PC & Peripherie

Profi-Tricks und Tools für Ihre Maus

23.12.2018
Von Friedrich  Stiemer
Die PC-Maus wird oft unterschätzt, ist aber unersetzbar. Das richtige Einstellen des Eingabegeräts lohnt sich, denn Sie arbeiten damit schneller und bequemer. Wir sagen, worauf es ankommt und welche Hilfsprogramme den Umgang mit der Maus erleichtern.
maus mouse hand 16:9
maus mouse hand 16:9
Foto: LaMiaFotografia - shutterstock.com

WLAN, Monitor und auch dem Drucker schenken Sie ständig Ihre Aufmerksamkeit. Doch ein Gerät, das Sie am PC ebenso häufig brauchen, bleibt oft unberücksichtigt. Dabei hilft Ihnen eine optimal eingestellt Maus, schnell, präzise und bequem mit dem Rechner zu arbeiten. Da sich Touchscreens bei PCs und Notebooks noch nicht wirklich durchgesetzt haben, bleibt die Maus das Eingabegerät der Wahl. Höchste Zeit, sich um sie zu kümmern und sie mit passenden Tools in Top-Form zu bringen.

Maus optimal einstellen: So geht's unter Windows 10

Bevor Sie mit den Einstellungen beginnen, sollten Sie den neuesten Treiber für Ihr Modell installieren. Den finden Sie auf der offiziellen Webseite des Herstellers. Prüfen Sie nach der Installation, ob alle Tasten der Maus vom System ansprechbar sind.

Lassen sich über die Treibersoftware des Herstellers die Funktion einzelner Tasten nicht festlegen, erledigen Sie das in den Windows-Einstellungen, die Sie über die Tastenkombination Windows-I erreichen. Nach einem Klick auf "Geräte" wählen Sie links die Maus und bekommen dann deren grundlegenden Funktionen angezeigt.

Auf den ersten Blick bietet Windows 10 nur wenige Einstellungen für die Maus.
Auf den ersten Blick bietet Windows 10 nur wenige Einstellungen für die Maus.

Die erste Option "Primäre Taste auswählen" ist vor allem für Linkshänder wichtig. Denn damit lässt sich die Haupt-Maustaste auf die rechte Maustaste legen. Mit dem nächsten Punkt "Mausrad drehen, um einen Bildlauf auszuführen" legen Sie fest, wie weit der Bildausschnitt verschoben wird, wenn Sie am Mausrad drehen. Bei "Mehrere Zeilen auf einmal" können Sie über den Schieberegler weiter unten festlegen, um wie viele Zeilen gescrollt werden soll. Allerdings hängt dieser Wert auch von der Formatierung des Textes ab. Entscheiden Sie sich für "Je eine Bildschirmseite", dann wird selbst bei einer kleinen Drehung des Mausrads die Webseite oder das Dokument so weit verschoben, dass der Bildschirm immer einen kompletten neuen Inhalt zeigt - das bietet sich zum Beispiel an, wenn Sie viel am PC lesen müssen. Ist "Inaktive Fenster beim Draufzeigen scrollen" aktiv, dann können Sie mithilfe des Mausrads auch durch ein Programmfenster scrollen, das nicht aktiv ist. Anstatt es durch einen Klick zu auszuwählen, genügt es mit dieser Einstellung, den Mauszeiger nur auf dem Fenster zu platzieren.

Maus-ABC: Die wichtigsten Begriffe erklärt

Angle Snapping: Angle Snapping ermöglicht Begradigung der Mauszeigerführung. Wird die Maus in einer durchgehend geraden Bewegung geführt, korrigiert diese Technik die Ausrutscher durch den Nutzer und begradigt die Linie digital.

DPI: Diese Abkürzung steht für „Dots per Inch“ und lässt sich immer in technischen Spezifikationen von PC-Mäusen finden, um die Abtastrate des Geräts zu beschreiben. Je höher die DPI-Zahl ist, desto flotter flitzt der Mauszeiger über den Bildschirm, was zum Beispiel bei sehr hochauflösenden Bildschirmen oder Multi-Monitor-Aufbauten vorteilhaft ist. Häufig lässt sich der DPI-Wert auch umschalten, um auf verschiedene Nutzungsszenarien zu reagieren. Mitunter trifft man auch auf die synonyme Abkürzung CPI (Counts per Inch).

FPS: PC-Gamer wissen, dass diese Buchstaben für „Frames per Second“ stehen. Bei der Maus wird damit allerdings angegeben, wie viele Bilder pro Sekunde der Sensor produzieren und auswerten kann. Diese benötigt er, um möglichst exakt seine Position bestimmen zu können. Je mehr Bilder dafür zur Verfügung stehen, desto präziser die Angabe zur Position. IPS: „Inches per Second“ steht für die maximale Geschwindigkeit, mit der sich die Maus führen lässt, ohne dass sie dabei Positionsdaten „verliert“. Je höher der Wert also ist, desto rasanter lässt sich der Nager über den Schreibtisch befördern, ohne dass dabei die Präzision leidet.

