Best-Recruiter-Studie

OTTO vor KPMG und der Bundesagentur für Arbeit

06.09.2023
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Deutsche Arbeitgeber wissen mittlerweile, dass sie auf allen Kanälen Bewerber suchen müssen. Luft nach oben ist in authentischen Berichten aus dem Arbeitsalltag sowie im mobilen Bewerbungsverfahren.
Remote-Arbeit und Gesundheit werden für Arbeitnehmer immer wichtiger.
Remote-Arbeit und Gesundheit werden für Arbeitnehmer immer wichtiger.
Foto: Olezzo - shutterstock.com

Die Stärke deutscher Unternehmen liegt dabei im Einsatz sozialer Medien (83 Prozent), die sie für die passgenaue Zielgruppenansprache nutzen, so das Ergebnis der aktuellen elften Best-Recruiter-Studie, an der sich rund 250 Firmen beteiligten. Einen deutlichen Vorsprung haben sie sich außerdem in Sachen Usability der Online-Stellenanzeigen erarbeitet - und hinterlassen damit einen guten Eindruck beim oft ersten Kontakt von Jobsuchenden mit dem Unternehmen.

Weniger gut schneiden sie beim neuen Kriterium Mobile Usability ab, welches darstellt, wie einfach es ist, sich über ein mobiles Endgerät zu bewerben. Hier erzielen deutsche Arbeitgeber nur 36 Prozent der maximal möglichen Punktzahl.

Remote-Arbeit und Gesundheit werden wichtiger

Die Veränderung der Prioritäten durch die Pandemie sei nachhaltig spürbar - und messbar, stellen die Studienautoren fest. So findet man in Stellenanzeigen verstärkt Informationen zu Arbeitsort-Flexibilität sowie Gesundheit. Beinahe die Hälfte der untersuchten Stellenanzeigen weist mittlerweile auf die Möglichkeit zum ortsunabhängigen Arbeiten hin.

Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement werden ebenfalls von 50 Prozent der Arbeitgeber kommuniziert. "Im gesamten deutschsprachigen Raum legen Arbeitgeber heute mehr Wert darauf, ein gesundes und flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen, das den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden entspricht. Die Zuwächse liegen hier jeweils bei mehr als zehn Prozent", erklärt Studienleiterin Agnes Koller.

Keine Lust auf einen Bewerber-Account

Karriere-Websites (99 Prozent), Stellenmärkte und Online-Stellenanzeigen (jeweils 98 Prozent) sind in Deutschland nahezu flächendeckend für mobile Geräte optimiert. Ebenso bieten 98 Prozent der analysierten deutschen Arbeitgeber ein mobiles Bewerbungsformular (Vorjahr: 89 Prozent). In der Praxis stoßen Bewerbende hier aber häufig auf Hürden: So fordern etwa 44 Prozent der Arbeitgeber die Erstellung eines Bewerbungsaccounts. Ein Account kann bei mehreren Bewerbungen für denselben Arbeitgeber zwar von Vorteil sein, ist jedoch vielen Jobsuchenden zu umständlich.

Im weiteren Schritt stellt die Bewerbungsübermittlung oft ein Hindernis dar: Bei 44 Prozent der mobilen Bewerbungsformulare müssen Jobinteressierte mehr als 20 Felder per Smartphone ausfüllen.

Den vielzitierten Purpose sollten Arbeitgeber nicht unterschätzen

Immer mehr Menschen legen Wert darauf, den Sinn in ihrer Arbeit zu erkennen und etwas zu einem übergeordneten Ziel beizutragen, wie beispielsweise das Arbeitsbarometer 2023 von Randstad zeigt. Bereits 40 Prozent der Arbeitgeber nutzen den Corporate Purpose, um sich im Wettbewerb um Fachkräfte zu differenzieren, und kommunizieren ihn auf ihrer Karriere-Website. Gut ein Fünftel von ihnen geht auch in den Stellenanzeigen darauf ein.

Mehr Storytelling erwünscht

"Potenzielle Bewerbende wollen wissen, wie der Arbeitsalltag tatsächlich abläuft. In Form persönlicher Geschichten und Erfahrungen lässt sich dies greifbar vermitteln", erläutert Studienleiterin Koller. "Unternehmen werben vermehrt mit flexibler Arbeitszeitgestaltung, allerdings ist dieser Begriff nicht konkret genug, es braucht Praxisbeispiele."

Während deutsche Arbeitgeber mit Testimonials (80 Prozent), Videos (74 Prozent) und umfangreichen Social-Media-Aktivitäten ihre Arbeitgebermarke auf Hochglanz poliert präsentieren, gelangt die authentische Kulturvermittlung in Form von Storytelling ins Hintertreffen - im Zusammenhang mit Arbeitszeitmodellen wird dies nur von fünf Prozent praktiziert.

Die Top-10-Arbeitgeber in Deutschland:

1. OTTO (GmbH & Co KG)

2. KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

3. Bundesagentur für Arbeit

4. Gothaer Versicherungsbank VVaG

5. Randstad Deutschland GmbH & Co. KG

6. Hays AG

7. Fresenius SE & Co KGaA

8. Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA

9. Avantgarde Experts GmbH

10. ConSol Consulting & Solutions Software GmbH

Auf der Website stehen die aktuellen Rankings, die Presseinformation mit weiteren ausgewählten Studienresultaten und Analysen über den Studienzyklus 2022/23 sowie allgemeine Informationen zur Studie zur Verfügung.

Hier die Videos zur Preisverleihung

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