4) Optimierung der Produktion
Innerhalb der Fertigung gibt es Konzepte der vorbeugenden Instandhaltung und zustandsabhängigen Wartung (CBM – Condition based maintenance and monitoring). Bei diesen Konzepten ist noch viel Luft zur Verbesserung. Einfache, an Maschinen angebrachte Sensoren genügen oft, um Initiativen des Industriellen Internets oder der „Smart Factory“ voranzubringen und zu beschleunigen.
Dank der Verwendung drahtloser Verbindungen und Werkzeugen des „Big Data Processing“ ist es heute einfacher und billiger, aktuelle Performancewerte zu sammeln und die Abnutzung der eingesetzten Geräte und Maschinen zu überwachen. Wenn zum Beispiel bekannt ist, dass ein wichtiges Werkzeug nur bei bestimmten Temperaturen und Vibrationsstärken optimal arbeitet, können Sensoren anzeigen, wenn kritische Schwellen überschritten werden, um Ausfällen oder Störungen vorzubeugen.
Wenn kritische Teile der Ausrüstung ihren Dienst versagen, kommt die Produktion schnell in Zeitverzug, sodass sich Produkte verspäten und Vertragsstrafen drohen. Big Data und das Internet of Things können dabei helfen, die Effektivität der gesamten Anlagen zu verbessern, Ausfälle zu minimieren und die vorbeugende Instandhaltung weiter zu optimieren.
5) Lieferanten und Supply Chain
Mithilfe des Industriellen Internets können sich Fertigungsunternehmen in Echtzeit ein besseres Verständnis ihrer Lieferketten-Informationen verschaffen. Wenn sie die Produktionsstätten mit den Lieferanten verbinden, erhalten alle Beteiligten Einblick in gegenseitige Abhängigkeiten, in den Materialfluss und die Phasen der jeweiligen Produktionszyklen.
Ins Internet of Things eingebettete Systeme können so konfiguriert werden, dass sie Standortverfolgungen, die Fernüberwachung von Lägern und Berichte über die Bewegung von Produkt(teilen) entlang der Lieferkette ermöglichen. Darüber hinaus können sie Lieferinformationen aus ERP-, PLM- und anderen Systemen sammeln, aufbereiten und in diese wieder einspeisen.
Der Zugang zu Echtzeitinformationen macht es möglich, Probleme zu identifizieren, noch bevor sie auftreten, Lagerkapazitäten zu verkleinern und sogar den Eigenkapitalbedarf zu senken.
6) Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Umweltschutz
Die Aspekte Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Umweltschutz sind entscheidende Faktoren für den Betrieb von Produktionsstätten. Kennzahlen zu Verletzungs- und Krankheitsraten, Fehlzeiten, Beinahe-Unfällen oder Beschädigung und Verlust von Eigentum werden im täglichen Betrieb kontinuierlich erhoben. Diese Messungen fließen in eine Unzahl von Systemen, Tabellen oder E-Mails ein und sind sporadisch Teil von Berichten bei Überprüfungen seitens des Managements oder bei Audits.
Im Ergebnis haben die verzögert bereitgestellten Indikatoren nur noch selten Relevanz und Ursachenanalysen sind entsprechend limitiert. Eine zielführend definierte Strategie des Industriellen Internets und der damit verbundenen Analytik kann hier nachhaltig helfen, die wichtigsten Probleme im Bereich Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu identifizieren und zu adressieren.
Obwohl heutzutage ein Bewusstsein für die CO2-Bilanz von Unternehmen besteht, gibt es wenige kosteneffiziente Messsysteme und Managementwerkzeuge, die den Energieverbrauch optimieren. Die Anwendung von IIoT (Industrial Internet of Things) und die Automatisierung von Emissionskontrollen, zum Beispiel durch Systeme der Heiz- und Klimatechnik oder Smart Grids, senken Kosten. Miteinander vernetzte Energielösungen können die hohen Preise der Hauptnutzungszeiten vermeiden und berechnen, welche Verbrauchsszenarien am wirtschaftlichsten sind. Auch Wetterdaten und -vorhersagen helfen dabei, den eigenen Energieverbrauch zu verstehen, besser zu planen und dadurch die Produktionskosten erheblich zu senken.