Mit dem Start der CES in Las Vegas ist für große Teile der Technologiebranche die Winterpause endgültig vorbei. Insgesamt, so der Veranstalter Consumer Technology Association (CTA), zeigen mehr als 4500 Firmen vom 7. Januar an auf der CES über 20.000 Neuheiten. Zu den Ausstellern gehören dabei längst nicht mehr nur Hersteller von Unterhaltungselektronik und IT.
Nachdem mittlerweile praktisch jedes Unternehmen eine Tech-Company ist (oder zumindest sein will), drängt es inzwischen auch zahlreiche Firmen aus anderen Branchen auf die weltweit größte Technikmesse, darunter Dutzende von Autobauern und -Zulieferern, Anbietern von Haushaltsgeräten oder gar Kosmetikfirmen.
Dass Masse nicht gleich Klasse ist, mahnte indes Tech-Veteran Walt Mossberg auf Twitter an. Die CES habe an Relevanz für die tatsächlichen Nutzer der wichtigsten Produkte im Bereich Consumer Technologie verloren, so der langjährige Kolumnist des Wall Street Journal. Die CES sei eine TV- und Car-Audio-Show gewesen, bevor die Tech Guys auftauchten. Und TV-Technologie sei nach wie vor die einzige Art von führender Unterhaltungselektronik, für die die CES eine wichtige Plattform für einen Produkt-Launch darstelle, so Mossberg weiter.
Tatsächlich sind schon etliche Jahre vergangen, seit auf der CES so bedeutende Produkte wie DVD, Xbox oder gar Apple Newton das Licht der Welt erblickten. Wenngleich heute insbesondere Fahrzeughersteller die Messe für die Vorstellung neuer Prototypen und Design-Studien nutzen, scheint das Gros der gezeigten Produkte Crowdfunding-Plattformen wie Indiegogo oder Kickstarter entsprungen zu sein. Oder wie ein anderer Kommentator auf Twitter es auf den Punkt bringt: Ein "Best of CES"-Preis garantiere üblicherweise einen Platz in der Liste der Produkte, die innerhalb eines Jahres am Markt scheitern oder in Vergessenheit geraten.
- Mercedes Vision AVTR
Das neue Konzeptauto wirkt einem Avatar-Film entsprungen und wurde auch mit Unterstützung von Hollywood-Regisseur James Cameron entwickelt. - OnePlus Concept One
Sie sehen, dass Sie nichts sehen: OnePlus versteckt die Kamera bei seinem Konzept-Smartphone unter elektrochromen Glas, das die Farbe wechseln kann. - Hyundai Uber Air Taxi
Der südkoreanische Autohersteller will gemeinsam mit Uber ein Lufttaxi bauen. - Hyundai Hub
Lufttaxi, Hub und Purpose Build Vehicle sind Teil von Hyundais Vision von der Mobilität der Zukunft. Sich selbst sehen die Koreaner künftig als "Smart Mobility Solution Provider’. - BIC Smart Shaver
The next BIC Thing? BIC zeigt den Prototypen eines Nassrasierers, der Daten wie Temperatur, Feuchtigkeit, Haardichte, Rasiergeschwindigkeit et cetera erfasst. Auf Basis der Daten will der Konzern dann mit Hilfe von KI eine neue Generation von Nassrasierern entwickeln. - Sony Vision-S
Sony zeigt mit Vision-S den Prototypen eines Elektroautos. - Sony Vision-S
Der Wagen wurde mit einer Reihe von Partnern wie Magna Steyr, Bosch, Continental und ZF entwickelt und soll demonstrieren, wie Sony zur Zukunft der Mobilität beitragen kann. - Sony Vision-S
Der Vision-S geht aber vermutlich nicht in Produktion, sondern soll die zugrundeliegende Elektronik-Plattform bewerben. - Withings Scanwatch
Die mit Schlafexperten und Kardiologen entwickelte Smartwatch kann über integrierte Sensoren klinisch validiert Herzprobleme und Atemstörungen erkennen und den Nutzer warnen. - Nreal Light
Die AR-Brille Nreal Light wird über USB-C mit einem Android-Smartphone verbunden und soll im ersten Halbjahr 2020 für 500 Dollar auf den Markt kommen. - Perso Skincare von L'Oreal
Das kleine Beauty-Tech-Gerät stellt vor Ort personalisierte Kosmetik wie Hautcreme, Lippenstift oder Makeup her - basierend auf den Fotos in sozialen Netzwerken. - Bosch Virtual Visor
Bosch ersetzt die klassische Sonnenblende durch ein transparentes LCD-Display und eine auf den Fahrer ausgerichtete Kamera. Dank intelligenter Algorithmen wird auf dem Display immer nur der Teil verdunkelt, aus dem die Sonne den Fahrer sonst blenden würde. - Sony AH8
Sony weitet 2020 seine Master Series um das Modell AH8 aus. Das OLED-Gerät unterstützt 8k und wird mit 55 und 65 Zoll Bildschirm-Diagonale angeboten.
Vielleicht spielen aber inzwischen auch einzelne Produkte keine so große Rolle mehr, sondern deuten nur an, wohin die technologische Reise gehen könnte. Und wenn es nach der CES geht, ist das angestrebte Ziel die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche, sei es durch Künstliche Intelligenz, Roboter oder Sextoys, die in diesem Jahr erstmals auf der Messe geduldet werden.