Der Bereich E-Commerce wird in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich ein Handelsvolumen von 13 Milliarden Euro erzielen. Rund 40 Prozent des Umsatzes im Versandhandel werden mittlerweile über das Internet erwirtschaftet. Gründe für diese Entwicklung sind die kontinuierlich zunehmende Akzeptanz des Internets und die damit einhergehende steigende Zahl an potenziellen Kunden, die es nutzen, um Produkte online zu kaufen.
Das Einkaufen im Web findet immer mehr Anhänger. Mit 38 Prozent aller Internet-Nutzer hat sich 2006 der Anteil der Personen, die Waren und Dienstleistungen über das Internet erwarben, im Vergleich zu 2003 fast verdoppelt, teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) im Oktober 2007 mit. Günstige Flatrates mit hohen Übertragungsraten machen das Internet heute zu einer komfortablen Einkaufsmeile. Rund um die Uhr kann der Käufer aus einem riesigen Sortiment wählen und bequem von zu Hause aus bestellen.
Bezahlmöglichkeiten in Deutschland
Als Verkaufskanal birgt das Internet aber auch Nachteile. Größtes Handicap beim E-Commerce ist sicherlich: Die Ware kann nur angesehen, nicht angefasst werden. Doch immerhin erreicht die bildliche Darstellung von Produkten einen neuen Qualitätslevel. Musste sich der Nutzer zu Beginn des E-Commerce, Mitte der 1990er-Jahre, mit kleinen zweidimensionalen Abbildungen begnügen, kann er sich heute die Artikel in 3-D-Rundumansicht anschauen und die Produkte untereinander vergleichen.
Anders als etwa in den USA, England oder Frankreich, wo die Kreditkarte dominiert, nutzen die Deutschen traditionell die Überweisung als Zahlungsoption. Daneben sind aber auch die Rechnung, Lastschrift, Nachnahme und Kreditkarte inzwischen gängig. Händler favorisieren besonders die Vorkasse, da sie ihnen ein hohes Maß an Sicherheit bietet, das Geld für die Ware auch wirklich zu erhalten. Auf der anderen Seite tritt hier der Kunde in Vorleistung – wird die Ware nicht geliefert, ist das Geld nur schwer zurückzubekommen.
Klassische Bezahlmethoden sind allein aus ihrer Tradition heraus wichtiger Bestandteil in der Online-Bezahlwelt. Viele von ihnen werden den Anforderungen des Internets jedoch nicht mehr gerecht, und so kommt es zu hohen Abbruchraten beim Bezahlvorgang.
Die Lösung: Online-Zahlungsdienste
Extra für das Einkaufen im Internet entwickelte Systeme, so genannte Online-Zahlungsdienste, bieten die Lösung. Eine Studie der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton aus dem Jahr 2006 besagt, dass Online-Bezahlsystemen die Zukunft im Web gehört. Händler profitieren zunehmend von einfachen, sicheren und schnellen Online-Zahlungsmethoden und integrieren sie in ihre Webshops. Mittlerweile gibt es über 30 verschiedene Systeme. PayPal und Click&Buy sind die wichtigsten unter ihnen.
Beim Begleichen von geringen Beträgen, also Zahlungen von 50 Cent beispielsweise für einen Artikel bei SPIEGEL ONLINE, konnte sich das System von Firstgate (Click&Buy) etablieren. Firstgate unterstützt gängige Bezahlmethoden: Kreditkarte, Lastschrift, Rechnung oder Prepaid. Beim Bezahlen selbst muss der Kunde nur seinen Benutzernamen und sein Passwort angeben. Die Daten zur Kreditkarte oder zum Konto sind also bei Firstgate sicher hinterlegt. Weltweit hat der Dienst mehr als 7.000 Partner. Der von der T-Com angebotene T-Pay-Service ist ebenfalls für das Bezahlen von Kleinstbeträgen geeignet – kann allerdings nur von T-Com-Kunden genutzt werden.
Handelt es sich um größere Beträge, empfehlen sich die Online-Zahlungssysteme PayPal oder giropay. Im Zuge des sich wandelnden E-Commerce und der damit verbundenen Verbreitung des Online-Handels konnte sich PayPal auf dem Markt zunehmend durchsetzen. Mittlerweile erfreut sich der Zahlungsdienst mit über fünf Millionen Kundenkonten hierzulande der größten Akzeptanz. Weltweit vertrauen die Nutzer von mehr als 153 Millionen Konten in 190 Märkten auf die Leistung des Payment-Systems, das bereits seit 1998 auf dem Markt ist. Mit PayPal haben Händler die Möglichkeit, alle gängigen Zahlungsmethoden in einem System anzubieten. In Deutschland also die Zahlung per Lastschrift, Online-Überweisung, Kreditkarte, Online-Überweisung mittels giropay oder direkt aus dem PayPal-Guthaben. Indem Händler diese Zahlungsmöglichkeiten anbieten, profitieren sie von den Vorteilen eines sekundenschnellen Zahlungseingangs und die Kunden damit von einer schnellen Lieferung der gekauften Ware.
