Geniales System, schwache Kamera

Nothing Phone (2) im Test

06.08.2023
Von  und
Henry schreibt für unsere Schwesterpublikation TechAdvisor.com.
Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.
Das Nothing Phone (2) ist ein solides Mittelklasse-Handy mit großartiger Software. Aber ohne vel Neue, und einer Kamera, die nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist.
Foto: Henry Burrell / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • Hochwertige Konstruktion

  • Ausgezeichnete Android-Oberfläche

  • Solide Akkulaufzeit

  • Programmierbare Lichter auf der Rückseite

Kontra

  • Kameras sind unterdurchschnittlich

  • Sperrige Bauweise

  • Bildschirm im Freien schwer zu erkennen

  • Nur IP54

Fazit

Das Nothing Phone (2) ist ein kleines Hardware-Upgrade gegenüber dem Phone (1), das mit einem besseren Display und einem stärkeren Chipsatz kommt. Auch die Software wurde verbessert, aber die Kameras bleiben hinter denen der Konkurrenz zurück.

Es ist schwer, ein Technologieunternehmen aus dem Nichts zu gründen - vielleicht ist das einer der Gründe, warum der ehemalige OnePlus-Chef Carl Pei sein neues Unternehmen im Jahr 2020 "Nothing" nannte.

Bislang hat die Marke ein Smartphone und drei Ohrhörer-Modelle auf den Markt gebracht. Es wird auch gemunkelt, dass eine erste Smartwatch names Noting Watch (1) kommen könnte. Um die Nothing-Produkte entsteht regelmäßig ein ordentlicher Hype - zumindest in Kreisen von Tech-Enthusiasten. Im Mainstream ist dieser noch nicht angekommen.

Das neue Nothing Phone (2), ist eine verbesserte Version des Nothing Phone (1) aus dem Jahr 2022. Es ist dem Vorgänger sehr ähnlich, so sind Design und Kamera fast gleich und das Handy fühlt sich im täglichen Gebrauch nahezu identisch an. Die Software ist deutlich besser - aber die wird auch das erste Modell bekommen. So gibt es im Grunde keinen Grund, auf das neue Modell zu wechseln, wenn Sie bereits ein Nothing Phone (1) besitzen.

Grundsätzlich ist das Nothing Phone (2) ein solides und preisgünstiges Mittelklasse-Handy mit 699 Euro für die 256-GB-Version. Aber davon gibt es schon jede Menge auf dem Markt. Aber: Keins davon hat programmierbare Blinklichter auf der transparenten Rückseite.

Design und Verarbeitung

  • iPhone-inspiriertes Design

  • Programmierbare LED-Leuchten

  • Schutzklasse IP54

Hier sehen Sie die beiden Modelle im direkten Design-Vergleich:

Foto: Henry Burrell / Foundry

Das Phone (2) ist gut verarbeitet: Mit einem Rahmen aus 100 % Aluminium und durchsichtigem Glas auf der Rückseite, das einen kleinen Blick auf die Innereien gewährt und die "Glyph"-LED-Leuchtstreifen zeigt. Die blinken, um Anrufe, Benachrichtigungen und andere programmierbare Dinge zu signalisieren.

Diese Lichter sind ein wenig anders als beim Phone (1). Zum Beispiel besteht das zentrale Licht jetzt aus sechs Streifen statt aus einem und die Kameralichter sind in zwei geteilt. Die Leuchten an der Unterseite können den Ladestand anzeigen, wenn sie nach unten zeigen.

Foto: Henry Burrell / Foundry

Einer der zentralen Leuchtstreifen hat jetzt 16 verschiedene Abschnitte und kann verwendet werden, um den Fortschritt eines Countdown-Timers, die Lautstärke oder sogar die Zeit bis zum Eintreffen des Uber-Fahrers anzuzeigen. Nothing hofft hier natürlich auf noch mehr Drittanbieter-Apps. Aber es gibt viel weniger Nutzen in einem einzelnen Lichtstreifen im Vergleich zu dem, was Entwickler mit Informationen in Apples Dynamic Island Software auf dem iPhone 14 Pro machen können.

Die Glyphen-Leuchten heben das Phone (2) vom iPhone 12 ab. Denn von diesem Design hat sich Nothing wahrscheinlich inspirieren lassen - von den flachen Seiten mit abgerundeten Ecken bis hin zum abgerundeten Display und den länglichen Tasten.

Foto: Henry Burrell / Foundry

Das Glas auf der Rückseite ist an den Rändern leicht gewölbt, damit es sich glatt anfühlt, aber das Gorilla Glass auf der Vorderseite über dem Display ist flach. Die Gesamtabmessungen des Smartphones betragen 162,1 x 76,4 x 8,6 Millimeter und das Gewicht 201 Gramm. Ich finde das Handy etwas unhandlich und kann es sicher nicht bequem mit einer Hand bedienen.

