"Certified by Professionals" oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden online und kostenlos alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Soft Skills. Ganz wichtig dabei: Die Testinhalte liefern IT-Fachleute. Für die bisherigen CeLS-Zertifizierungen konnten erfahrene Profis ihres Fachs gewonnen werden, die gerne ihr Wissen mit der Community teilen möchten.
Zielgruppe der Zertifikate sind IT-Fachleute - festangestellt und freiberuflich, die ihre projektbezogenen Fähigkeiten inklusive der Soft Skills mit einem Zertifikat nachweisen möchten, um so ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Für jedes Berufsbild existieren insgesamt drei Tests für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der neue Standard ist als herstellerunabhängiger Test gedacht und soll sich nicht mit den etablierten Herstellern, die meist ihre eigenen Produkte punktuell zertifizieren, messen.
Das Zertifikat für den SQL-Datenbankentwickler
Die Testfragen für den SQL-Datenbankentwickler wurden von Michael Royar und Stefan Hild vom IT-Dienstleister Exirius konzipiert. Royar ist Geschäftsführer des Unternehmens, ist zudem als Projektmanagement-Trainer, Berater und Coach tätig und jahrelange Erfahrung auch in Großprojekten sammeln können. Der Informatiker Hild arbeitet als Berater und ist ausgewiesener Datenbankspezialist, hat in vielen Datenbankprojekten in unterschiedlichen Branchen mitgearbeitet.
Relationale Datenbanken bilden das Rückgrat vieler IT-Anwendungen. Die darin gespeicherten Daten sind der "Schatz" des Unternehmens. Ihre Verfügbarkeit, Korrektheit und Sicherheit sichern den Unternehmenserfolg. Für die Pflege der Datenbanken sind Mitarbeiter mit fundiertem Know-how gefragt. Hier kommt der SQL Datenbankentwickler ins Spiel.
Für Royar und Hild repräsentieren folgende Themenbereiche die Kenntnisse eines SQL Datenbankentwicklers:
- Relationale Datenmodellierung
- Erstellung und Pflege von Datenbankobjekten
- Sicherung von Datenkonsistenz und Qualität
- Verarbeitung und Bereitstellung von Daten
- Sein wichtigstes Werkzeug: Die Abfragesprache SQL
"Der SQL-Datenbankentwickler kann seine Kenntnisse problemlos auf die Systeme der verschiedenen Hersteller übertragen", nennen die beiden Profis als Vorteil. Vorraussetzung sei allerdings ein sicherer Umgang mit seinem wichtigsten Werkzeug, der Abfragesprache SQL. Dank seiner tiefergehenden Kenntnisse könne er Anwendungsentwickler zu den Themen Datenbankmodellierung und Abfragedesign beraten.
Inhalte des Zertifikats sind die Themengebiete
- Tabellen, Keys, Constraints, Indizes
- Datenmodellierung
- Transaktionen
- Datentypen
- Diverse Aspekte des Select-Befehls
- Datenmanipulationsbefehle (DML)
Teilnehmer können das Zertifikat in den Stufen Bronze, Silber und Gold erwerben. Die Bronze-Stufe fragt das Grundwissen des Berufsbildes ab, die Silber-Stufe verlangt tiefergehendes Fachwissen. Die Gold Zertifizierung beinhaltet zudem einen Persönlichkeitstest, der verschiedene Persönlichkeitsmerkmale abfragt.
Typische Rollen eines SQL-Datenbankentwicklers sind der Datenbank-Entwickler, der ETL-Entwickler, der Datenbank-Designer, der BI-Berater und der Datenbank-Administrator.
Zielgruppe sind Mitarbeiter von IT-Abteilungen oder Consultants, die sich schwerpunktmäßig mit Tests und der Qualitätssicherung von Software beschäftigen. "Da die IT-Industrie immer noch nicht den Reifegrad erreicht hat wie andere Industrien sind viele Berufsbilder und Standardisierungen von Kenntnissen erst im Entstehen", weiß Witte. Ein Zertifikat nach einem bestimmten Regelwerk kommuniziere klar und deutlich den Ausbildungsstand eines Kandidaten und könne so Vergleichbarkeit herstellen. "Damit kann der Kandidat für eine ausgeschriebene Stelle dem Unternehmen leichter nachweisen, dass er sich mit dem Thema Softwaretest bereits eingehend beschäftigt hat und die theoretische Grundlagen und Methoden für das Testen beherrscht", ist der Hamburger Testexperte Witte überzeugt.
