Wer einen ziemlich starken WLAN-Router in einer ziemlich kleinen Wohnung aufstellt, wird kaum Probleme mit der WLAN-Vollversorgung haben. Doch schon in mittleren bis größeren Wohnungen gibt es fast immer das verflixte dritte, vierte oder fünfte Zimmer, das vom zentralen WLAN-Router her nur mäßig oder überhaupt nicht bedient wird. Wir testen am Beispiel einer Galeriewohnung mit zwei Etagen, ob dieses Problem ein mit dem WLAN-Router verbundener WLAN-Repeater mit wenig Kosten und Mühen lösen kann.
- Fritz! WLAN Repeater
Diese Grafik von AVM zeigt ein besonders nützliches Einsatz-Szenario eines WLAN-Range-Extenders: Der WLAN-Router im Keller versorgt auch noch das Erdgeschoss und den WLAN-Repeater im ersten OG. Letzterer verstärkt und „verlängert“ das Funknetz in der oberen Haushälfte bis unters Dach. Im Idealfall sollte ein Repeater mittig auf halber Strecke zwischen Router und Client platziert werden: - Fritz! WLAN Repeater IV
Der WLAN-Router AVM 7490 (Mitte) hat einen Gigabit-Switch mit vier gelben LAN-1.000-Ports. Darüber konnten die zwei Gigabit-Laptops große Datenpakete mit knapp 890 Mbps brutto austauschen. Links hängt ein Sony Vaio S13A als Daten-Zuspieler mit 8.000-Megabit-schneller Raid-0-SSD, rechts ein Dell Latitude E6520 als Daten-Empfänger mit 4.000-Megabit-Normal-SSD. - Fritz! WLAN Repeater V
Messung am LAN-Switch des AVM-7490-Routers: Der Dell Latitude E6520 hat vier Testdateien mit je 1,0 GB extrem stabil mit knapp 890 Mbps über den Gigabit-Switch der AVM 7490 aus dem Zuspieler Sony S13A herunter kopiert. Damit war der Beweis erbracht: der Sony mit Raid-0-SSD ist mehr als schnell genug für alle nachfolgenden 11ac-3x3-MIMO-Funk-Messungen. - Fritz! WLAN Repeater VI
Der WLAN-Router AVM 7490 im DG strahlt unter anderem nach rechts in das HomeOffice im DG sowie nach links unten an den Repeater AVM 1750E im OG. Letzterer „verstärkt und verlängert“ den 11ac-Funk durch zwei Türen hindurch in die besonders schlecht versorgte Küche hinein. An den roten Punkten haben die Funk-Messungen mit dem Dell 6520 Laptop stattgefunden . - Fritz! WLAN Repeater VII
Der rot-weiße WLAN-Extender (AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E) hat im Test bei voller Leistung circa fünf bis sechs Watt verbraucht. Auf diesem Foto waren es gerade 5,462 Watt. - Fritz! WLAN Repeater VIII
Repeater-Höchstgeschwindigkeits-Szenario: Die Strecke zwischen WLAN-Router AVM 7490 (links von der Mitte) und WLAN-Repeater 1750E (rechts von der Mitte) läuft über den 11ac-3x3-Funk. Der Rest läuft über die gelben Gigabit-LAN-Kabel. - Fritz! WLAN Repeater IX
Messung am LAN-Port des Repeaters 1750E: Hier sind gerade vier Mal hintereinander jeweils 1,0 GigaByte vom WLAN-Router AVM 7490 über den WLAN-Repeater AVM 1750 sehr stabil via Gigabit-Port in den Dell-Laptop herunter geflossen. Die hohen Speedwerte bis zu knapp 700 Mbps sind ein klarer Hinweis, dass eine 3x3-11ac-Connection zwischen WLAN-Router und WLAN-Repeater bestand. - Fritz! WLAN Repeater X
Ab Werk hatte der Dell Latitude E6520 intern „nur“ 11n-3x3-MIMO-Technik bis 450 Mbps brutto verbaut. Wir haben ihn aber mit einem externen WLAN-Stick D-Link DWA-182 auf 11ac-2x2-MIMO bis 867 Mbps brutto hochgerüstet. 11ac-Sticks mit 3x3-MIMO bis 1.300 Mbps brutto waren zum Testzeitpunkt noch gar nicht auf dem Markt, sonst hätten wir natürlich gleich damit getestet. - Fritz! WLAN Repeater XI
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Repeater AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum 11ac-2x2-MIMO-Stick D-Link DWA-182 am Dell Business Laptop E6520. - Fritz! WLAN Repeater XII
11ac-Client-Messungen OHNE Repeater, von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer: Der dritte Messblock in der bekannt schwierigen Küche wurde abgebrochen. Da war der Durchsatz mit 21 Mbps derart „langsam“, dass die Breite des Laptop-Displays nicht mehr für die ganze Grafik gereicht hätte. - Fritz! WLAN Repeater XIII
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am WLAN-Router AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk, und zwar via WLAN-Repeater AVM 1750E und via 11ac-2x2-MIMO-Stick D-Link DWA-182 bis in den Business Laptop Dell Latitude E6520. - Fritz! WLAN Repeater XIV
