Erwaehnung, TwentyFeet, SproutSocial, SocialMotus

Nützliche Tools für Social Media

26.07.2013
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Um im Dschungel sozialer Netze den Überblick zu behalten, können Anwender diese Tools einsetzen.

Wer heute im World Wide Web unterwegs ist, kümmert sich häufig um eine Vielzahl sozialer Anwendungen. Es wird zunehmend schwieriger, den Überblick über die eigenen Online-Profile und auch die jeweils getätigten Aussagen oder Aktionen zu behalten. Auch Unternehmen wollen wissen, wie sich eine Aktion im Netz (nicht) verbreitet. Schließlich gibt es noch viele andere Gründe und Gelegenheiten die sozialen Netzwerke nach Namen, Themen und Einträgen zu durchforsten - sowohl für professionelle wie auch für private Anwender.

Um die Verwaltung der zahlreichen Angebote zu erleichtern, braucht es Tools zum Monitoring und zum Sammeln von Informationen aus den verschiedenen sozialen Netzen. Die Zahl der verfügbaren Werkzeuge ist schier unendlich - deshalb stellen wir hier nur einen kleinen Auszug vor. Zudem haben wir uns auf Lösungen konzentriert, die "Otto-Normal-Anwender" möglichst kostengünstig direkt von seinem Desktop aus einsetzen kann.

Erwaehnung: Wo taucht wer oder was auf?

Für erste Erfahrungen im Social Media Monitoring bietet sich das Tool "mention" an, das in Deutschland als "Erwaehnung" in der Grundversion zur freien Verfügung steht.

Was kann Erwaehnung leisten?

  • Freie Lösung, die nach kurzer Anmeldung in der Grundversion darüber Auskunft gibt, wo im Web zuvor definierte Begriffe aufgefunden wurden.

  • arbeitet in Echtzeit (Benachrichtigung via E-Mail ist ebenfalls möglich) und kann sowohl als Anwendung unter Windows als auch im Browser verwendet werden.

  • Die sogenannten Alerts können mit Hilfe von Bedingungen wie "keines dieser Worte" oder "mindestens eines dieser Worte" gut differenziert werden. Zudem hilft eine am Verhalten des Nutzers lernende Technik, die von den Entwickler als Anti-Noise bezeichnet wird, sinnvoll dabei, uninteressante Erwähnungen oder Spam zu blockieren.

Fazit: "mention" respektive "Erwaehnung" macht es gerade Einsteigern einfach, einen Überblick darüber zu bekommen, auf welchem Kanal ein bestimmter Suchbegriff erwähnt wurde. Die gut zu verwendenden Einstellmöglichkeiten helfen dabei, schnell zum Ziel zu kommen und für diese ersten Erfahrungen reicht der "Free Plan" mit drei Alerts und 500 Mentions im Monat auch aus.

Durchsucht das Web nach genau vorgegebenen Suchbegriffen und einigen Regeln: Der Anwender kann in der freien Version drei dieser "Alarmmeldungen" definieren.
Durchsucht das Web nach genau vorgegebenen Suchbegriffen und einigen Regeln: Der Anwender kann in der freien Version drei dieser "Alarmmeldungen" definieren.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

So sehr wir es jedoch grundsätzlich begrüßen, wenn im von der englischen Sprache geprägten Internet ein solches Tool "eingedeutscht" wird, fragen wir uns doch, was sich die Entwickler hier gedacht haben: Neben der eher unnötigen Übersetzung des Namens in "Erwaehnung" haben sie die "Alerts" (hier wäre Alarm sinnvoll gewesen) ebenso wie die Abfragebedingungen (die ja Einsteigern gerade Probleme machen können) in englischer Sprache beibehalten.

Was weiterhin negativ auffällt: An vielen Stellen wird sehr groß eine Android-App angekündigt und auf der Web-Seite auch auf diese verlinkt. Dabei stört es schon, dass der Text zur App im Playstore in Französisch ist. Wer dann wie wir versucht, die App auf einem Android-Gerät in Deutschland zu installieren, findet die App nicht einmal im deutschen Play Store - sie ist nicht für deutsche Geräte gedacht und lässt sich dort deshalb auch nicht installieren. Hier ist dringend eine Nachbearbeitung seitens des Anbieters gefordert!

TwentyFeet: Übersicht mit der Giraffe

Wie viele andere Lösungen aus diesem Bereich steht auch die Anwendung "TwentyFeet" in ihrer Grundversion zur freien Verfügung. Mit der Giraffe als Wappentier wollen die Anwender ebenso wie mit Namen "TwentyFeet" andeuten, dass es mit ihrem Portal möglich ist, sich einen großen Überblick über die Statistiken der verschiedenen Dienste im sozialen Web zu verschaffen.

Welche Vorteile bietet der Einsatz von TwentyFeet?