LOD: Die „Lift-off-Distance“ gibt an, bis zu welcher Höhe der Sensor noch funktionsfähig bleibt. Je geringer dieser Wert ausfällt, desto besser für den Anwender. Denn wird die Maus angehoben und neu ausgerichtet, kann sich die Mauszeigerposition bei einer hohen LOD beim Versetzen verändern, was nur in den seltensten Fällen gewollt ist. Besonders gut ausgestattete Modelle bieten sogar verschieden einstellbare Distanzen an.

Laser-Maus: Der Zusatz „Laser“ bezieht sich auf den Sensor im Eigabegerät. Im Gegensatz zur optischen Variante einer Maus kommt hier ein Laserstrahl zum Einsatz, der aufgrund seiner stärkeren Bündelung den Untergrund feiner abtasten kann. Deshalb lassen sich einige Laser-Mäuse auch auf sehr glatten und spiegelnden Flächen wie Glas einsetzen.

Optische Maus: Bei einer optischen Maus strahlt eine im Sensor integrierte LED (Licht emittierende Diode) den Untergrund an. Die Strahlen brechen sich und werden auf eine Kameralinse zurückgeworfen, die diese Informationen wiederum an einen Mikroprozessor weiterleitet. Der errechnet daraus die korrekten Bewegungsrichtungen des Eingabegerätes und leitet sie an das Betriebssystem weiter.

Polling-Rate: Dieser Wert gibt an, wie oft in der Sekunde die Maus das Betriebssystem darüber informiert, an welcher Position sie sich aktuell befindet. Besitzt eine Maus also eine Polling-Rate von 1000 Hz, erfolgt tausend Mal in der Sekunde eine Positionsbestätigung. In der Praxis bedeutet das eine mustergültige Reaktionszeit von nur einer Millisekunde – vor allem Spieler schätzen diese Geschwindigkeit. Bei manchen Geräten lässt sich die Polling-Rate auch reduzieren, da vor allem ältere Betriebssysteme und Bios-Versionen nicht mit sehr hohen Polling-Werten zurechtkommen.

Feintuning für die Maus: Größerer Mauszeiger und schnellere Eingaben

Natürlich sind das nicht alle Funktionen, die Ihnen Windows für das Feintuning der Maus anbietet. Klicken Sie dafür auf "Weitere Mausoptionen" unter "Verwandte Einstellungen" rechts oben in den Einstellungen. Hier lassen sich verschiedene Aktionen an Ihre Arbeitsgeschwindigkeit mit der Maus optimal anpassen und fehlerhafte Klicks vermeiden.

In den Eigenschaften der Maus finden Sie je nach installiertem Treiber zahlreiche Optionen.
In den Eigenschaften der Maus finden Sie je nach installiertem Treiber zahlreiche Optionen.

Unter der ersten Registerkarte geht es um die Tasten: Hier können Sie zum Beispiel ebenfalls den Wechsel der Primär-Taste Instanz vornehmen. Weiter unten lässt sich die "Doppelklickgeschwindigkeit" regulieren, indem Sie den Regler in die gewünschte Richtung ziehen: Passen Sie sie so an, dass die Maus zwei aufeinanderfolgende Tastendrücke als Doppelklick interpretiert. Ist "Klick Einrasten" aktiv, müssen Sie beim Auswählen oder Ziehen nicht durchgehend die Maustaste gedrückt halten. Stattdessen genügt es, die Maustaste nur eine Zeit lang - die Dauer lässt sich über "Einstellungen" selbst definieren - gedrückt zu halten, um dann beispielsweise die Scrollbar nur mit Mausbewegungen nach unten, oben oder seitlich zu bewegen, oder auch einen Auswahlrahmen zu ziehen. Ein erneuter Tastendruck hebt die Einrastung wieder auf.

Unter dem Reiter "Zeiger" lassen sich verschiedene Designs des Mauszeigers aktivieren, unter anderem unterschiedliche Größen oder ein invertiertes Schema. Wer den Mauszeiger nicht sofort sieht, macht ihn dadurch deutlicher. Das hilft vor allem auf großen, hochauflösenden Bildschirmen. Es lassen sich hier sogar eigene Designs oder Vorlagen aus dem Internet verwenden.

Wer einen deutlicher sichtbaren Mauszeiger will, sucht sich eine andere Darstellung im Menü aus.
Wer einen deutlicher sichtbaren Mauszeiger will, sucht sich eine andere Darstellung im Menü aus.

Die nächste Registerkarte trägt die Bezeichnung "Zeigeroptionen". Hier lässt sich nicht nur die Zeigergeschwindigkeit nach den eigenen Wünschen ändern, sondern es gibt dort auch die nützliche Funktion "Zur Standardschaltfläche springen". Ist diese Option aktiviert, springt der Mauszeiger in Dialogfeldern immer sofort auf die Standardschaltfläche: So können Sie eine Windows-Meldung mit einem Klick mit "OK" bestätigen, ohne die Maus bewegen zu müssen.

Unter "Rad" legen Sie die Anzahl der zu überspringenden Zeilen beim vertikalen und horizontalen Bildlauf fest. Letzterer Bildlauf ist jedoch nur möglich, wenn Ihre Maus die Möglichkeit bietet das Mausrad seitlich zu kippen.