Wie sieht die Zukunft der KI aus? Welches Potenzial hat Open Source AI? Diesen Fragen gingen Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA, sowie Mark Zuckerberg, Gründer und CEO von Meta, in einem Kamingespräch auf der SIGGRAPH 2024, einer der größten Messen für Computergrafik und interaktive Technologien, nach.
Zukunft der KI
Zuckerberg ist etwa davon überzeugt, dass KI künftig über Brillen mit der realen Welt in Verbindung gebracht wird. Dies könne dazu beitragen, Bildung, Unterhaltung und Arbeit zu verändern. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Zusammenarbeit seines Unternehmens mit dem Brillenhersteller Essilor Luxottica. Über einen Einstieg von Meta bei dem weltgrößten Brillenanbieter wird bereits spekuliert.
NVIDIA-Chef Huang erwartet dagegen, dass die Interaktion mit KI immer fließender wird und über textbasierte Interaktionen hinausgeht. "Die KI von heute ist eher rundenbasiert. Der User sagt etwas, und die KI antwortet ihm", so Huang. In Zukunft könnte die KI nach Meinung von Huang mehrere Optionen als Antwort in Betracht ziehen oder einen Optionsbaum erstellen und die Ergebnisse simulieren. Dies würde die KI deutlich leistungsfähiger als heute machen.
AI Studio als neue KI-Plattform
Keine Zukunftsvision sind dagegen Open Source AI und KI-Assistenten. So kündigte Zuckerberg während der Diskussion den Start von AI Studio an. Die neue Plattform soll es Nutzern ermöglichen, KI-Charaktere zu erstellen, zu teilen und zu entdecken. Auf diese Weise, so Zuckerberg, werde KI für Millionen von Künstlern und kleinen Unternehmen besser zugänglich.
"Jedes einzelne Restaurant, jede einzelne Website wird in Zukunft wahrscheinlich diese KI nutzen...", zeigte sich Huang begeistert. "... so wie jedes Unternehmen eine E-Mail-Adresse, eine Website und ein Social-Media-Konto hat, denke ich, dass in Zukunft jedes Unternehmen eine KI haben wird", ergänzte Zuckerberg.
Huang lobt Meta
Auch ansonsten war der NVIDIA-Boss voll des Lobes für Zuckerberg und lobte Meta als Vorreiter in Sachen KI, auch wenn dies bis vor kurzem nur wenige bemerkt hätten. "Ihr habt erstaunliche KI-Arbeit geleistet", so Huang weiter und nannte die Fortschritte von Meta in den Bereichen Computer Vision, Sprachmodelle und Echtzeit-Übersetzung. "Wir alle nutzen PyTorch, das von Meta stammt."
Allerdings dürfte Huangs Lob für Zuckerberg und Meta in Sachen KI nicht ganz uneigennützig sein. Denn an dem KI-Erfolg von Meta dürfte NVIDIA gut mitverdienen: So wurde etwa die größte Version von Llama - sie verfügt über 405 Milliarden Parameter - auf über 16.000 NVIDIA H100 GPUs trainiert.
KI-Fortschritt durch OpenSource
Beide CEOs betonten die Bedeutung von Open Source für die Weiterentwicklung von KI - etwa in Form von Modellen wie Llama 3.1. Zugleich unterstrichen sie die Bedeutung offener Plattformen für Innovationen. So habe Open-Source-KI die gesamte Branche vorangebracht.
Einen Grund dafür sieht Zuckerberg darin, dass man nicht mehr wie früher für jede Art von Inhalt ein anderes KI-Modell nutzt. Dementsprechend sieht Zuckerberg in der Zusammenarbeit den Schlüssel zu weiteren Fortschritten.
Facebook und Co. als ein KI-Modell
"Wenn die Modelle größer und allgemeiner werden, werden sie immer besser", so der Meta-CEO, "ich träume davon, dass eines Tages ganz Facebook oder Instagram ein einziges KI-Modell sind, das all diese verschiedenen Inhaltstypen und Systeme vereint."