"Certified by Professionals" oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden online alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Soft Skills. Ganz wichtig dabei: Die Testinhalte liefern IT-Fachleute. Für die bisherigen CeLS-Zertifizierungen konnten erfahrene Profis ihres Fachs gewonnen werden, die gerne ihr Wissen mit der Community teilen möchten.
Zielgruppe der Zertifikate sind IT-Fachleute - festangestellt und freiberuflich, die ihre projektbezogenen Fähigkeiten inklusive der Soft Skills mit einem Zertifikat nachweisen möchten, um so ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Für jedes Berufsbild existieren insgesamt drei Tests für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der neue Standard ist als herstellerunabhängiger Test gedacht und soll sich nicht mit den etablierten Herstellern messen, die meist ihre eigenen Produkte punktuell zertifizieren.
Das Zertifikat für den IT Service Professional
Die Fragen für den IT Service Professional wurden von Andre Liebmann konzipiert. Liebmann ist seit über 20 Jahren Senior Consultant im IT Service Management und unterstützt Kunden bei der Implementierung, dem Ausbau und der kontinuierlichen Verbesserung bestehender Prozesse.
Wer als IT Service Professional arbeiten will, sollte Grundkenntnisse im Bereich IT Service Management sowie ein gutes Verständnis des Servicegedankens und der Kundenorientierung mitbringen. "Es ist dabei nicht zwingend erforderlich, sehr gute ITIL Kenntnisse zu haben, auch Verständnis und Kenntnisse etwa in COBIT sind hilfreich und ausreichend", weiß Liebmann. Zielgruppe dieses Zertifikats seien alle IT-Mitarbeiter, die sich dazu berufen fühlen, die IT Prozesse stringent und effizient aufzusetzen oder bei dieser Zielsetzung zu unterstützen. Mit dem Zertifikat weist der IT Service Professional nach, dass er die IT Prozesse analysieren und effizient gestalten kann und dass er einen Überblick über die geeigneten Herangehensweisen hat.
Sehr hilfreich sind fundierte Prozesskenntnisse und ein guter Überblick, welche Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Abläufe in einer IT existieren und wie diese technisch unterstützt werden können. Erfahrungen im Hinblick auf in der IT eingesetzte Tools und Applikationen, die eine weitestgehende Automatisation der Prozesse und Abläufe erlauben, sind von Vorteil. Insofern ist eine IT-technische Ausbildung ein Plus, doch zeigt die Erfahrung, dass Mitarbeiter, die eine hohe IT-Affinität haben, aber eine eher betriebswirtschaftliche oder Serviceorientierte Ausbildung mitbringen, ebenso geeignet sind.
Incident Management, Problem Management und Change Management
"Im Test wird insbesondere Wert darauf gelegt, einerseits die wesentlichen IT Prozesse wie Incident Management, Problem Management und Change Management zu kennen und erklären zu können, andererseits die inzwischen weltweit anerkannte, einheitliche Begrifflichkeit des IT Service Management verstehen und anwenden zu können", erläutert Liebmann. Sie seien Grundvoraussetzung, um im IT-Management und im Provider Management erfolgreich zu sein. Selbstverständlich ist ihm auch das Wissen bezüglich des Zusammenhangs zwischen Prozessen und Services ein besonderes Anliegen.
Die abgefragten Themen seien für die Bronze-Zertifizierung, also dem Grundlagentest, noch sehr breit gefächert und würden mit zunehmender Qualifikationsstufe zwar weniger, gingen dafür aber weiter in die Tiefe. Technische Details werden dabei weit weniger abgefragt als zum Beispiel organisatorische, Prozess- und Management-Aufgaben.
Der Test beinhaltet mehrere große Themengebiete, die an die Struktur von ITIL und COBIT angelehnt sind wie Service Strategie und Design, Service Transition und Service Operation aber auch die kontinuierliche Verbesserung. Der Schwerpunkt liegt im Bronzebereich auf Service Design, Service Transition und Service Operation, da erfahrungsgemäß in diesen Themenbereichen mit der Umsetzung in einer IT Organisation gestartet wird.
Typische Berufe
Typische Rollen beziehungsweise Berufe sind beispielsweise Process Owner, Process Manager, Incident Manager, Service Desk Leiter, aber auch Abteilungsleiter Applikationen oder Infrastruktur beziehungsweise IT Revisor. Der IT-Administrator und IT-Consultant sollten auch einen Überblick über IT Service Management haben. "Die Karrieremöglichkeiten haben sich durch die rasante Entwicklung der letzten Monate und die digitale Transformation sowie ihre wesentlichen Auswirkungen auf bestehende Business Modelle und deren Änderungen noch einmal enorm verbessert", so Liebmann, da Informationssicherheit immer mehr zu einem geschäftskritischen Element geworden sei.
