Der Personalbedarf in der Online-Branche ist hoch, vor allem Hochschulabsolventen sind verstärkt gefragt, der Bedarf an Auszubildenden mit fertigem Abschluss ist deutlich niedriger. Das geht aus einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) in Kooperation mit der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation hervor, für die 240 Arbeitgeber der Internet-Branche befragt wurden. Drei Viertel der Internet-Agenturen, Online-Vermarkter, Performance-Marketing-Anbieter, Portalbetreiber, Mobile- und E-Commerce-Dienstleister klagen über eine schwierige Nachwuchssuche.
Gesucht: Wirtschaftswissenschaflter und Informatiker
Den beklagten Fachkräftemangel bezeichnet BVDW-Geschäftsführerin Tanja Feller als "Fußfessel der gesamten Branche". Diese müsse durch entsprechende Aus- und Weiterbildungsangebote abgelegt werden. In ihren Augen sind qualifizierte Berufsanfänger darum die geheimen Gewinner auf dem Arbeitsmarkt. Dabei scheint die Art des Hochschulabschlusses keine entscheidende Rolle zu spielen. Bachelor, Master oder Diplom sind gleichermaßen willkommen. Wichtiger ist das Studienfach: Wirtschaftswissenschaftler werden am meisten von den Unternehmen gesucht (82 Prozent), gefolgt von Absolventen aus Informatik- bzw. Technikstudiengängen (74 Prozent). Über die Hälfte der Befragten hat zudem einen mittleren bis hohen Bedarf an Sozialwissenschaftlern. Im direkten Vergleich ist der Bedarf an Grafikern oder Designern mit 38 Prozent der befragten Unternehmen insgesamt geringer.
Philipp Riehm, der als Professor an der privaten Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg lehrt ist jedoch der Ansicht, dass ein klassisches Wirtschaftsstudium die Einsteiger nicht mehr angemessen für die Branche qualifizieren kann: "Wir erleben immer noch eine rasche Entwicklung der Geschäftsmodelle, die miteinander kombiniert und damit auch immer komplexer werden. Benötigt werden spezifisch ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler, die sich im Studium in der nötigen Tiefe mit den Besonderheiten digitaler Geschäftsmodelle beschäftigt haben."
Wissen um Mobile Marketing und Social Media als Pluspunkt
Neben Fachwissen legen die Arbeitgeber der Internet-Wirtschaft vor allem auf soziale, mentale und Umsetzungskompetenz wert. Hoch im Kurs stehen auch Kenntnisse im Mobile Marketing, Social Media, E-Commerce oder der Online-Vermarktung. 80 Prozent der Befragten wollen aber keine Theoretiker, sondern erwarten schon von Berufsanfängern, dass diese in Praktika oder Studentenjobs Praxiserfahrung gesammelt haben. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) legt auf Fremdsprachen Wert, für 45 Prozent zählt Reisebereitschaft zur Voraussetzung. Auslandserfahrung empfindet nur jede vierte Firma als wichtig.
- Die Verdienstchancen für Hochschulabsolventen...
untersuchte die Personalvermittlung Alma Mater auch 2012. Für ihre Gehaltsstudie hat sie über 1000 Arbeitgeber befragt und über 6.300 Gahaltsdaten von akadamischen Nachwuchskräften ausgewertet. - Besonders die Fahrzeugindustrie...
bietet dem akademischen Nachwuchs beste Verdienstperspektiven: Dort steigen Hochschulabsolventen mit durchschnittlich 46.000 Euro im Jahr ein. - Auch der Maschinenbau...
zahlt überdurchschnittlich, und zwar im Schnitt 45.000 Euro im Jahr für Hochschulabsolventen. Ein einenso hohes Gehalt winkt in der Elektrotechnikindustrie. - Im Öffentlichen Dienst...
...ist der Verhandlungsspielraum durch die strikte Bindung an Tarifverträge gering. Hier beginnen IT-Absolventen mit knapp 38.000 Euro im Jahr. Auch die Art der Hochschule ( Universität oder Fachhochschule) beeinflusst die Höhe des Gehalts. - Die Medien....
...sind bei vielen Absolventen beliebt, gehören aber zu den Branchen, die Berufseinsteiger am schlechtesten vergüten. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt bei 33.000 Euro im jahr, Trainees erhalten sogar nur 25.000 Euro. - Auch die Tourismusindustrie...
..gehört zu den Flopbranchen in Sachen Einstiegsgehälter: 26.000 Euro erhält ein Hochschulabsolvent im Marketing, als Trainee sind es sogar nur 10.000 Euro. - In Niedersachsen, hier die Autostadt Wolfsburg,...
können Hochschulabsolventen ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von über 42.000 Euro erwarten. Das liegt auch daran, dass hier große Konzerne wie VW angesiedelt sind, die sehr gut zahlen. - Auch Schleswig-Hostein, hier das Holstentor in Lübeck,...
kommt in der Alma Mater-Studie gut weg. Auch hier liegt das Einstiegsgehalt über 42.000 Euro. Kommentar: In dieser Region haben viele große Firmen mitgemacht, die besser bezahlen als kleinere Betriebe. - Gut lachen haben Berufseinsteiger auch in Bayern..
...hier gibt es nicht nur viele Jobs, sondern auch ein Einstiegsgehalt von 42.613 Euro. Masterabsolventen werden in Bayern... - ..und Baden-Württemberg...
am besten bezahlt. Im Ländle kommen Masterabsolventen auf knapp 44.000 Euro und überrunden damit sogar die Diplomierten. - In Frankfurt am Main....
werden Absolventen mit Master und Diplom auch sehr gut bezahlt, und zwar mit durchschnittlich 42.600 Euro. - In Bremen....
sind diese Abschlüsse dagegen nur gut 40.000 Euro wert. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Regionen nicht mehr so groß wie früher. - Mit einem Masterabschluss....
verdienen Hochschulabsolventen im Schnitt 2000 Euro mehr als mit einem Bachelor. 38 Prozent der befragten Firmen suchen vermehrt nach Masterabsolventen. - Das Diplom...
...ist trotz Bologna-Reform immer noch gefragt und mit durchschnittlich knapp 41.000 Euro fast so gut vergütet wie ein Master-Abschluss (41.311 Eur0).. - Ein Praktikum...
ist in einigen Firmen immer noch unbezahlt, aber im Schnitt gibt 605 Euro im Monat für Praktikanten und 675 Euro im Monat für eine Abschlussarbeit. - Große Unternehmen....
zahlen besser. das Einstiegsgehalt in Konzernen liegt im Schnitt bei über 44.000 Euro im Jahr. - In kleinen Firmen....
können Einsteiger nur etwa 36.000 Euro erwarten. - Hochschulabsolventen...
...sind auch in Zukunft weiter gesucht. Vor allem Absolventen mit Bachelor, Master oder Diplom sind begehrt.
Der höchste Bedarf an Berufseinsteigern herrscht in den Bereichen Projektmanagement (68 Prozent), Informationstechnologie (66 Prozent) und Marketing/Vertrieb (65 Prozent). Über jedes zweite befragte Unternehmen sucht zudem verstärkt Berufsanfänger für die Bereiche Beratung / CRM (56 Prozent) und Strategie / Business Development (52 Prozent). Der Bedarf in den Bereichen PR / Kommunikation (22 Prozent) und Controlling / Finanzen (19 Prozent) wird im Vergleich als weniger dringend angesehen.