ERP, CRM und HCM

Oracle baut Cloud-Applications aus

15.10.2020
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
In einem Rundumschlag hat Oracle viele neue Features für seine Business- Applikationen aus der Cloud vorgestellt.
Oracle baut weiter an seinen Cloud-Applikationen.
Oracle baut weiter an seinen Cloud-Applikationen.
Foto: Panchenko Vladimir - shutterstock.com

Oracle hat auf breiter Front funktionale Erweiterungen in seinen Business-Anwendungen angekündigt. Das betrifft die gesamte Cloud-Lösungspalette des US-Konzerns rund um Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), Supply Chain Management (SCM) und Human Capital Management (HCM).

Mehr Effizienz, weniger Risiko

Anwender der Cloud-Lösungen "Fusion Enterprise Resource Planning" und "Fusion Enterprise Performance Management" (EPM) sollen beispielsweise tiefere Einsichten in das eigene Geschäft erhalten, um so bessere Entscheidungen treffen zu können. Mit Hilfe erweiterter Funktionen rund um künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) ließen sich Korrelationen zwischen Daten und Prozessen herstellen, verspricht Oracle. Zum Beispiel könnte eine Kombination von Budgetplanung und Projektmanagement eine genauere Um­setzung und Kontrolle von Projekten erlauben. Simulationen gestatteten es den Anwendern, Kosten und projektierte Ziele genauer einzuschätzen. Über zusätzliche Funktionen für das Business Continuity Management ließen sich außerdem Risiken für das Geschäft besser abschätzen.

Darüber hinaus hat Oracle eigenen Angaben zufolge Funktionen für mehr Effizienz integriert. Eine intelligente Prozessautomatisierung soll beispielsweise dabei helfen, manuell abgewickelte repetitive Abläufe zu automatisieren. Außerdem sollen sich standardisierte Berichte etwa für Finanzbehörden zumindest in Teilen automatisiert auf Basis von Daten aus dem System erstellen lassen. Digitale Assistenten sollen Anwender zudem bei der Projektabwicklung und der internen Zusammenarbeit unterstützen.

Über die Customer Data Platform (CDP) sollen Oracle-Anwender einen einheitlichen Blick auf ihre Kundendaten gewinnen können.
Über die Customer Data Platform (CDP) sollen Oracle-Anwender einen einheitlichen Blick auf ihre Kundendaten gewinnen können.
Foto: Oracle

Um Marketing-Mitarbeitern eine zielgenaue und einfache Kundenansprache zu erlauben, hat Oracle die Funktionen seiner Customer Data Platform (CDP) ausgebaut. Mit "Oracle Unity" lasse sich zum Beispiel eine zentrale einheitliche Basis für Kundendaten schaffen. Damit soll sich der Integrationsaufwand verringern. Zudem erhalte das Marketing gerade in Kombination mit "Oracle Eloqua" bessere Einsichten in das Kundenverhalten. Dabei hilft auch das neue "Oracle Infinity": Das Tool erlaubt Anwendern, entsprechende Daten in Realtime zu sammeln und mit Hilfe von ML auszuwerten.

Tools für HR und Supply Chain

Die neuen Funktionen für Oracles Cloud SCM zielen in erster Linie darauf ab, Lieferketten proaktiv zu steuern und die Planung innerhalb der Supply Chain zu verbessern. Mit Hilfe von KI erhielten Anwender unter anderem Empfehlungen, wie Lieferketten im Zuge von Produkteinführungen aufgestellt werden sollten.

Das Update für HCM konzentriert sich auf Erweiterungen für die Mitarbeiter-Experience. Mit den neuen Funktionen könnten HR-Teams den Beschäftigten Hilfestellung bei der Abwicklung aufwendiger HR-Abläufe an die Hand geben. Das betrifft zum Beispiel das Back-to-Office-Management nach der Coronakrise oder die Unterstützung von Mitarbeitern, die sich langfristig im Homeoffice aufhalten werden. Für Trainings lassen sich über den sogenannten "Opportunity Marketplace" Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten präsentieren und nutzen. Personalverantwortliche erhalten zudem Analytics-Tools, um tiefere Einblicke in HR-Themen wie Diversität und Inklusion zu bekommen.