SSD-Festplatte

Plextor PX-M2P SSD 256GB (PX-256M2P) im Test

19.12.2011
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Erfrischend anders: Plextor setzt bei der SSD-Serie PX-M2P auf einen Marvell-Controller, Toshiba Toggle-NAND und die hauseigene Technik „True-Speed“. Im Test muss sich die SSD der starken Sandforce-2281-Konkurrenz stellen.
Plextor PX-M2P SSD 256GB
Plextor PX-M2P SSD 256GB
Foto: Plextor

Während viele SSD-Hersteller auf Nummer sicher gehen und ihre Spitzenmodelle mit dem tonangebenden Sandforce-Controller SF-2281 bestücken, betritt Plextor mit einer Eigenkreation, die die Technik mehrerer Hersteller kombiniert, mutig Neuland. Herausgekommen ist eine meist sehr schnelle Flashspeicher-Festplatte, die allerdings auch ein paar Schwachstellen hat.

Basis der Plextor PX-M2P SSD ist der Marvell-Controller 88SS9174-BLD2, der das SATA-600-Protokoll mit bis zu 6 GBit/s beherrscht und auf acht Speicherkanäle zurückgreift. Die Controller-Firmware unterstützt alle modernen Funkionen wie den nativen Secure-Erase- und TRIM-Befehl, NCQ und SMART.

Marvell-Controller des Plextor PX-M2P 256GB
Marvell-Controller des Plextor PX-M2P 256GB

Dem Marvell-Controller zur Seite gestellt sind die beiden Cache-Bausteine Nanya NT5CB128M16BP-CG mit jeweils 256 MB. Die Flashspeicher-Festplatte kann also Schreibzugriffe auf einem halben Gigabyte DDR3-1333-DRAM puffern. Bei der Plextor PX-M2P SSD mit 128 GB Kapazität ist der Cache mit 256 MB hingegen nur halb so groß.

Die Flashspeicher-Chips der 256-GB-SSD kommen von Toshiba. Die Typenbezeichnung TH58TVG8D2FBA89 klassifiziert die insgesamt acht 32-GB-Bausteine als Toggle-DDR-NAND aus der 32-Nanometer-Fertigung. Gegenüber herkömmlichen Flashspeicher ohne Double Data Rate sind die Chips für Transferraten von bis zu 133 Megabit pro Sekunde ausgelegt und damit doppelt so schnell wie asynchrone Flashchips.

Vorderseite der SSD-Platine der Plextor PX-M2P 256GB mit Cache- und Flashchips
Vorderseite der SSD-Platine der Plextor PX-M2P 256GB mit Cache- und Flashchips

Zudem verwendet Plextor bei der PX-M2P-Baureihe eine weiterentwickelte Version der hauseigenen Technik "True-Speed". Sie soll den Leistungsabfall der SSD reduzieren, der mit zunehmender Nutzungsdauer durch die kontinuierliche Fragmentierung der Daten auftritt. Laut Hersteller greift True-Speed dabei direkt in die gleichmäßige Verteilung der Daten auf alle Speicherzellen ("Wear Leveling") und die automatische Speicherbereinigung ("Garbage Collection") ein.

Geschwindigkeit

Bestehende Rekorde stellte die Plextor PX-M2P SSD 256GB in den Praxis-Tests ein: Einen DVD-Film (4,3 GB) las und schrieb das Plextor-Modell in rasanten 15 Sekunden, und der Kopiervorgang dauerte auch nur 22 Sekunden. Mit ähnlich hohem Tempo Transport die 256-GB-Festplatte auch viele kleine Dateien. Für das Lesen und Schreiben von 1000 MP3s mit insgesamt 5 GB Volumen benötigte die PX-M2P nur 23 Sekunden. Das entspricht einer Datenrate von mehr als 220 MB/s.

Plextor PX-M2P 256GB: Einzelergebnisse im PC Mark Vantage
Plextor PX-M2P 256GB: Einzelergebnisse im PC Mark Vantage

Ein sehr gutes Ergebnis erzielte die PX-M2P im PC Mark Vantage: Mit fast 70.000 Punkten stieß die 256-GB-Testplatte in die Spitzengruppe vor. Diesen Benchmark dominiert weiterhin die Kingston HyperX SSD 240GB mit 77.561 Punkten und einem daraus resultierenden Geschwindigkeitsvorteil von rund 11 Prozent.

Nicht mit der Spitzengruppe konkurrieren kann die Plextor PX-M2P SSD 256GB bei den sequenziellen Datenraten: Mit durchschnittlich 416 MB/s beim Lesen beziehungsweise 374 MB/s beim Schreiben belegt die SSD unterm Strich nur einen Platz im hinteren Mittelfeld. Dafür glänzt die PX-M2P bei den Zugriffszeiten. Mit durchschnittlich 0,03 sowie maximal 0,04 Millisekunden gehört die Flashspeicher-Festplatte zu den reaktionsschnellsten Modellen des Testfeldes.

Sequenzielle Datenraten der Plextor PX-M2P 256GB
Sequenzielle Datenraten der Plextor PX-M2P 256GB

Eine neue Bestmarke setzte die Plextor-SSD beim zufälligen Lesen, ermittelt mit dem Benchmark Iometer. Mit fast 65.000 Befehlen pro Sekunde respektive einer Datenrate von 253 MB/s war die Plextor PX-M2P rund 13 Prozent schneller als die bisherige Spitzenreiterin in dieser Disziplin, die Samsung SSD 830 Serie 256GB.

Mit einem massiven Leistungseinbruch beim zufälligen Schreiben auf lächerliche 3184 Befehle/s respektive 12 MB/s findet die Rekordjagd der Plextor PX-M2P allerdings ein schnelles Ende. Das sind nur 5 Prozent der Schreibleistung der Patriot Wildfire 120GB - die derzeit schnellste Flashspeicher-Festplatte in diesem Test.

GESCHWINDIGKEIT

Plextor PX-M2P SSD 256GB (PX-256M2P)

DVD-Film (4,2 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:15 / 0:15 / 0:22 Minuten

1000 MP3-Dateien (5 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:23 / 0:23 / 0:36 Minuten

Praxis-Simulation (PC Mark Vantage - Gesamtergebnis)

69 734 Punkte

sequenzielle Leserate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

395 / 416 / 450 MB/s

sequenzielle Schreibrate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

362 / 375 / 402 MB/s

Dateien auf der SSD finden (TecBench): mittlere / maximale Zugriffszeit

0,03 / 0,04 Millisekunden

wahlfreies Lesen, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen (Iometer)

45 886 Befehle/s / 179 MB/s / 0,70 Millisekunden

wahlfreies Schreiben, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen (Iometer)

2801 Befehle/s / 11 MB/s / 11,42 Millisekunden

wahlfreies Lesen, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen, aligned (Iometer)

64 946 Befehle/s / 254 MB/s / 0,49 Millisekunden

wahlfreies Schreiben, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen, aligned (Iometer)

3184 Befehle/s / 12 MB/s / 10,05 Millisekunden