"Eigentlich ist es ganz simpel", sagt John Wookey. "On-Demand ist die neue Welle der IT-Industrie." Nach Mainframe, Client/Server und Internet werden IT-Architekturen nun von Services in Form von Software geprägt sein. Die Strategie mag einfach klingen, ihre Umsetzung ist es keineswegs. SAP steht vor technischen wie finanziellen Herausforderungen, die sich nicht per Handstreich aus der Welt schaffen lassen.
Die Motivation der Walldorfer ist klar: Der Konzern muss wachsen. So will es das ungeschriebene Gesetz des Marktes, so wollen es die Investoren. Letztere wünschen sich für ihr angelegtes Geld eine ordentliche Rendite, diese sollte wenigstens in Richtung 30 Prozent zeigen. Nicht zuletzt hatte SAP-Chef Léo Apotheker das auch versprochen. Der Konzern muss aber auch seine technologische Reputation als Marktführer verteidigen. Auch, um auf der von Wookey identifizierten neuen Welle zu reiten und nicht von ihr überrollt zu werden.
Eine Idee mit Charme
Beide Ziele - Umsatzwachstum und neue Technologie - suchte SAP bereits in seiner Mittelstandsofferte Business by Design zu vereinen. Noch hapert es an der Technik, das neue Geschäftsmodell rechnet sich nicht.
Dennoch hat die Idee Charme. Sind die Hürden aus dem Weg geräumt, kann SAP genauso profitieren wie seine Kunden und Partner. "Es könnte eine klassische Win-Win-Situation entstehen", erklärt Andreas Hufgard, Vorstand der IBIS Prof. Thome AG. Mittelständler, die die Software als Mietlösung beziehen, senken ihre Kosten. Die Einführung wird einfacher, und die Administration entfällt ebenso wie versteckte Kosten etwa zur Bereitstellung von Hardware. Gleichzeitig erhalten die Firmen mit Business by Design ein System mit einer Vielfalt an Funktionen (siehe nebenstehenden Kommentar). "Die Unternehmen könnten das eingesparte Geld in mehr Software für mehr Mitarbeiter investieren", sagt Hufgard.