SSD mit Stromausfall-Schutz

OCZ Vector 180 480GB im Test

25.08.2015
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Auffälligstes Merkmal der OCZ Vector 180 ist der Pufferkondensator, der bei einem kurzfristigen Stromausfall die Datenintegrität der SSD sichern. Dazu gibt's eine hohe Gesamtschreibleistung und den kundenfreundlichen Austauschservice „Shield Plus Warranty“. Im Test prüfen wir, ob bei der Highend-SSD auch die Leistung stimmt.

Viel Ingenieurs-Hirnschmalz steckt in der OCZ Vector 180. Die SSD-Baureihe der Toshiba-Tochter ist die erste Consumer-SSD, die gegen Stromausfälle gerüstet ist. Bei der Technik Power Failure Management Plus (PFM+) verbaut OCZ einen Pufferkondensator, der bei kurzen Stromausfällen die Datenintegrität der SSD gewährleistet. Im Cache zwischengespeicherte Daten gehen zwar verloren, aber die Metadaten - also die Mapping-Tabelle der Vector 180 - bleiben erhalten. Dadurch ist die Solid State Drive nach einem Neustart mit gegebenenfalls notwendigem Wiederherstellungsprozess in jedem Fall wieder ansprechbar und funktionstüchtig.

Bei der Vector 180 kombiniert OCZ den hauseigenen Controller Indilinx Barefoot 3 mit MLC-Flashspeicher aus Toshibas 19-Nanometer-Fertigung. Dem Barefoot 3 stehen als Cache zwei DDR3-1333-Chips mit je 256 MB zur Seite. Die 180-Serie ist für 50 Gigabyte System-Schreiboperationen pro Tag ausgelegt. Bei einer Garantiezeit von 5 Jahren ergibt sich eine Gesamtschreibleistung (TBW) von knapp 90 Terabyte - ein sehr guter Wert. Das gilt auch für die MTBF von 2,2 Millionen Stunden.

Die OCZ Vector 180 kommt mit Bruttokapazitäten von 120, 240 und 480 sowie 960 Gigabyte zu (vorläufigen) Straßenpreisen von rund 100, 150, 280 sowie 500 Euro. In dieser Preisklasse muss die 2,5-Zoll-Baureihe von OCZ gegen Hochleistungs-SSDs wie die Samsung 850 Pro antreten. Unserem Test stellt sich das 480-GB-Modell.

Geschwindigkeit: Bisher schnellste SSD im Test

Die OCZ-SSD bietet über alle Benchmarks gemittelt das bisher höchste Tempo im Test. Besonders positiv stechen die Praxisleistung, kurzen Zugriffszeiten und der sehr hohe Befehlsdurchsatz hervor. Alle Messwerte finden Sie in der Tabelle am Ende des Beitrags.

Tolle Ausstattung und kundenfreundliche Serviceleistungen

Das OCZ-Modell beherrscht die automatische 256-Bit-AES-Verschlüsselung per Verwaltungs-Software über den TCG-Standard Opal 2.0 und über das IEEE-1667-Protokoll, etwa für die BitLocker-Laufwerkverschlüsselung unter Windows 8.1. Im Lieferumfang der OCZ Vector 180 findet sich ein Einbau-Adapter, dazu gibt es die sehr gute Cloning- und Partitions-Software Acronis True Image HD sowie eine überarbeitete Version der OCZ Toolbox, jetzt SSD Guru genannt. Alle Funktionen der neuen SSD-Management-Software stellen wir in der folgenden Bildgalerie vor.

Weitere Pluspunkte sind der bereits erwähnte Stromausfallschutz, die hohe Gesamtschreibleistung und Ausfallsicherheit sowie die „Shield Plus Warranty“: Im Falle eines Defekts brauchen Sie nur die Seriennummer ihrer SSD angeben. Sie bekommen dann sofort eine gleichwertige Austausch-SSD inklusive eines Versandlabel, mit dem Sie die Ihre defekte Vector kostenfrei an OCZ zurückschicken können.

Zu hohe Leistungsaufnahme

Möglicherweise ist der Pufferkondensator schuld daran, das die OCZ Vector 180 zu viel Strom verbraucht. Mit 0,7 Watt im Leerlauf und fast 5 Watt unter Last fällt die Leistungsaufnahme der SSD in etwa doppelt so hoch aus als bei Konkurrenz-Modellen.