Auch wenn die Salesforce-Verantwortlichen versuchen, alle Blicke auf die steigenden Umsätze zu lenken, bleibt es für den Cloud-Spezialisten offensichtlich schwierig, sein Geschäft konstant profitabel zu gestalten. Das haben einmal mehr die jüngsten Quartalszahlen gezeigt. So verbesserte sich im Abschlussquartal des Geschäftsjahres 2017, das Ende Januar beendet wurde, zwar der Umsatz auf 2,29 Milliarden Dollar. Das bedeutet ein Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1,81 Milliarden Dollar).
Doch unter dem Strich stand wieder einmal ein Verlust. Der belief sich in den Monaten von November 2016 bis Januar 2017 auf 51,4 Millionen Dollar, doppelt so viel wie noch im vergleichbaren Vorjahresquartal. Das liegt auch daran, dass Salesforce einen hohen Aufwand betreiben muss, um seine Geschäfte am Laufen zu halten. Beispielsweise stiegen die Kosten für Marketing und Vertrieb im Quartalsvergleich um über 22 Prozent auf fast 1,1 Milliarden Dollar. Damit macht dieser Posten einen Anteil von 48 Prozent am Gesamtumsatz aus. Zum Vergleich: Beim Konkurrenten SAP beliefen sich die Marketings- und Vertriebskosten im vierten Quartal 2016 auf gut 1,8 Milliarden Euro, das waren etwa 27 Prozent vom gesamten Quartalsumsatz.
Salesforce peilt zehn Milliarden Dollar Jahresumsatz an
Ein Lichtblick aus Sicht des Salesforce-Managements war das Ergebnis des gesamten Fiskaljahrs. Der Umsatz verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent von 6,67 auf 8,39 Milliarden Dollar. Unter dem Strich machte der Cloud-Anbieter einen Gewinn von 179,6 Millionen Dollar, nachdem im vorangegangenen Geschäftsjahr noch ein Defizit von 47,4 Millionen Dollar aufgelaufen war.
Daher blicken die Verantwortlichen auch optimistisch in das vor ihnen liegende Geschäftsjahr 2018. Dann soll nämlich die magische 10-Milliarden-Dollar-Grenze beim Jahresumsatz durchbrochen werden. Wir erwarten mehr als zehn Milliarden Dollar Umsatz, sagte Chief Operating Officer Keith Block. Damit hätte Salesforce eigenen Angaben zufolge diese Marke schneller erreicht als jedes andere Softwareunternehmen zuvor. Kein anderer Softwareanbieter sei so schnell gewachsen, konstatierte Block.
Marc Benioff, Chairman und CEO von Salesforce, verwies anlässlich der jüngsten Zahlen auf die Weiterentwicklung des eigenen Produktportfolios. Sein Unternehmen habe Aspekte wie Cloud, Mobile und Social mit dem Customer Relationship Management verbunden, sagte der Manager. Nun gehe man mit der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) den nächsten Schritt.
Der als CRM-Anbieter gestartete Software-as-a-Service-Spezialist baut seine Cloud-Plattform kontinuierlich aus - sei es mit Zukäufen, über sein Ökosystem oder durch Eigenentwicklungen. Dazu zählt beispielsweise "Einstein", eine im vergangenen Jahr vorgestellte Plattform für Künstliche Intelligenz, die Anwendern erlauben soll, bessere Einblicke in das Verhalten von deren Kunden zu gewinnen. Einstein werde als eine Art persönlicher Data Scientist für jeden Anwender funktionieren, hieß es.
Artificial-Intelligence-Funktionen (AI) sollen im Laufe der Zeit die gesamte Salesforce-Plattform durchdringen. Das Werkzeug soll sich in sämtliche Datenströme einklinken können wie beispielsweise die klassischen CRM-Daten, aber auch Social-Media-Informationen oder Kommunikationsdaten aus E-Mails oder Chats. Auf Basis von Analysen dieser Daten könnten Anwender das Kundenverhalten genauer vorhersagen, versprechen die Salesforce-Verantwortlichen.
Wer sich über die Lösungen von Salesforce aus erster Hand informieren möchte, kann dies auf der CeBIT 2017 (20. bis 24. März in Hannover) tun. Dort macht der US-Anbieter wie im vergangenen Jahr mit seiner World Tour Station.