11ac-Client-Messungen MIT Repeater, von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer: Der Repeater hat die zuvor schlecht versorgte Küche (dritter Block) kräftig hoch gezogen. Aber im Gästezimmer war der Speed mit eingeschaltetem Repeater schlechter als ohne. - Fritz! WLAN Repeater XV
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Router AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk bis zum intern verbauten 11n-3x3-MIMO-Modul Intel Ultimate-N 6300 AGN im Dell Business Laptop E6520 ganz rechts. - Fritz! WLAN Repeater XVI
11n-Client-Messungen OHNE Repeater, von links: Dachstudio, Wohnzimmer, Küche, Gästezimmer: Der Laptop von Dell zog mit seinem intern verbauten 11n-3x3-Modul höhere Speedwerte aus der AVM-Router-Repeater-Kombination als mit dem extern angesteckten 11ac-2x2-Stick von D-Link. - Fritz! WLAN Repeater XVII
Der Testdateien-Zuspieler Sony Vaio (links) hängt per Kabel am 11ac-3x3-WLAN-Router AVM 7490. Der Rest der Strecke läuft über Funk via 11ac-3x3-WLAN-Repeater AVM 1750E bis zum intern verbauten 11n-3x3-MIMO-Modul Intel Ultimate-N 6300 AGN im Dell Business Laptop E6520 ganz rechts.
Die ersten WLAN-11ac-Repeater mit 3x3-MIMO
WLAN-Repeater alias WLAN-Range-Extender werden seit der IFA 2014 auch schon für das neuesten Gigabit-WLAN-Speed-Level 11ac angekündigt, etwa der Linksys AC1200 MAX WiFi Range Extender (RE6500), mit Geschwindigkeiten bis zu 300 Mbit/s 11n auf 2.4GHz und 2x2-MIMO-AC bis 867 Mbit/s auf 5 GHz. Asus, D-Link, Netgear und TP-LINK haben ebenfalls 11ac-Repeater im Angebot (siehe Tabelle).
AVM aus Berlin hat zur IFA 2014 gleich zwei neue Repeater mit dem vollen 11ac-Speed von 3x3-MIMO bis1300 MBit/s gezeigt: Und zwar den AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E sowie den AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C, die laut Hersteller rein WLAN-technisch identisch sein sollen. Seit Oktober 2014 sind nun beide lieferbar, der erste für 89,- und der zweite für 99,- Euro UVP. Wir haben nur den 1750E getestet, weil der schon ein paar Tage früher lieferbar wurde.
- AVM FRITZ!WLAN Repeater
Ein AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (rechts vorne) verstärkt in der Regel das Signal eines modernen WLAN-Routers: Etwa einer 11ac-Fritzbox 7490 oder einer 11n-Fritzbox 7390 oder anderer WLAN-Router anderer Hersteller. - AVM FRITZ!WLAN Repeater
Mit den jüngsten 11ac-Range-Extendern AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) und AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) ist den Berliner WLAN-Machern ein gutes Design gelungen, das gerade den europäischen Geschmack positiv ansprechen dürfte. Das ist ja nicht bei allen WLAN-Marken selbstverständlich. - AVM FRITZ!WLAN Repeater
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) hat vorne unten ein LAN-LED. Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) hat an gleicher Stelle dagegen ein TV-LED. Alles andere ist an der Vorderseite aber voll identisch. - AVM FRITZ!WLAN Repeater
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) hat unten eine Gigabit-LAN-Buchse zum direkten Anschluss eines Gigabit-Laptops. Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) hat an gleicher Stelle zusätzlich einen DVB-C-Eingang. Dort saugt er Kabel-TV-Sendungen in den Repeater herein und streamt sie dann per WLAN an geeignete Laptops, Tablets und Smartphones weiter. - AVM FRITZ!WLAN Repeater
Die beiden 11ac-Repeater AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E (links) und AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C (rechts) brauchen kein externes Netzteil: Man kann sie direkt in eine 230-Volt-Steckdose stecken. - AVM FRITZ!WLAN Repeater
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E baut in der Regel zwei Funkstrecken auf: Eine zum WLAN-Router und eine weitere zum WLAN-Endgerät alias Laptop, Tablet oder Smartphone. Meistens läuft dabei eine Strecke über WLAN-11ac-3x3-MIMO bis 1300 Mbps und die andere über WLAN-11n-3x3-MIMO bis 450 Mbps.