- CeLS: Zertifikate für IT-Profis
"Certified by Professionals" oder kurz CeLS heißen neue Zertifikate, die IT-Experten für Experten entwickeln. Geprüft werden alle für ein IT-Berufsbild wichtigen Fähigkeiten, Fachkenntnisse, Methoden und Skills. Die aus Autoren-Gruppen bestehende Community bietet die CeLS-Tests an. - Remote Service Techniker (2nd Level)
Mit der Online-Prüfung zum Remote Service Techniker (2nd Level), zusammengestellt von Franz Maas von Bechtle können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. - Penetration Tester IP-Netzwerke
Mit der Online-Prüfung zum ein Penetration Tester IP-Netzwerke, zusammengestellt von Tonke Hanebuth vom Hamburger Systemhaus perComp, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. - Data Scientist
Die Zertifizierungstests erstrecken sich über die Bandbreite des Themengebietes Data Science (Data Thinking, Programmierung, Data Analysis, Supervised Learning und Unsupervised Learning). - Big Data Engineer
"Das Zertifikat (Big) Data Engineer fragt ausschließlich Grundkenntnisse im Bereich Big Data ab, da sich fortgeschrittene oder gar Expertenkenntnisse ausschließlich in der Projektarbeit erwerben lassen und teilweise fachlich und technisch sehr spezifisch auf ein unternehmens- oder projektbezogenes Umfeld begrenzt sind", betont der Entwickler des Tests, Ulrich Hambuch. - SharePoint-Entwickler
Christian Brix ist Inhaber und Gründer von Xperts 4 Solutions und konzipierte die Fragen für die SharePoint-Entwickler-Zertifizierung. Laut Brix muss ein SharePoint-Entwickler sowohl im Business als auch in der IT zuhause sein. - SharePoint Key User
"Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an der Zertifizierung ist eine mehrjährige Erfahrung in der Konfiguration von SharePoint, "am besten ergänzt durch eine oder mehrere Schulungen in diesem Bereich", weiß René Hoegen von der Allgeier Productivity Solutions, der den Test konzipiert hat. - IT-Supporter im Client- und Netzwerkbereich (Schwerpunkt Windows)
Mit dem Zertifikat für den IT-Supporter kann nachgewiesen werden, dass Störungen im Clientbereich, im Peripheriebereich sowie im Netzwerkbereich erkannt und behoben werden können. - IT-Service Professional
Mit dem Zertifikat weist der IT Service Professional nach, dass er die IT Prozesse analysieren und effizient gestalten kann und dass er einen Überblick über die geeigneten Herangehensweisen hat. - Scrum-Profi
Mit der Online-Prüfung zum Scrum-Profi, zusammengestellt von Dr. Consuela Utsch, können sich ab sofort Interessenten in diesem Berufsbild testen lassen. Utsch ist Geschäftsführerin und Gründerin der IT-Unternehmensberatung Acuroc GmbH. - Business Analyst
"Ein Business Analyst muss einen Business Case, ein Lastenheft und ein Pflichtenheft erstellen können. Und er muss den Unterschied zwischen Funktionalen und Nicht-Funktionalen Anforderungen kennen", sagt Christian Dröge, der den Test konzipiert hat. - Datenschutzbeauftragter
Der ideale Datenschutzbeauftragte ist laut Sascha Kuhrau ein Allrounder, der sich im besten Fall mit Prozessorganisation, IT-Administration und den juristischen Hintergründen des Internetrechts oder im Bereich Compliance auskennt. - IT-Projekt-Manager
Es geht zum einen um die Hard-facts des Projekt-Managements wie Ressourcen-Planung, Risiko-Management, Steuerung und Dokumentation, und zum anderen um die vielzitierten weichen Faktoren wie Führung, Umgang mit Stakeholdern , Kommunikation oder auch Durchsetzungsvermögen. Idealerweise sollten die Hard- und die Softskills in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein. - Fachmann für IT-Controlling und Kostenmanagement
Aus Tissons Sicht verfügt der IT-Controller über ein solides Controlling-Fachwissen gepaart mit tiefgreifenden Kenntnissen der Informationstechnologie und des IT-Managements. Er ist eingebunden in Budgetierungs- und Portfolioprozesse und setzt sich mit Fragen der Kostenrechnung auseinander. - Datenschutzauditor
IT-Mitarbeiter, die eine Zertifizierung als Datenschutzauditor anstreben, sollten bereits vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit und dem Bundesdatenschutzgesetz vorweisen können. Der zertifizierte Datenschutzauditor besitzt praktische Erfahrung bei der Auditierung von Managementsystemen und ist mit generellen betrieblichen und rechtlichen Abläufen vertraut. - IT-Forensik-Professional
Beste Voraussetzungen haben Informatiker mit einem sehr breiten praktischen Wissen. Jeder Fall gestalte sich anders und da können umfangreiche Grundlagen sehr behilflich sein. - ISO 27001 ISMS Consultant
Der zertifizierte ISO 27001 ISMS Consultant kann als Berater oder Verantwortlicher im Unternehmen zu den Themen Informationssicherheit, Risikomanagement und Business Continuity Management tätig werden und "entwirft Konzepte, designt Prozesse und schreibt Richtlinien, die den täglichen Arbeitsalltag mit praktikablen Sicherheitsanweisungen untermauern. - IT-Recruiter
Der IT-Recruiter sollte eine grundlegende IT-Affinität sowie im besten Falle bereits einige Jahre Erfahrung im Recruitment vorweisen können. Daneben wird ein breites Basiswissen aus dem IT-Personaldienstleisungsumfeld genauso erwartet, wie ein gutes Maß an Serviceorientierung. - Notfallbeauftragter
Um sich als Notfallbeauftragter zertifizieren zu lassen, sollte man laut Lührs gute Kenntnisse des BSI 100-4 Standards der ISO 27001 und im Bereich Business Continuity Management mitbringen. Zudem sind Kenntnisse der Kernprozesse im Unternehmen genauso unerlässlich wie kommunikativ zu sein und genau und lösungsorientiert zu arbeiten. - Penetration Testing Professional
Der Hamburger Unternehmer und Dozent Frank Erhardt hat die Prüfungsfragen für den Penetration Testing Professional entwickelt. Von einem, der in diesem Umfeld arbeitet, erwartet Erhardt ein "solides und breit gestreutes Fachwissen zur gesamten IT-Welt".