Die Online-Überweisung mittels giropay wird seit Anfang 2006 angeboten und findet zunehmend Verbreitung im Web. So bieten Firstgate und PayPal die Möglichkeit an, mittels giropay aus dem Kundenkonto auf Online-Banking zuzugreifen. Allerdings muss die Bank des Kunden dazu einen Vertrag mit giropay abgeschlossen haben. Zu den giropay-Partnern zählen bereits die Postbank, zahlreiche Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken.
Die Auswahlkriterien
Wenn ein Shop giropay als Bezahlmethode anbietet, muss der Kunde zum Bezahlen die Bankleitzahl seiner Bank eingeben. Anschließend wird er zum Online-Banking-Portal seiner Bank weitergeleitet und findet dort ein bereits ausgefülltes Überweisungsformular. Dieses muss nur noch mit einer TAN bestätigt werden. Da die Bezahlung via Online-Banking über das PIN/TAN-Verfahren abgewickelt wird und deren Eingabe auf den Seiten der Bank des Kunden stattfindet, bietet giropay ein hohes Maß an Sicherheit.
Über 30 Online-Zahlungssysteme gibt es mittlerweile. Doch Vorsicht! Nicht jedes System ist für jeden Shop-Betreiber sinnvoll. Verbreitung, Akzeptanz, moderate Gebühren und Sicherheit sind die wichtigsten Kriterien, die Händler bei der Wahl eines Online-Bezahldienstes beachten sollten.
Anbieter wie Firstgate, PayPal oder T-Pay werden bereits von einer breiten Masse an Nutzern als Zahlungssystem akzeptiert und sprechen somit auch für ihren guten Service. Was die Verbreitung angeht, hat PayPal seinen Mitstreitern einiges voraus. In mittlerweile über 100.000 Shops in Europa wird PayPal angeboten. Erfolgreiche Anbieter wie sports-corner24 haben das Online-Paymentsystem des eBay-Tochterunternehmens bereits in ihre Shops integriert. Blume2000, buch.de oder DHL nutzen PayPal bereits seit Längerem.
Mit Webshops wie computeruniverse.net, medion.de oder gravis.de kann die eBay-Tochter PayPal bereits zahlreiche Kunden aus der Etailer-Branche präsentieren. "Die vorhandene breite Akzeptanz dieses Zahlungsmittels in Deutschland ist für viele im E-Business aktive Händler die Entscheidungsgrundlage für die Integration von PayPal", sagt beispielsweise Helge Grubschat, Marketing-Leiter von computeruniverse.
Auch das Thema Sicherheit ist ein wichtiges Auswahlkriterium. Dem Trend zum Shopping im Internet stehen immer noch 30 Prozent der Deutschen mit Bedenken gegenüber. Sie sind skeptisch, ihre persönlichen Daten und Angaben in Verbindung mit der Bezahlung anzugeben. Für viele Käufer sind Seriosität und die damit verbundene Sicherheit eines Online-Anbieters die Hauptkriterien für einen Einkauf im Internet. Entsprechend sollten Händler die Aspekte Sicherheit beim Bezahlen und Schutz vor Datenmissbrauch bei der Entscheidung für den passenden Zahlungsdienst in den Vordergrund stellen. Dienste wie Firstgate, PayPal, T-Pay oder Moneybookers genießen einen guten Ruf, was das Thema Sicherheit angeht.
Express-Kaufabwicklung
PayPal bietet allen Händlern seit kurzer Zeit auf seinem neuen Händler-Portal relevante Informationen und Beratung für Online-Händler jeder Größe. Informiert wird dort auch über die neue Funktion Express-Kaufabwicklung. Mit der Express-Kaufabwicklung verkürzt sich der Bezahlvorgang bei Online-Bestellungen deutlich. Für Händler bedeutet der einfache Bezahlprozess geringere Abbruchraten – Kunden freuen sich über einen kürzeren Kaufprozess. Wählt der Kunde statt der herkömmlichen Kaufabwicklungen PayPal bereits im Warenkorb als Zahlungsmethode, wird er von der jeweiligen Shop-Seite automatisch zur PayPal-Website weitergeleitet, wo er nach dem Einloggen in sein Kundenkonto mit nur einem Klick Lieferadresse und Zahlungsmethode bestätigt. Die mühsame Neueingabe von Daten im jeweiligen Shop entfällt, da sie bereits bei PayPal hinterlegt sind. Zurückgeleitet auf die Shop-Seite, wird der Kauf über den Bestell-Button abgeschlossen. Durch die Zahlungsbestätigung in Echtzeit kann der Händler die Ware umgehend verschicken, wobei eine zügige Lieferung zufriedene Kunden mit sich bringt.
Noch bequemeres Einkaufen
Die einfache Zahlungsabwicklung verringert auch die Kaufabbrüche, was sich für den Händler in höheren Umsätzen auszahlt. Tipps zur einfachen Implementierung der Express-Kaufabwicklung in einen Online-Shop finden gewerbliche Nutzer auch auf dem neuen Händler-Portal von PayPal. "Mit dem Händler-Portal haben wir eine neue Plattform geschaffen, um Geschäftskunden dabei zu unterstützen, PayPal in ihren Web-Shop zu integrieren und ihren Kunden anbieten zu können. Mit der Express-Kaufabwicklung sind wir unserem Ziel, den Online-Handel so bequem wie möglich zu machen, einen weiteren Schritt nähergekommen", so Arnulf Keese, Leiter Geschäftskundenbereich bei PayPal Deutschland. (he)