Mit 19-nm-Flashspeicher von Toshiba

OCZ Arc 100 240GB im Test

10.11.2014
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Mit der SSD-Serie Arc 100 verbaut OCZ erstmals Flashspeicher der Konzernmutter Toshiba. Im Test prüfen wir, wie stark der günstige Preis der Einsteiger-SSD zu Lasten von Leistung, Lieferumfang und Service geht.

Lange war es ruhig um den Ende 2013 in die Insolvenz abgestürzten SSD-Spezialisten OCZ, den Toshiba kurz darauf geschluckt hat. Nun meldet sich OCZ mit der ersten neuen SSD-Serie zurück, die Toshiba-Flashspeicher verwendet. Bei der Arc 100 kombiniert OCZ den hauseigenen Controller Indilinx Barefoot 3 mit Toggle-DDR-Flashspeicher aus Toshibas 19-Nanometer-Fertigung. OCZ stellt dem Barefoot 3 zwei interne Cache-Baustein mit je 256 MB zur Seite.

OCZ positioniert die Arc 100 bei Straßenpreisen von 80, 130 und 250 Euro als preisgünstige Einsteiger-SSD und bietet für das Geld 120, 240 und 480 Gigabyte Bruttokapazität. Damit steckt der Hersteller etwas mehr Kapazität in den Reservespeicher (Overprovisioning) als das direkten Konkurrenzumfeld wie die Crucial MX100 (Test), die Samsung 840 Evo (Test) oder die Sandisk Ultra Plus (Test).

Die Arc-Modelle sind für 20 Gigabyte System-Schreiboperationen pro Tag ausgelegt. Bei einer Garantiezeit von 3 Jahren ergibt sich eine TBW von 21,9 Terabyte. Im Vergleich zum angepeilten Wettbewerb ist das eine geringe Maximalschreibleistung, so bietet beispielsweise die Samsung Evo eine TBW von 72 Terabyte. Großzügig bemessen ist hingegen die MTBF von 2 Millionen Stunden, die Konkurrenz bietet hier meist nur 1,2 bis 1,5 Millionen Stunden. Unserem Test stellt sich das 240-GB-Modell.

Geschwindigkeit der OCZ Arc 100 240GB

Die OCZ-SSD bietet über alle Benchmarks gemittelt ein gutes Tempo. Positiv stechen die Praxis-Datenraten hervor: Einen DVD-Film (4,2 GB) liest und schreibt die Solid State Drive in jeweils 12 Sekunden - umgerechnet fast 360 MB/s, das sind Messwerte auf höchstem Niveau. Im Festplatten-Test des PC Mark Vantage kommt die SSD auf sehr gute 73.000 Punkte.

Die sequenziellen Datenraten der OCZ-SSD sind mit maximal 500 MB/s beim Lesen sowie 460 MB/s beim Schreiben noch okay. Überragende Werte erzielt die Arc 100 bei den Zugriffszeiten, die maximal 0,03 Millisekunden betragen. Uneinheitlich fallen die Messungen beim zufälligen Lesen und Schreiben von 4-KB-Blöcken aus. Die 240-GB-SSD kommt hier auf sehr gute 67.000 Lesebefehle/s, während die IOPS-Schreibleistung nur rund 19.000 Befehle/s erreicht.

GESCHWINDIGKEIT

OCZ Arc 100 240GB

DVD-Film (4,2 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:12 / 0:12 / 0:22 Minuten

1000 MP3-Dateien (5 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:18 / 0:18 / 0:31 Minuten

Praxis-Simulation (PC Mark Vantage - Gesamtergebnis)

73 059 Punkte

sequenzielle Leserate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

373 / 400 / 496 MB/s

sequenzielle Schreibrate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

403 / 435 / 458 MB/s

Dateien auf der SSD finden (TecBench): mittlere / maximale Zugriffszeit

0,03 / 0,03 Millisekunden

wahlfreies Lesen, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen (Iometer)

65 323 Befehle/s / 255 MB/s / 0,49 Millisekunden

wahlfreies Schreiben, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen (Iometer)

9152 Befehle/s / 36 MB/s / 3,50 Millisekunden

wahlfreies Lesen, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen, aligned (Iometer)

66 700 Befehle/s / 261 MB/s / 0,48 Millisekunden

wahlfreies Schreiben, Blockgröße 4K, 32 parallele Anfragen, aligned (Iometer)

19 025 Befehle/s / 74 MB/s / 1,68 Millisekunden