Network Attached Storage für KMU

NAS-Test - Synology DS1512+

02.10.2012
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Konfiguration Netzwerk, Ordner und User

Zur typischen Einrichtung eines neuen NAS zählen primär das Hinzufügen oder der Import von Benutzern/Gruppen mit entsprechenden Berechtigungen, Erstellen von freigegebenen Ordnern sowie die Konfiguration der Protokolle und Festplatten.

Nach dem Abschluss des Setup-Wizards - der sich jederzeit starten lässt - für die schnellen wichtigsten Einstellungen präsentiert sich die Web-Oberfläche des Disk Managers. Das Interface präsentiert sich wie ein remote angesteuerter Linux-Desktop mit Startleiste, verschiebbaren Fenstern und Icons. Auf dem "Desktop" wird rechts (minimier bar) der Systemzustand, der Ressourcen Monitor und Hinweise/Alarme angezeigt. Klickt man links oben auf den "Startknopf", so öffnet sich ein Fenster zum Start des Systemsteuerung, File Station, Speicher Manager, Datensicherung und -wiederherstellung, Paket-Zentrum, EZ-Internet, Ressourcen-Monitor, Systeminformation, DSM-Hilfe und Schnellstart. Die Reaktion auf Klicks erfolgt schnell und ohne lange Wartezeiten.

Die meisten Einstellungen finden sich in der Systemsteuerung. Hier lassen sich unter dem Punkt Netzwerk die beiden Ethernet-Ports konfigurieren. Neben DHCP und manueller IP gibt es hier die Möglichkeit der Link-Aggreation beider Ports als Teaming (IEEE 802.3ad) oder Failover. Jumbo-Frames unterstützt die DS1512+ mit Größen bis 9000 Byte. Einen VLAN-Support bietet das NAS ebenfalls an. Zudem ist ein IPv6-Tunnel möglich.

Ebenfalls in der Systemsteuerung finden sich die Einstellungen für die Protokolle CIFS, FTP, NFS, AFP, HTTP, HTTPS aktivieren. Außerdem lässt sich ein WebDAV-Fernzugriff aktivieren. Der LDAP-Verzeichnisdienst wird ebenfalls unterstützt. Wenn das Anlegen von Benutzern oder Gruppen beim Setup-Wizard noch nicht erledigt wurde, so lässt sich das unter den gleichnamigen Icons in der Systemsteuerung erledigen. Individuelle Quotas pro Nutzer sind ebenfalls möglich. Praktisch: Eine Liste von Benutzern lässt sich auch als Datei importieren.

Über das Icon Gemeinsamer Ordner in der Systemsteuerung erfolgt das Anlegen, Löschen sowie Bearbeiten der Ordner, auf die im Netzwerk der Zugriff erfolgt. Neben Schreib-/Leserechten mit verschiedenen Optionen für jeden Benutzer und Gruppen lässt sich bei jedem Share auch die Windows Zugriffssteuerungsliste ACL verwenden. Jedes Share lässt sich auch unsichtbar machen (Zugriff nur über expliziten Pfadnamen, sonst nicht im Browser sichtbar) und verschlüsseln. Desweitern kann man das Herunterladen von Dateien aus dem Ordner unterbinden.

Wichtig und praktisch für den Produktiveinsatz ist die NTP-Option zum Synchronisieren der Zeit mit einem Server. Hiermit lassen sich unter anderem Versionskonflikte vermeiden. Die Einstellung findet sich unter Regionale Optionen in der Systemsteuerung. Für den Admin der DS1512+ sind auch die E-Mail-Benachrichtigungen bei Alarmen wichtig. In der Systemsteuerung unter Benachrichtigungen lassen sich die Ereignisse wählen - beispielsweise wenn eine Netzwerksicherung fehlgeschlagen, eine Festplatte ausgefallen ist oder das Gerät sich wegen Überhitzung abschaltet. Neben der E-Mail-Benachrichtigung ist auch der SMS-Versand oder eine Messenger-Nachricht über MSN oder Skype möglich. Für jedes Ereignis lässt sich die Benachrichtigungsart separat wählen. Praktisch sind auch individuell definierbare Aus- und Einschaltzeiten der DS1512+. Zudem unterstützt das Gerät Wake-on-LAN.

Grundsätzlich bietet das Betriebssystem Disk Manager eine Vielzahl von Optionen, mit der die Synology-NAS sehr vielfältig und flexibel einsetzbar ist. Hierzu zählen der Fernzugriff auf die NAS, VPN-Verbindungen, Firewall, Blockierung von IP-Adressen, Terminal-Dienst sowie Paketzentrum zum Installieren von zusätzlichen Anwendungen. Hierzu zählt beispielsweise der Einsatz der Synology-NAS als Collaboration-Server: Die Exchange-Alternative Zarafa ist über den Disk Manager für die DS1512+ verfügbar. Durch die Vielzahl von Funktionen ist das Web-Interface im Vergleich zu "schlanken" NAS-Betriebssystemen aber auch etwas überladen.