Design, Funktionen, Anwendungen

Neue Details zu Apples AR/VR-Headset geleakt

24.01.2023
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Einem neuen Bloomberg-Bericht zufolge gehören Mimik- und Gestensteuerung und der nahtlose Wechsel zwischen AR und VR zu den Highlights von Apples Mixed-Reality-Headset.
Berichten zufolge arbeitet Apple angestrengt daran, mit seinem AR/VR-Headset die Konkurrenz von Microsoft und Meta auszubooten.
Berichten zufolge arbeitet Apple angestrengt daran, mit seinem AR/VR-Headset die Konkurrenz von Microsoft und Meta auszubooten.
Foto: Damir Khabirov - shutterstock.com

Nachdem in der Gerüchteküche bereits etliche Details zu dem voraussichtlich Reality Pro genannten Apple-Device aufgetaucht sind, hat Bloomberg-Journalist Mark Gurman nun weitere Informationen zu Funktionen, Design und Anwendungen ausgegraben. Das Gerät ist Berichten zufolge seit sieben Jahren in Arbeit und wird die erste neue Produktkategorie von Apple seit der 2015 vorgestellten Apple Watch sein.

Gurmans Quellen zufolge könnte Apples Ansatz zur Gesten- und Mimiksteuerung das wichtigste Verkaufsargument für das noch in diesem Frühjahr erwartete Mixed-Reality-Headset sein. So soll die AR/VR-Brille im Inneren des Gehäuses mit Sensoren ausgestattet sein wird, die die Augen des Trägers verfolgen, während mehrere externe Kameras die Handbewegungen tracken.

Auf diese Weise könnten die Nutzer ein Element - etwa ein Button, App-Icon oder Eintrag in einer Liste - auf dem im Sichtfeld eingeblendeten Bildschirm mit einem Blick darauf auswählen und dann Daumen und Zeigefinger zusammenpressen, um die Aktion auszuführen. Ein Controller, wie ihn manche anderen Headsets benötigen, wäre nicht erforderlich.

Alternativ soll sich Reality Pro auch als externes Display für einen angeschlossenen Mac verwenden lassen. Dabei könnten "die Benutzer den Bildschirm ihres Macs in der virtuellen Realität sehen, den Computer aber weiterhin mit dem Trackpad oder der Maus und der physischen Tastatur steuern", berichtet Gurman. Text könne per Sprachbefehl über Siri sowie über ein in der Nähe befindliches iPhone, Mac oder iPad eingegeben werden. Gurmans Quellen zufolge arbeitet Apple aber auch an einer Technologie, mit der Nutzer mit den Händen in der Luft tippen können.

Fliegender Wechsel zwischen VR und AR

Außerdem soll das Device ähnlich wie die Apple Watch eine digitale Krone besitzen, um bei der Nutzung zwischen Augmented Reality und Virtual Reality zu wechseln. Im VR-Modus ist der Nutzer komplett von der Außenwelt abgeschottet, während die Inhalte bei der Verwendung als AR-Brille in die reale Umgebung eingeblendet werden. Den Berichten zufolge handelt es sich dabei um eine der Funktionen, von der Apple hofft, dass sie ein "Highlight des Produkts" sein werden. Das Headset könnte einen gekrümmten Bildschirm auf der Vorderseite haben, damit trotz Abschottung die Augen des Trägers zu sehen sind.

Aluminium statt Kunststoff

Während andere Headset-Hersteller in der Regel auf ein Kunststoffgehäuse setzen, wird vermutet, dass Apple für Reality Pro Aluminium, Glas und Polsterungen verwendet, die den AirPods Max-Kopfhörern ähnlich sehen. Das Headset soll eigene Lautsprecher besitzen, optional können aber auch AirPods oder Ähnliches verwendet werden.

Was den Akku angeht, ist dieser voraussichtlich nicht in das Gerät integriert, berichtet Gurman, sondern findet über ein Kabel mit dem Headset verbunden in der Tasche des Nutzers Platz. Zusammen mit einem Lüfter soll diese Maßnahme dafür sorgen, dass Nutzer einen kühlen Kopf bewahren. Die Akkulaufzeit des Pakets in der Größe von zwei aufeinandergestapelten iPhone Pro Max soll etwa zwei Stunden betragen.

3D-Oberfläche mit Apps und Widgets

Wie bereits früher berichtet, verwendet das AR/VR-Headset ein an iOS angelehntes Betriebssystem namens xrOS oder Reality OS. Die Oberfläche soll der von iPhone und iPad ähneln und die Möglichkeit bieten, Widgets an den Startbildschirm anzuheften. Apple selbst will auf dem Headset Apps wie Safari, Photos, Mail, Messages, App Store und TV+ bereitstellen. Darüber hinaus wird erwartet, dass es Funktionen zur Gesundheitsüberwachung und die Möglichkeit zur Installation von Drittanbieter-Apps geben wird.

Gurman zufolge geht Apple davon aus, dass immersive Videos eines der Kernanwendungen von Reality Pro sein werden und führe entsprechende Gespräche mit Disney, Dolby und anderen Medienpartnern über VR-Inhalte. So soll es etwa eine "spezielle Videofunktion geben, die den Zuschauern das Gefühl gibt, einen Film auf einer riesigen Leinwand in einer anderen Umgebung zu sehen, z. B. in der Wüste oder im Weltraum", berichtet Bloomberg. Auch Spiele könnten ein wichtiger Aspekt des Geräts sein.

Face Time mit der Reality Pro

Was FaceTime angeht, war man bisher davon ausgegangen, dass andere Gesprächspartnern dem Nutzer auf dem Headset als Symbol oder Memoji dargestellt werden. Den neuesten Hinweisen zufolge soll dies bei Gruppengesprächen auch weiterhin so sein. Bei Einzelgesprächen, bei denen beide Teilnehmer eine Reality Pro tragen, wird FaceTime laut dem Bericht aber realistische Versionen ihres Gesichts und Körpers darstellen.

Wie Gurman einräumt, könnte sich das eine oder andere Feature noch ändern, da das Headset noch Monate von der Markteinführung entfernt ist. Aktuell arbeitet Apple mit Nachdruck daran, die AR/VR-Brille bereits im Frühjahr diesen Jahres, also noch vor der jährlichen Worldwide Developers Conference im Juni, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Launch des rund 3.000 Dollar teuren Devices, das ähnlich wie Microsofts Hololens oder der Meta Quest Pro Augmented- und Virtual-Reality-Szenarien unterstützt, soll dann den Gerüchten zufolge im Herbst erfolgen.