Wie Kian Mossanen das Geschehen beim Münchener Lichthersteller gerade einschätzt, lässt aufhorchen. Es handele sich um das größte IT-Projekt in der Geschichte Osrams, sagte der CIO auf der CeBIT in Hannover.
Carve-Out von Ledvance im Juli
Einerseits bereitet sich das Unternehmen auf den Carve-Out im Juli des künftigen Unternehmens Ledvance (ein Kunstwort aus Kunstwort aus LED und Advance) vor. In dem neuen Unternehmen bündelt Osram das traditionelle Geschäft mit Glühbirnen sowie modernen LED-Lampen.
Andererseits löst die Osram Licht AG ihre Rechenzentren auf und lagert sie an IBM aus. Nach dreimonatigen Vertragsverhandlungen läuft die Migration seit September 2015, bis Ende Juni muss sie abgeschlossen sein. Über die Laufzeit des Vertrages und das finanzielle Volumen machten beide Parteien keine Angaben.
Die Produktions-IT bleibt bei Osram
Lediglich die Produktions-IT behält Osram bei sich. Da es sich um sehr spezielle Anwendungen und Eigenentwicklungen handele, lohne sich hier keine Verlagerung in die Cloud, sagte Mossanen. Ledvance wird ihre IT wie bisher weiter selbst betreiben. Das neue Unternehmen plane zurzeit kein Outsourcing an IBM oder einen anderen Provider.
Osram kein Neukunde für IBM. Schon seit Jahren läuft die SAP-Software des Konzerns im IBM-Rechenzentrum in Ehningen. Nun konsolidiert der Konzern seine bislang selbst betriebenen Rechenzentren zusammen mit den bereits ausgelagerten Cloud-Inseln bei einem zentralen Provider. "Die Cloud ist für uns die perfekte IT-Ressource, um unsere Infrastruktur auf ein solides und flexibles Fundament zu stellen und schnell auf Veränderungen reagieren zu können", sagte Mossanen. "Wir können auch schneller als bisher von IT-Trends wie dem Internet der Dinge oder Cognitive Computing profitieren."