Die Testumgebung
Wie testet man einen 11ac-WLAN-Repeater? Das steht in keinem Lehrbuch. Am Anfang eines jeden WLAN-Durchsatztests stellt sich erst mal die Frage: Wie können wir dem schnellen WLAN-Funker überhaupt GB-große Datenpakete derart schnell zuspielen, dass die Leistungsunterschiede des Funknetzes in den verschiedenen Räumen klar messbar werden? Dazu gab es mehrere Überlegungen:
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Ein VDSL-50-Anschluss von der Deutschen Telekom als Daten-Zuspieler für die AVM 7490? Dann wäre die schwankende Download-Leistung von 40 bis 48 Mbit/s aber ein potenzieller Engpass in den Messungen. Das doppelt so schnelle VDSL-Vectoring bis 100 Mbit/s hat der Autor noch nicht. Aber auch das wäre zu langsam gewesen, weil 11ac-3x3-MIMO-Funkstrecken rein theoretisch bis zu 1.300 Mbit/s brutto und rein praktisch bis über 800 Mbit/s netto leisten können. Selbst ein Vectoring-Anschluss hätte die Power von 11ac nur zu einem Achtel ausreizen können.
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Ein Kabel-100-Anschluss von Kabel Deutschland (Vodafone)? Dann wäre auch damit die stark schwankende Download-Leistung von 30 bis 95 Mbit/s ein potenzieller Engpass in den 11ac-Messungen gewesen.
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Übertragung einer Testdatei aus dem internen NAS-Speicher der AVM 7490? Diese hätte dann aber maximal 400 MB groß sein dürfen. Eine so "kleine" Datei flutscht jedoch derart schnell über gute 11ac-Strecken, dass man kaum die Stoppuhr zücken kann, bevor der Transfer zu Ende geht. Der Autor nutzt bei 11ac-Messungen nämlich Test-Dateien ab 1,0 GB pro Messung. Sonst wäre die 11ac-Messung schon vorbei, bevor man das Funkverhalten überhaupt richtig studieren kann.
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Verbindung eines lokalen NAS mit 4 oder 8 TB über den Gigabit-LAN-Port an die AVM 7490? Das wäre sicher ein praxisnahes Beispiel dafür, wie man eine ganze Wohnung per Funk mit großen Datenbeständen kostengünstig versorgen könnte: Etwa mit hochauflösenden 2K- oder 4K-Filmen für das Video-Streaming auf WLAN-Laptops und WLAN-Fernseher. Viele preiswerte NAS-Systeme spucken ihre Daten aber so langsam aus, dass sie die 800 Mbit/s netto einer sehr guten 11ac-Strecke gar nicht voll auslasten können.
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Am Ende haben wir einen Laptop Sony Vaio S13A mit Intel Core i7-CPU und Raid-0-SSD über ein Gigabit-Kabel an einen LAN-Port der AVM 7490 angeschlossen. Auf dessen pfeilschneller SSD lagern 10x 1GB Testdateien, die wir bei Bedarf einzeln oder im Zehnerpack über die zu messenden Funkstrecken jagen können. Die verbaute Raid-0-SSD von Samsung bringt dem Sony interne Leseraten von knapp 1.000 MB, also knapp 8000 Mbit. Am Gigabit-LAN-Port des Laptops wird dieser brachiale Speed allerdings auf knapp 1.000 Mbit herunter gebremst.
Am "anderen Ende" der Teststrecke nutzen wir einen Business-Laptop Dell Latitude E6520 mit einer SanDisk Extreme PRO SSD 480GB. Die SSD nutzt zwar kein Raid-0 wie im Sony, schafft aber trotzdem mehr als 500 MB pro Sekunde, also über 4.000 Mbit/s, schreibend und lesend. Damit könnte sie unsere Test-Daten um ein Mehrfaches schneller aufnehmen, als die beste 11ac-Strecke den Datenfluss derzeit überhaupt zuliefern kann. Will sagen: Auch diese SSD wirkt nicht als Bremsklotz in der zu messenden Kommunikations-Kette. Allerdings haut auch der Gigabit-LAN-Port des Dell die Bremse bei knapp 1.000 Mbit rein.