Neue/r Personalchef/in gesucht

Sabine Bendiek verlässt SAP

31.03.2023
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
SAP muss sich einen neuen Chief People & Operating Officer suchen. Arbeitsdirektorin Sabine Bendiek wird den Softwarekonzern zum Ende des laufenden Jahres verlassen.
Sabine Bendiek verlässt SAP.
Sabine Bendiek verlässt SAP.
Foto: SAP SE

Sabine Bendiek habe ihren Vorstandsvertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängert, teilte SAP mit. Dieser laufe noch bis zum 31. Dezember 2023. "Sie wird ihre Aufgaben bis zum Ende ihres Vertrags vollumfänglich und mit ganzem Einsatz weiter wahrnehmen", heißt es in der Mitteilung. Parallel laufe die Suche nach einer Nachfolge.

"Der SAP-Aufsichtsrat bedauert die Entscheidung sehr", sagte der noch amtierende Vorsitzende des SAP-Aufsichtsrats Hasso Plattner. "Gleichzeitig respektieren wir diesen Schritt und bedanken uns bei Sabine Bendiek für die herausragende Arbeit und den vollen Einsatz für die Transformation der SAP." Sie habe neue Arbeitsweisen gefördert, in dem sie Menschen, Prozesse und Technologie zusammenführte.

Zu ihren Aufgaben dürfte momentan auch die Restrukturierung bei SAP und der Abbau von etwa 3000 Stellen zählen. Das hatte der Konzern Ende Januar angekündigt. SAP-Chef Christian Klein sprach von einer gezielten Optimierung des Portfolios in bestimmten Bereichen. Vermutungen, SAP haben in den vergangenen Jahren zu viele Menschen eingestellt und müsse nun aus wirtschaftlichen Gründen Stellen abbauen, wies er zurück.

Frauen tun sich schwer im SAP-Vorstand

Bendiek verantwortet seit 2021 den Vorstandsbereich People & Operations. Ihr Job bei SAP: Personalwesen und das operative Geschäft über alle Vorstandsbereiche hinweg zusammenzubringen. Die Managerin kam von Microsoft. Dort hatte sie seit Januar 2016 als Geschäftsführerin das Deutschland-Geschäft geleitet.

Warum Bendiek das Handtuch wirft, ist nicht bekannt. Genauso wenig welche Pläne sie für die Zukunft hat. Mit dem Abschied verliert SAP wieder einmal eine weibliche Führungskraft. Jennifer Morgan, die 2019 gemeinsam mit Christian Klein die CEO-Rolle bei SAP übernahm und als erste DAX-Vorstandsvorsitzende groß gefeiert wurde, musste schon nach einem halben Jahr die Segel streichen.

Aufsichtsratschef Plattner beeilte sich damals zu versichern, dass ihr Rückzug nichts mit dem Geschlecht zu tun habe. Doch die Personalie Bendiek dürfte die Gerüchte, dass sich weibliche Top-Manager in Walldorf schwer tun, weiter befeuern. In ihrer bisherigen Amtszeit bei SAP blieb die Managerin jedenfalls eher blass und konnte nach außen wenig Akzente setzen.

Bendiek geht - White und Russell bleiben

Währenddessen will SAP die bis 2024 laufenden Vorstandsverträge von Julia White, Chief Marketing und Solutions Officer, und von Scott Russell, Vorstand Customer Success, für jeweils drei Jahre bis 2027 verlängern. "Wir danken Julia White und Scott Russell für ihre exzellente Arbeit, die das Unternehmen entscheidend vorangebracht hat", sagte Plattner. "Dank ihrer außerordentlichen Fähigkeiten und ihrer Expertise sind wir sicher, dass beide auch weiterhin die nötigen Impulse in ihren Vorstandsbereiche geben, um die vor uns liegenden Chancen und Herausforderungen zu meistern."