Einsatz und Nutzen

Ratgeber - Virtual Tape Library

31.03.2013
Von Beate Herzog

VTL soll Datensicherung handlicher machen

Platte und Band erfüllen ihre Funktionen nun bereits seit fast 60 Jahren. Aus großen Apparaturen, die umständlich zu bedienen waren, sind mittlerweile Speichergeräte entstanden, die häufig nicht größer sind als ein Kühlschrank. Trotz aller inzwischen ausgefeilten Backup- und Restore-Technologien wird das Speichern von Daten jedoch in vielen Unternehmen immer noch stiefmütterlich behandelt. Dem Backup - das selbst ja nicht produktiv ist, sondern "nur" Zeit und Geld kostet - wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, Fehler und Versäumnisse sind an der Tagesordnung, Bänder sind unauffindbar oder beschädigt und lassen sich daher nicht mehr für eine Rücksicherung verwenden.

Mit einer VTL wird die Kunst der Datensicherung um ein weiteres Stück handlicher - und auf Dauer billiger. Allerdings verbleiben wichtige Daten länger im Nearstore-Bereich und sind dadurch anfälliger für Netzattacken oder Diebstahl. Datenverschlüsselung vor der Sicherung auf einer VTL könnte für einen größeren Schutz vor unberechtigten Zugriffen sorgen.

Die Anwender einer VTL sollten sich bereits im Vorfeld darüber informieren, welche Bandformate und welche Kassetten unterstützt werden. Weitere Fragen sind:

  • Werden parallel mehrere verschiedene Bandlaufwerke und Kassetteneinschübe unterstützt?

  • Was passiert, wenn die emulierten Laufwerke und Medien andere sind als diejenigen, die bisher installiert sind?

  • Müssen in diesem Zusammenhang oder generell Änderungen an der Backup-Software vorgenommen werden?

Auf jeden Fall sollte eine ausführliche Pilotphase bei der Einführung einer VTL selbstverständlich sein. Die Hersteller versprechen sehr viel, IT-Manager sollten sich schon aus diesem Grund nur auf getestete Systeme einlassen und prüfen, wie es um den Reifegrad und die Marktakzeptanz der VTL steht. Und schließlich: Wie sieht es mit der Produktplanung und mit künftigen Verbesserungen der VTL aus? Wie ernsthaft unterstützt der Hersteller seine VTL, welchen Support bietet er an? Wie steht es um die Referenzinstallationen?

Sind all diese Fragen abgeklärt und besteht die VTL die Pilotphase im Unternehmen, so wird aus dem Virtualisierungstrend schnell eine ernsthafte Alternative zu bestehenden Storage-Szenarien.