Eine Frage des guten Rufs

Personaler überprüfen Bewerber online

03.02.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Jeder hinterlässt Spuren im Netz. Die wenigsten Nutzer rechnen aber damit, dass diese auch ihre Berufschancen beeinflussen können.

Immer mehr Personaler informieren sich über Bewerber auch im Netz. Laut einer Microsoft-Studie kontrollieren 22 Prozent der befragten 230 Personalentscheider immer und 37 Prozent meistens die Kandidaten online. 16 Prozent haben schon einen Bewerber wegen schlechter Online-Reputation abgelehnt. Die häufigsten Ursachen dafür waren unpassende Kommentare des Kandidaten, peinliche Fotos oder Videos, Bedenken bezüglich des Lebensstils und die Aufdeckung falscher Angaben in der Bewerbung.

Ein gutes Online-Profil in einem sozialen Netzwerk erhöht die Chancen von bewerbern.
Ein gutes Online-Profil in einem sozialen Netzwerk erhöht die Chancen von bewerbern.
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Die meisten Internet-Nutzer sind sich indessen gar nicht bewusst, dass sie auch online ihren guten Ruf zu verlieren haben. Die Mehrheit ist der Überzeugung, ihre Reputation im Netz unter Kontrolle zu haben. Dazu passt, dass die meisten es noch nie bereut haben, etwas ins Netz gestellt zu haben. Die größte Angst haben die deutschen Nutzer vor Betrug, Belästigung, Identitätsdiebstahl und übler Nachrede im Netz. Lediglich 13 Prozent der Nutzer fürchten, dass ihr Online-Profil bereits einer Bewerbung geschadet hätte.

Umgekehrt kann ein gutes Online-Profil die Chancen eines Bewerbers verbessern, meinen 71 Prozent der befragten Personalmitarbeiter. Bewerber sollten darum die Datenschutzeinstellungen in sozialen Netzwerken nutzen, die unerwünschte Antwort auf Inhalte verhindern. Zudem sollten sie keine zu privaten oder kompromittierenden Texte, Fotos oder Videos ins Internet stellen. Sind unvorteilhafte Inhalte dennoch ins Netz gelangt, kann man den Website-Besitzer oder Administrator nur bitten, sie zu löschen. (am)