Erfahrung in Softwareprojekten als Grundvoraussetzung
Man sollte als Voraussetzung grundlegende Erfahrungen in Softwareprojekten gesammelt haben und nach Möglichkeit schon selber Softwareprogramme oder Systeme getestet haben, so Wittes Forderung. Ein Studium der Informatik, Elektrotechnik oder auch der Betriebswirtschaft, auch eine Ausbildung als IT-Systemkaufmann oder Fachinformatiker erleichtern den Zugang zur Prüfung, aber es ist keine spezielle Ausbildung eine unabdingbare Voraussetzung für den Test. Zur Prüfungsvorbereitung sollte man Fachbücher aus dem Bereich Softwaretest und Testmanagement gelesen haben, so die Empfehlung. Es geht bei der Prüfung weniger um technische Details als um Vorgehen bei Testprozessen, organisatorisches Verständnis und logisches und analytisches Denken.
Für den Test wurden Berufsbilder mit entsprechenden Fragen für den Testanalysten, den Testautomatisierer und den Testmanager erstellt, da das typische Rollen sind, die in zahlreichen Projekten immer wieder vorkommen und gefordert werden. In den Fragen werden Methoden und Vorgehensweisen abgefragt, die zur erfolgreichen Durchführung von Testaktivitäten erforderlich sind. Dabei geht es um theoretische Grundlagen, die die Umsetzung in der Praxis erleichtern und um typische Problemfelder, die erfahrungsgemäß in Softwareprojekten immer wieder auftreten.
Gut ausgebildete Experten sind rar
Die Software-Qualitätssicherung ist ein wachsendes Berufsfeld und es ist heute bereits schwer, dafür gut ausgebildete Experten zu bekommen und Projekte entsprechend personell auszustatten. Die Einsatzfelder sind vielfältig, sei es in den unterschiedlichen Teststufen von Komponententest bis Kundenabnahme, in der Testplanung, der Programmierung von Testskripten oder der manuellen Durchführung komplexer Testszenarien. Das Testmanagement verlangt Projektmanagement-Erfahrung. Karrieremöglichkeiten sind etwa die Leitung der Testabteilung oder der Qualitätssicherung, Tätigkeiten als Testkoordinator oder Testmanager oder im Projektmanagement. Ein ausgebildeter Tester kann die Risiken in Bezug auf die Geschäftsprozesse besser beurteilen, kann die Fehlerbehebung überwachen und kann effizient Reviews organisieren und steuern.
- CeLS: Zertifikate für IT-Profis
"Certified by Professionals" oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Skills. Die aus Autoren-Gruppen bestehende Community bietet die CeLS-Tests an. - Remote Service Techniker (2nd Level)
Mit der Online-Prüfung zum Remote Service Techniker (2nd Level), zusammengestellt von Franz Maas von Bechtle können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. - Penetration Tester IP-Netzwerke
Mit der Online-Prüfung zum ein Penetration Tester IP-Netzwerke, zusammengestellt von Tonke Hanebuth vom Hamburger Systemhaus perComp, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. - Data Scientist
Die Zertifizierungstests erstrecken sich über die Bandbreite des Themengebietes Data Science (Data Thinking, Programmierung, Data Analysis, Supervised Learning und Unsupervised Learning). - Big Data Engineer
"Das Zertifikat (Big) Data Engineer fragt ausschließlich Grundkenntnisse im Bereich Big Data ab, da sich fortgeschrittene oder gar Expertenkenntnisse ausschließlich in der Projektarbeit erwerben lassen und teilweise fachlich und technisch sehr spezifisch auf ein unternehmens- oder projektbezogenes Umfeld begrenzt sind", betont der Entwickler des Tests, Ulrich Hambuch. - SharePoint-Entwickler
Christian Brix ist Inhaber und Gründer von Xperts 4 Solutions und konzipierte die Fragen für die SharePoint-Entwickler-Zertifizierung. Laut Brix muss ein SharePoint-Entwickler sowohl im Business als auch in der IT zuhause sein. - SharePoint Key User
"Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an der Zertifizierung ist eine mehrjährige Erfahrung in der Konfiguration von SharePoint, "am besten ergänzt durch eine oder mehrere Schulungen in diesem Bereich", weiß René Hoegen von der Allgeier Productivity Solutions, der den Test konzipiert hat. - IT-Supporter im Client- und Netzwerkbereich (Schwerpunkt Windows)
