Internationale Grundlage
Denn ZUGFeRD-Format basiert auf einem internationalen Modell - dem semantischen Datenmodell Core Cross Industry Invoice des internationalen Normungsgremiums (UN/CEFACT) sowie den darauf aufbauenden Durchführungsleitlinien "Message User Guidelines" (MUG) des CEN. So trägt es zur Realisierung des EU-Ziels bei, Rechnungsstellung und Weiterverarbeitung EU-weit zu vereinheitlichen. ZUGFeRD beinhaltet die Daten, die als Best Practice von allen Teilnehmern unterstützt werden. Zusätzlich gibt es Regeln, wie diese Business Terms belegt und in Plausibilitätsprüfungen validiert werden sollten. So sind die Business Terms, die in der Core Cross Industry Invoice Muss-Felder sind, und solche, die aus umsatzsteuerrechtlicher Sicht angegeben werden müssen, Pflichtfelder. Weitere Business Terms, zum Beispiel für die Rechnungsprüfung, sind Kann-Felder.
Für eine internationale Etablierung spricht auch das Ziel der EU-Kommission, die elektronische Rechnung bis zum Jahr 2020 zur vorherrschenden Fakturierungsmethode zu entwickeln. Im "Europäischen Multi-Stakeholder-Forum zur elektronischen Rechnung", das die EU-Kommission bei der Masseneinführung der elektronischen Rechnungsstellung auf nationaler und EU-Ebene unterstützt, sind zwei Mitglieder des FeRD vertreten. Somit erhält das FeRD Informationen aus anderen nationalen Foren und Impulse sowohl für das deutsche nationale Forum als auch für EU-Kommission-Aktivitäten. Zudem können Impulse aus Deutschland in andere Länderforen einfließen. Und auch auf nationaler Ebene wird ZUGFeRD prominent unterstützt.
So ist das FeRD selbst unter dem Dach der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung (AWV) gegründet worden. AWV und BMWi sind darüber hinaus zusammen mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) im Lenkungsausschuss des Normenausschuss für Informationstechnik und Anwendungen (NIA) vertreten, in dem - wie auch im Arbeitsausschuss "Elektronisches Geschäftswesen" des Deutschen Instituts für Normung (DIN) an der dauerhaften Pflege von ZUGFeRD gearbeitet wird.
Hersteller für Werkzeuge und Lösungen gefragt
Entscheidend für den Erfolg des neuen Formats sind darüber hinaus die Werkzeuge. Die Phase der Umsetzung hat begonnen und fordert Anbieter im gesamten Bereich der Business-IT und im Bereich Home-Banking sogar Softwareanbieter für Privatleute. Hersteller entsprechender Lösungen sind gefragt, ihre Produkte ZUGFeRD-konform zu gestalten, sodass die eingehenden Rechnungen direkt importiert und automatisch weiterverarbeitet werden können.
Aber auch Hersteller von Software für Enterprise Content Management (ECM) müssen reagieren. Beispielsweise setzen gerade Unternehmen, die eine Vielzahl an Rechnungen erstellen, dafür häufig auf komplexe Output-Management-Lösungen. Auf der CeBIT 2013 wurden bereits erste Prototypen von Lösungen vorgestellt, unter anderem von Mitgliedern der PDF Association, die eng mit dem FeRD zusammenarbeitet und einen Best Practice Guide zur Einbettung von ZUGFeRD-Rechnungsdaten veröffentlicht hat. Jetzt geht es darum, auch die Experten in den Unternehmen zu erreichen.