Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

“Hallo, wach” für Entscheider

Pablo Sterns IT-Manifest

12.11.2019
CIOs sind angetreten, um die Welt zu verändern. Ein Versprechen, das sie endlich einlösen müssen, fordert Pablo Stern, Senior Vice President IT Workflow Products bei ServiceNow.

Erinnern Sie sich noch, warum Sie in die IT wollten? Ich wollte die Welt verändern. Ich dachte, meine Arbeit würde das Unternehmen und das Leben unserer Kunden unmittelbar beeinflussen.

Die Realität sah dann anders aus. Einer meiner ersten Jobs war Ende der 1990-er Jahre in der IT-Abteilung der Vereinten Nationen. Ich Software-Streber half Leuten, die zum Beispiel Probleme mit ihren Laptops hatten. Die Welt verändert habe ich eigentlich nicht. Seinerzeit war die IT der Gatekeeper des gesamten Unternehmens. An uns kam keiner vorbei. Wir legten fest, wer wann welche Geräte und Anwendungen bekam. Wir waren ständig am Rackern, patchten Systeme, gaben Laptops aus, schmissen den Help Desk. Aber - hatten wir mit den wirklich wichtigen Dingen zu tun? Bewegten wir etwas? Wohl kaum.

Mitte der Nuller-Jahre fingen wir an, zu kapieren, dass es auch besser geht. Die Zeit von Cloud, Software-as-a-Service und agilen Methoden brach an. Die Rolle der IT entwickelte sich vom Infrastruktur-Supporter zum Anbieter von Services im Unternehmen.

Die IT muss agiler werden, um schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und die nötige Technologie effizienter bereitzustellen.
Die IT muss agiler werden, um schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und die nötige Technologie effizienter bereitzustellen.
Foto: ServiceNow

Heute betrachten wir die Belegschaft als Kunden, für die wir da sind. Wer geben unser Bestes, wir machen Fortschritte. Aber wo geht unser Weg eigentlich hin? Was ist die Zukunft der IT?

Ich denke, der nächste Trend besteht darin, mittels Technologie eine großartige Arbeitsplatz-Erfahrung zu ermöglichen. Dabei geht es um mehr als um Nutzerschnittstellen. Es geht darum, mehr Produktivität für den einzelnen Mitarbeiter wie für das gesamte Unternehmen möglich zu machen.

Wenn ich mir ansehe, welche Technik ich zu Hause benutze, dann weiß ich, dass die Zukunft bereits da ist. Ich kann mir sämtliche Lebensmittel binnen Stunden kaufen und liefern lassen. An jeder Straßenkreuzung kann ich ich mit einem Klick eine Mitfahrgelegenheit anfordern - drei mehr, und ich kann das Fahrzeug kaufen.

Ganz anders die Technik am Arbeitsplatz. Was, wenn die Maus kaputt geht? Wahrscheinlich muss man ein Ticket schreiben, um eine neue zu bekommen. Dann passiert erst einmal nichts. Also schickt man eine Email hinterher, dann telefoniert man hinterher, einmal, zweimal. Ziemlich viel Aufwand. Wegen einer Maus.

Keiner will Routine

Nichts zerstört das Versprechen von IT stärker als Routine. Wie viel Zeit verbringt Ihr Team mit dem Abarbeiten von Tickets? "Viel zu viel", sagt jeder Alte Hase. Wir stecken in einem Teufelskreis: wir sind so ins Tagesgeschäft eingebunden, dass uns keine Luft für das Entwickeln besserer Kundenerlebnisse bleibt. Wenn uns wirklich etwas daran liegt, großartige Erfahrungen zu liefern, müssen wir bieten, was das Business verlangt, und das effizient und schnell. Wir müssen agil sein.

Wir müssen uns tiefer in Maschinelles Lernen einarbeiten. Die heutigen KI-Systeme kratzen immer noch an der Oberfläche - trotz des jahrelangen Hypes. Konsistenten hohen Beitrag zur Wertschöpfung muss KI erst noch liefern. Und wir müssen an uns selbst arbeiten. IT-Teams haben sich immer reingehängt, aber der Nutzen stand in keinem Verhältnis zu unseren Mühen.

Der heutige IT-Betrieb ist zu spröde. Wir müssen zu viel monitoren, hantieren mit zu vielen Tools, zu vielen Daten, wir drehen uns zu sehr um die eigene Achse. Deshalb steuert jeder in Richtung Cloud. Um schneller zu werden.

DevOps sind der erste Schritt in die richtige Richtung

Die IT muss agiler werden, um schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und die nötige Technologie effizienter bereitzustellen. Das Anwenden von DevOps ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen uns aber die komplette IT-Wertschöpfungskette ansehen. Ziel ist, die richtige Aufgabe zur richtigen Zeit zu erledigen und Workflows End-to-End zu optimieren.

Menschen und Maschinen generieren unglaubliche Mengen an Daten. Viele davon bergen ungeahntes Potenzial. Die IT muss intelligent genug sein, um die Signale vom Grundrauschen zu unterscheiden. Stellen Sie sich eine Lösung vor, die Sie auf alle Systeme hinweist - inklusive ihrer geschäftskritischen Risiken - die bei einem Zero-Day-Hack attackiert werden. Dann könnten Sie sich ganz auf die Behebung des Schadens konzentrieren. Das sind die Beiträge, die KI liefern muss.

Und wir brauchen Automation. Sie ist der Motor, der schnelle und planbare Ergebnisse liefert. Digitalisierte Workflows und Maschinelles Lernen helfen uns, aus dem endlosen Circle von Level-One-Incidents auszusteigen. Mit diesen drei Werkzeugen werden wir Mitarbeitern und Kunden die Erlebnisse bieten können, die sie als private Technik-Nutzer kennen und schätzen.

Es ist doch unsere Aufgabe als Technologen, diese Zukunft zu gestalten. Deswegen sind wir doch in die IT gegangen, oder?