Mit dem Zertifikat für den IT-Supporter kann nachgewiesen werden, dass Störungen im Clientbereich, im Peripheriebereich sowie im Netzwerkbereich erkannt und behoben werden können. - IT-Service Professional
Mit dem Zertifikat weist der IT Service Professional nach, dass er die IT Prozesse analysieren und effizient gestalten kann und dass er einen Überblick über die geeigneten Herangehensweisen hat. - Scrum-Profi
Mit der Online-Prüfung zum Scrum-Profi, zusammengestellt von Dr. Consuela Utsch, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. Utsch ist Geschäftsführerin und Gründerin der IT-Unternehmensberatung Acuroc GmbH. - Business Analyst
"Ein Business Analyst muss einen Business Case, ein Lastenheft und ein Pflichtenheft erstellen können. Und er muss den Unterschied zwischen Funktionalen und Nicht-Funktionalen Anforderungen kennen", sagt Christian Dröge, der den Test konzipiert hat. - Datenschutzbeauftragter
Der ideale Datenschutzbeauftragte ist laut Sascha Kuhrau ein Allrounder, der sich im besten Fall mit Prozessorganisation, IT-Administration und den juristischen Hintergründen des Internetrechts oder im Bereich Compliance auskennt. - IT-Projekt-Manager
Es geht zum einen um die Hard-facts des Projekt-Managements wie Ressourcen-Planung, Risiko-Management, Steuerung und Dokumentation, und zum anderen um die vielzitierten weichen Faktoren wie Führung, Umgang mit Stakeholdern , Kommunikation oder auch Durchsetzungsvermögen. Idealerweise sollten die Hard- und die Softskills in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein. - Fachmann für IT-Controlling und Kostenmanagement
Aus Tissons Sicht verfügt der IT-Controller über ein solides Controlling-Fachwissen gepaart mit tiefgreifenden Kenntnissen der Informationstechnologie und des IT-Managements. Er ist eingebunden in Budgetierungs- und Portfolioprozesse und setzt sich mit Fragen der Kostenrechnung auseinander. - Datenschutzauditor
IT-Mitarbeiter, die eine Zertifizierung als Datenschutzauditor anstreben, sollten bereits vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit und dem Bundesdatenschutzgesetz vorweisen können. Der zertifizierte Datenschutzauditor besitzt praktische Erfahrung bei der Auditierung von Managementsystemen und ist mit generellen betrieblichen und rechtlichen Abläufen vertraut. - IT-Forensik-Professional
Beste Voraussetzungen haben Informatiker mit einem sehr breiten praktischen Wissen. Jeder Fall gestalte sich anders und da können umfangreiche Grundlagen sehr behilflich sein. - ISO 27001 ISMS Consultant
Der zertifizierte ISO 27001 ISMS Consultant kann als Berater oder Verantwortlicher im Unternehmen zu den Themen Informationssicherheit, Risikomanagement und Business Continuity Management tätig werden und "entwirft Konzepte, designt Prozesse und schreibt Richtlinien, die den täglichen Arbeitsalltag mit praktikablen Sicherheitsanweisungen untermauern. - IT-Recruiter
Der IT-Recruiter sollte eine grundlegende IT-Affinität sowie im besten Falle bereits einige Jahre Erfahrung im Recruitment vorweisen können. Daneben wird ein breites Basiswissen aus dem IT-Personaldienstleisungsumfeld genauso erwartet, wie ein gutes Maß an Serviceorientierung. - Notfallbeauftragter
Um sich als Notfallbeauftragter zertifizieren zu lassen, sollte man laut Lührs gute Kenntnisse des BSI 100-4 Standards der ISO 27001 und im Bereich Business Continuity Management mitbringen. Zudem sind Kenntnisse der Kernprozesse im Unternehmen genauso unerlässlich wie kommunikativ zu sein und genau und lösungsorientiert zu arbeiten. - Penetration Testing Professional
Der Hamburger Unternehmer und Dozent Frank Erhardt hat die Prüfungsfragen für den Penetration Testing Professional entwickelt. Von einem, der in diesem Umfeld arbeitet, erwartet Erhardt ein "solides und breit gestreutes Fachwissen zur gesamten IT-Welt".