen, wo ihnen diverse Projektbeispiele und Themen wie Agile & Scrum, Business Intelligence oder Branchen wie "Service Industries" nähergebracht wurden. Die große Besuchertraube bei Insights & Data dürfte besonders die HR-Leute erfreut haben. Schließlich will Capgemini die Mitarbeiterzahl in diesem Bereich im kommenden Jahr fast verdoppeln.
- Ganz klassisch
Früher lief Recruiting so: Stellenanzeige in einer überregionalen Zeitung und dann ... - Recruiting früher
... beten und auf passende Bewerbungen warten. - Bewerbungen
Unter diesen Bewerbungen konnte man dann den passenden neuen Mitarbeiter auswählen. - Zum Bewerber
So läuft es heute nicht mehr. Unternehmen müssen dorthin, wo die Bewerber sich aufhalten. - Direktansprache
Sie sprechen Bewerber zum Beispiel ganz gezielt über Xing an. - Active Sourcing
Besonders größere Unternehmen bauen Active Sourcing-Abteilungen auf, die gezielt Kontakt zu Kandidaten aufbauen. - Modernes Recruiting
Moderne Formate für eine gezielte Ansprache von möglichen Bewerbern sind zum Beispiel Programmierveranstaltungen.
Berufsbegleitend den Master machen
Für Capgemini-Mann Detlef Apel steht fest: "Insights & Data bietet nicht nur große Wettbewerbsvorteile für die Kunden, sondern hat auch für die künftigen Mitarbeiter Vorteile parat. Schließlich geht es hier um brandneue Themen und brandneuen Kundenbedarf." Young Professionals, die in diesem Sektor fit seien, haben laut Apel nicht nur heute, sondern auch noch in ein paar Jahren die Nase vorn. Ergänzend zum Hochschulabschluss bietet das Unternehmen seinen Newcomern eine entsprechende Weiterbildung im "Fast Track". Dort können sie in einem 18-monatigen Programm in innovative Software- und Beratungsprojekte einsteigen - und zum Beispiel berufsbegleitend den Master-Abschluss erwerben.
Leidenschaft für den Beruf
Neben beruflichen Informationen erhielten die Event-Teilnehmer weiteren Stoff zum Nachdenken. Capgemini-Manager Dumslaff diskutierte mit Professor Alexander Pretschner, Lehrstuhl für Software an der TU München, in einem Round-Table-Gespräch über das Thema "wie Menschen IT bewegen und möglicherweise Großes schaffen". In der lebhaften Diskussion wurde der Capgemini-Manager nicht müde, seine Begeisterung für neue Hightech-Entwicklungen an die Zuhörer weiterzugeben: "Innovationen sind cool." Pretschner wiederum, der sich selbst als überzeugten Nerd bezeichnete, versuchte die Young Professionals davon zu überzeugen, wie wichtig Leidenschaft und Beharrlichkeit in ihrer gesamten beruflichen Karriere sein sollten.
Fest steht, Schnuppertage sind eine Win-Win-Situation. Für Studierende und Absolventen, die in entspannter Atmosphäre Praxisluft schnuppern und sich beruflich orientieren können; für Unternehmen, um in direkten Kontakt mit ihrer Zielgruppe zu kommen und zu verstehen, was diese bewegt. Allgemeiner Tenor bei den Teilnehmern: Man sei ernst genommen geworden, und die Capgemini-Mitarbeiter hätten einen guten Einblick in die Praxis und die Projekte des Unternehmens vermittelt. (pg)