Strategisch planen, strukturiert umsetzen
Haben die Verantwortlichen erst einmal erkannt, dass sie mit einer systematischen Datenbankarchivierung auf Dauer Kosten einsparen, beginnt die strategische Planung. Verfügt das Unternehmen schon über eine eigene Strategie zum Information Lifecycle Management (ILM), wird die Datenbankarchivierung hier integriert.
Häufig beschreiten die Unternehmen den Weg auch in anderer Richtung. Sprich, im Zuge der Einführung einer Datenbankarchivierung wird auch ein eigenes ILM erarbeitet. Soll die Datenbank dauerhaft entlastet werden, muss der Lebenszyklus der Daten möglichst genau analysiert werden. Dies erfordert in der Regel eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen der IT-Abteilung und den einzelnen Fachbereichen. Zahlreiche gesetzliche Vorgaben müssen berücksichtigt werden, darunter GDPdU, GoBS und Basel II. Die Dauer der Aufbewahrung variiert dabei von einigen Jahren bis zu mehreren Jahrzehnten wie beispielsweise im Gesundheitswesen. Und auch in der Art und Weise der Aufbewahrung unterscheiden sich die einzelnen Vorgaben. Insbesondere bei komplexen Projekten lohnt es sich für die Unternehmen, schon bei der Planung einen Spezialisten ins Team zu integrieren, um alle Vorgaben abzudecken und das gesamte Potenzial einer Archivierungslösung ausschöpfen zu können.
Im Zuge der strategischen Planung stellt sich auch die Frage, ob nicht sogar einige Anwendungen komplett stillgelegt werden können. Gerade bei älteren Systemen besteht immer das Risiko, dass gesetzliche Anforderungen nicht mehr eingehalten werden können, sobald die Hardware ausfällt oder die Daten nicht mehr gelesen oder ausgewertet werden können. Zusätzlich belasten die Aufwendungen für Wartung und Betrieb des Legacy-Systems die IT-Budgets in großem Maße.
Beim Application Retirement oder Decommissioning schaltet das Unternehmen die Altsysteme komplett ab, und eine Archivierungslösung speichert die Daten unabhängig davon in einem zentralen System. Die Anwender können nach wie vor auf die Daten zugreifen und Recherchen durchführen. Legt man für den Betrieb der Altsysteme inklusive Personalkosten 50.000 Euro pro Jahr zugrunde, spart das Unternehmen in zehn Jahren 500.000 Euro ein. Im Mainframe-Umfeld liegen diese Kosten oft um ein Vielfaches höher.
Datenbankarchivierung bringt hohe Kosteneinsparungen
Selbst wenn keine Anwendung komplett stillgelegt wird, amortisieren sich Lösungen zur Datenbankarchivierung in der Regel sehr schnell. Dies verdeutlicht die folgende praxisnahe Beispielrechnung:
Eine Datenbank mit einem angenommenen Datenvolumen von 5 Terabyte soll mit einer Datenbankarchivierung entlastet werden. In den nächsten fünf Jahren wird ein monatlicher Anstieg der Daten zunächst um 50 Gigabyte erwartet. In den kommenden Jahren wachsen die Daten immer um 10 weitere Gigabyte pro Monat, sodass im fünften Jahr monatlich 90 Gigabyte zusätzlich erwartet werden. Bei den Storage-Kosten für die Datenbank wurde ein durchschnittlicher Betrag von 5 Euro pro Gigabyte angenommen, bei der Archivierung von 0,10 Euro pro Gigabyte. Als weiterer Parameter wurde der Anteil inaktiver Daten innerhalb der Datenbank auf 50 Prozent geschätzt - häufig liegen die Werte hier deutlich höher.
Bei den Kosten für die Implementierung einer Datenbankarchivierung wurden neben den Lizenzierungskosten auch Aufwendungen im Unternehmen berücksichtigt, um ein realistisches Bild zu zeichnen. Anhand des Kalkulations-Tools Chronos Calculator von CSP ergibt sich bei diesen Werten, dass sich die Investition schon nach sieben Monaten rechnet. Innerhalb von fünf Jahren lassen sich die Storage-Kosten gar um 1,2 Millionen Euro reduzieren.
Mit einer durchdachten ILM-Strategie und einer professionellen Datenbankarchivierung können die Kosten für Storagesysteme deutlich gesenkt werden. Die Verfügbarkeit der Informationen bleibt dabei in vollem Umfang erhalten.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel. (mhr)