  • Klar strukturiertes Portal, das in deutscher Sprache zur Verfügung steht und auch für Einsteiger leicht zu bedienen ist.

  • Ein Facebook- und ein Twitter-Konto können kostenlos (mit leicht eingeschränkten Möglichkeiten im Gegensatz zur kostenpflichtigen Version) überwacht und ausgewertet werden.

  • Während einer Testphase von 30 Tagen kann der Nutzer auch die Statistiken von Google Analytics, Youtube, MySpace, Bit.ly oder Facebook-Gruppen mit einbinden.

Was uns nicht so gefallen hat:

  • Das Bezahlmodell mit sogenannten "Credits" ist unübersichtlich und unserer Meinung nach unnötig kompliziert - warum nicht einfach Preise angeben?

  • Wer das kostenlose Konto verwendet, bekommt von der Anwendung jede Woche zwangsweise eine Meldung mittels seines Twitter-Accounts gepostet, die seine Statistik mitteilt (und zugleich zeigt, wie das Portal im Namen des Nutzers Meldungen absetzen kann!).

  • Mit der Begründung "weil wir kostengünstig" sind, wird beispielsweise nur PayPal als Zahlungsmethode akzeptiert und telefonischer Support oder Kontaktdaten auch für zahlende Anwender nicht angeboten.

Aus der „hohen Sicht“ der Giraffe: TwentyFeet bietet dem Anwender eine Übersicht über seine Tätigkeiten im Netz – dabei steht ihm die Auswertung eines Twitter- und eines Facebook-Kontos kostenlos zur Verfügung.
Aus der „hohen Sicht“ der Giraffe: TwentyFeet bietet dem Anwender eine Übersicht über seine Tätigkeiten im Netz – dabei steht ihm die Auswertung eines Twitter- und eines Facebook-Kontos kostenlos zur Verfügung.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Fazit: Uns gefallen die Möglichkeiten, die von TwentyFeet angeboten werden, sehr gut. Gerade für Einsteiger sind sie gut geeignet, und wer eben nur sein Facebook- und Twitter-Konto im Überblick behalten und einmal in der Woche eine Twitter-Nachricht von TwentyFeet in seinem Namen akzeptieren kann, findet hier eine gute Lösung. Für den deutschen Markt sollte sich das Unternehmen noch mehr bemühen, weitere anerkannte Zahlungsmethoden und eine entsprechenden Support zu etablieren - wer zahlt, hat auch das Anrecht auf weitergehende Unterstützung durch seinen Dienstleister.

SproutSocial: Der Schritt zur Profi-Lösung

Das nächste Portal, das wir hier vorstellen möchten, geht mit seinem Angebot noch einen Schritt weiter in Richtung professioneller Anwender. Das bedeutet aber auch, dass es von SproutSocial keine freie Version gibt. Dafür können Anwender alle drei "Pläne" des Anbieters komplett und uneingeschränkt für 30 Tage testen.

Welche Möglichkeiten bietet SproutSocial?

  • Sehr umfangreiche Portal-Lösung, die nicht nur das Monitoring von Social-Media-Kanälen beinhaltet, sondern auch die Zusammenarbeit als Team mit Hilfe des Tools erleichtert.

  • Weitere Features wie CRM-Merkmale und ein integrierter Help-Desk, der es ermöglicht, die entsprechenden Nachrichten direkt in ein Support-Ticket zu wandeln, runden die Lösung ab.

  • Anwendungen für iPad- und iPhone sowie für Android-Telefone und -Tablets stehen ebenfalls bereit.

Ein "Dashboard" gehört bei fast allen Lösung zum Monitoring und Überwachen von Social Media dazu: Da macht auch SproutSocial keine Ausnahme – allerdings muss der Nutzer hier zunächst mal einen Überblick gewinnen.
Ein "Dashboard" gehört bei fast allen Lösung zum Monitoring und Überwachen von Social Media dazu: Da macht auch SproutSocial keine Ausnahme – allerdings muss der Nutzer hier zunächst mal einen Überblick gewinnen.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Fazit: Mit SproutSocial steht eine sehr umfangreiche und professionelle Lösung bereit, die es einem Anwender ermöglicht, Aktivitäten im Netz gut im Überblick zu behalten und dies auch als Teamprojekt zu betreiben. Die Möglichkeit, auch den großen "Deluxe-Plan" mit 50 Profilen und entsprechender Unterstützung durch den Anbieter auszuprobieren, sollte eine Entscheidung erleichtern können. Leider handelt es sich hier um eine rein amerikanische Firma, die in ihrem gesamten Angebot an keiner Stelle erkennen lässt, dass sie jemals Interesse daran hätte, andere Sprachen und Länder nativ zu unterstützen - schade, denn eine deutschsprachige Version würde dieses Portal sehr gut abrunden.