"Certified by Professionals" oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden online alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Soft Skills. Ganz wichtig dabei: Die Testinhalte liefern IT-Fachleute. Für die bisherigen CeLS-Zertifizierungen konnten erfahrene Profis ihres Fachs gewonnen werden, die gerne ihr Wissen mit der Community teilen möchten.
Zielgruppe der Zertifikate sind IT-Fachleute - festangestellt und freiberuflich, die ihre projektbezogenen Fähigkeiten inklusive der Soft Skills mit einem Zertifikat nachweisen möchten, um so ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Für jedes Berufsbild existieren insgesamt drei Tests für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der neue Standard ist als herstellerunabhängiger Test gedacht und soll sich nicht mit den etablierten Herstellern, die meist ihre eigenen Produkte punktuell zertifizieren, messen.
Das Zertifikat für den Scrum-Profi
Die Testfragen für den Scrum-Profi wurden von Consuela Utsch konzipiert. Sie ist Geschäftsführerin und Gründerin der beiden Dienstleister Acuroc GmbH und der AQRO GmbH. Seit über 20 Jahren berät sie Unternehmen bei der Implementierung von Betriebs- und Projektmanagementprozessen sowie in allen Themenbereichen der IT-Governance und der digitalen Transformation. Auf ihre Methode AQRO, die ihren Angaben zufolge die Leistung von Scrum-Teams erhöht, besitzt Utsch ein weltweites Patent, und sie ist Autorin des Fachbuches "AQRO Stressfreies und effizientes Human Resource Management".
"Projektmanagementerfahrungen sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich", beruhigt die IT-Managerin Utsch Interessierte, die sich dem Test zum Scrum-Experten unterziehen wollen. Geeignet seien alle Mitarbeiter, die Produkte entwickeln, die sowohl von der fachlichen Seite kommen als auch als Projektmanager oder Entwickler (z.B. Softwareentwickler) tätig sind. Zielgruppe sind potenzielle Scrum-Master, Product Owner, Mitarbeiter in einem Scrum-Projekt, Betroffene von einem Scrum-Projekt.
"Für die Prüfungen sind allerdings gute Englischkenntnisse erforderlich", gibt Utsch zu bedenken. Technisches Grundwissen sei nicht erforderlich, auch keine bestimmte Ausbildung. "Selbstverständlich" benötige man fundierte Kenntnisse der Scrum-Projektmanagementmethode. Bei den Tests gehe es um theoretische Kenntnisse auf der Basis des Scrum-Guides. "Im Rahmen der Prüfungen haben wir uns auf diesen Kontext fokussiert", erzählt Utsch.
Funktionen und Rollen aber auch Karrieremöglichkeiten entsprechen der Zielgruppe (potenzielle Scrum-Master, Product Owner, Mitarbeiter in einem Scrum-Projekt). Scrum-Master sollten neben Scrum-Kenntnissen Moderations-Know-how und Coaching-Erfahrungen anstreben; Product Owner könnten sich mit den speziellen Herausforderungen des Anforderungsmanagements in einem Scrum-Projekt beschäftigen; Software-Entwickler mit Extreme Programming (XP) und Themen wie Testautomatisierung und Continuos Delivery weiterentwickeln. Selbstverständlich sind auch alle Mitarbeiter und Rollen Zielgruppe, die sich mit der Kombination von Scrum mit einer anderen Projektmanagementvorgehens (PMI, IPMA, Prince2 etc.) beschäftigen oder die Scrum in ein bestehendes Governance Environment integrieren möchten.
Teilnehmer können das Zertifikat in den Stufen Bronze, Silber und Gold erwerben. Die Bronze-Stufe fragt das Grundwissen des Berufsbildes ab, die Silber-Stufe verlangt tiefergehendes Fachwissen. Die Gold Zertifizierung beinhaltet zudem einen Persönlichkeitstest, der verschiedene Persönlichkeitsmerkmale abfragt.