Von der Haptik war ich etwas enttäuscht: Der Vibrationsmotor, der bei der Benutzung der Tastatur surrt, ist ziemlich klapprig und in sehr leisen Räumen hörbar. Ich habe ihn etwas angepasst, wodruch es auch besser wurde. Aber er ist nicht so gut wie bei teureren Handys.

Auf der Vorderseite befindet sich ein schöner, gleichmäßiger Rahmen um den Rand des Bildschirms, der durch einen zentralen Kameraausschnitt am oberen Rand unterbrochen wird.

Foto: Henry Burrell / Foundry

Es ist kein Kopfhöreranschluss zu sehen, dafür ein USB-C-Anschluss an der Unterseite. In der Verpackung befindet sich auch kein Ladegerät, aber Sie erhalten das schöne transparente USB-C-auf-C-Kabel von Nothing.

Es ist auch enttäuschend, dass das Handy nur die Schutzklasse IP54 für Staub und Wasser hat, was bedeutet, dass es zwar mit Regen und Wasserspritzern aushält, aber einen Sprung in die Badewanne, den Pool oder das Meer nicht überleben wird. Das etwas günstigere Samsung Galaxy A54 und das Google Pixel 7a haben beide eine bessere IP67-Zertifizierung.

Display

  • 6.7 Zoll OLED

  • 120 Hertz LTPO

Das Nothing Phone (2) hat einen 6,7 Zoll großen OLED-Bildschirm, der etwas größer ist als der des Phone (1) mit 6,55 Zoll.

Das Display ist von guter Qualität. Es bietet eine 120-Hertz-Bildwiederholrate und verwendet die LTPO-Technologie, um die Aktualisierungsrate automatisch auf 1 Hertz reduzieren zu können, wenn mehr nicht benötigt wird. Das schont den Akku. Nicht viele Handys zu diesem Preis verwenden LTPO.

Foto: Henry Burrell / Foundry

Ein Problem mit dem Bildschirm: Das Panel ist nicht hell genug. Sogar in Innenräumen mit etwas Sonne habe ich den Schieberegler auf Maximum hochdrehen müssen. Im Freien ist es sehr schwierig, den Bildschirm klar zu erkennen.

Normalerweise nutze ich den Dark Mode auf meinen Handys. Beim Nothing Phone (2) musste ich aber den hellen Modus aktiv lassen, um den Bildschirm besser ablesen zu können.

Das Handy wird mit einer Plastik-Displayschutzfolie geliefert, die recht billig wirkt. Bei einem Handy, das dazu verleitet, es die ganze Zeit auf die Display-Seite abzulegen, um die Lichter auf der Rückseite zu sehen, muss der Bildschirm gut geschützt sein. Leider habe ich innerhalb von drei Tagen einige schreckliche Kratzer auf meinem Display gesammelt. Man braucht eine Hülle mit einem Rand zum Schutz des Bildschirms. Natürlich muss die transparent sein, sonst kann man die Lichter nicht sehen.

Spezifikationen und Leistung

  • Snapdragon 8+ Gen 1-Chipsatz

  • 8/12 GB RAM

  • 128/256/512 GB Speicher

Das wichtigste interne Upgrade gegenüber dem Phone (1) ist, dass das Phone (2) jetzt mit dem Snapdragon 8+ Gen 1-Chipsatz ausgestattet ist.

Es ist nicht der neueste Snapdragpn 8 Gen 2 von Qualcomm. Aber das Smartphone ist schnell genug für alles, was Sie vorhaben. Vom täglichen Gebrauch über das Wechseln zwischen Apps bis hin zum problemlosen Spielen von Call of Duty Mobile über eine halbe Stunde.

Foto: Henry Burrell / Foundry

Es ist allerdings nicht perfekt. Und es gab Momente, in denen ich feststellen konnte, dass das Betriebssystem leicht ins Stocken geraten war. Generell ist das Handy auf jeden Fall leistungsstark, aber ich habe es nicht als so reibungslos im Zusammenspiel mit der Software empfunden wie aktuelle OnePlus- oder Samsung-Handys in derselben Preisklasse.

Foto: Henry Burrell / Foundry

Mein Phone (2) Testmuster hatte 12 GB RAM und 256 GB Speicher, wobei ersteres wahrscheinlich zur Leistung beiträgt. Sie können sich auch für die Basisversion mit 8 GB/128 GB oder für die voll ausgestattete Version mit 12 GB/512 GB entscheiden. Keines der Modelle hat einen microSD-Steckplatz, aber alle haben zwei physische SIM-Kartensteckplätze.

Der Fingerabdruckscanner ist ziemlich weit unten auf dem Bildschirm platziert und funktioniert gut. Er kann auch für die biometrische Anmeldung bei Apps von Drittanbietern verwendet werden, anders als die Gesichtsentsperrung, die schnell und effektiv zum Entsperren des Telefons ist.