Das war's in Davos - zumindest für dieses Jahr. Das 50. Weltwirtschaftsforum (WEF) ist Geschichte. Die letzten Privatjets sind in alle Welt entschwunden, ebenso die Konvois gepanzerter Limousinen. Hochrangige Politiker, Wissenschaftler und Künstler sowie milliardenschwere Topmanager gehen nun erneut ihren Alltagsroutinen nach. Der Nobelskiort in den Schweizer Alpen gehört wieder den Schönen und Reichen.
So vielfältig wie die circa 3.000 Teilnehmer des WEF, so vielfältig die Themen. Im Fokus standen neben dem Klimawandel und seinen Folgen auch die Digitalisierung und ihr Einfluss auf die Arbeitswelt.
Industrielle Revolution - Chance und Herausforderung
Digitalisierung bedeutet grenzenlose Vernetzung, neue Anwendungen und mehr Flexibilität für Geschäftsprozesse sowie die Menschen, die Digitalisierung mehr oder weniger brauchen.
Hierin liegt eine große Chance. In zahlreichen Foren und Diskussionsrunden zeigte sich, dass digitale Technologien ideale Möglichkeiten bieten, um beispielsweise wirtschaftliches Wachstum und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Wertschöpfung und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus - ganz im Gegenteil: Moderne digitale Technologien begünstigen nachhaltige Wertschöpfungsketten. Vor diesem Hintergrund wird Digitalisierung heute gern als fünfte oder sechste industrielle Revolution bezeichnet. Dem stimme ich zu.
Diese Entwicklung ist für uns alle eine große Herausforderung, weil die Transformation nationale, aber auch organisatorische Grenzen aufhebt. In den Unternehmen wachsen bisher getrennte Bereiche zusammen. Man denke nur an Industrie 4.0, das Internet der Dinge (IoT) oder KI. Unsere Arbeitsplätze sehen schon heute ganz anders aus und werden sich in den nächsten zehn Jahren noch viel stärker verändern.
Mitarbeiter für die digitale Zukunft fit machen
Im Laufe dieser Entwicklung müssen Unternehmen darauf achten, ihre Mitarbeiter nicht zu verlieren. Diese brauchen neue Fähigkeiten, um die Möglichkeiten der digital geprägten Arbeitswelt gut nutzen zu können.
WEF-Geschäftsführerin Saadia Zahidi zeigte sich davon überzeugt, dass technische Fähigkeiten und Innovationen den Arbeitsplatz der Zukunft dominieren werden. Der Mensch mit seinen Naturgaben wird dadurch allerdings nicht verdrängt. Vielmehr gilt es, vorhandene Talente auszubauen. Mitarbeiter müssen aber auch die Bereitschaft mitbringen, neue Fähigkeiten zu erlernen, um die Arbeitsplätze der globalen Wirtschaft erfolgreich besetzen zu können.
Eine "Reskilling-Revolution" trägt nach Ansicht von Zahidi dazu bei, weltweit qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Entwicklung wird Arbeitnehmern aller Hintergründe und Bildungsniveaus Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen. Nötige Voraussetzung dafür sind Bildung, Ausbildung und Weiterbildung. Denn: Digitale Workflows werden sich in Unternehmen weltweit durchsetzen und Prozesse kontinuierlich optimieren.
Beim Cyberschutz jeden in die Pflicht nehmen
Mit der Digitalisierung geht allerdings auch ein wachsendes Potenzial für Cyberkriminalität einher. Unternehmen und Organisationen sehen sich täglich einer Unmenge von Angriffen und Risiken ausgesetzt. Allein in Deutschland sind in den vergangenen Wochen spektakuläre Vorfälle publik geworden.
In einem WEF-Bericht von 2019 rangieren Cybergefahren und -angriffe unter den fünf größten globalen Risiken. Sie sind eine Bedrohung für Unternehmen, Wirtschaft, nationale Sicherheit und internationale Stabilität sowie für Datenschutz und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die vom WEF ins Leben gerufene Cyber-Security-Plattform arbeitet kontinuierlich an der Stärkung globaler Zusammenarbeit, um die systemische Cybersicherheit zu optimieren. Hierbei werden wir von ServiceNow mit unseren Möglichkeiten und Lösungen helfen.
Doch in puncto Sicherheit sind alle gefragt. Deshalb muss sich jeder dieses Thema Tag für Tag immer wieder ins Gedächtnis rufen. Und Unternehmen sollten alle Beteiligten in die Pflicht nehmen, um wichtige Daten und Prozesse zu schützen. Das beginnt bei den Arbeitsplätzen im Büro oder in der Produktion und darf auch die Geschäftsleitung sowie den Vorstand nicht ausnehmen. Denn im Internet-Zeitalter geht effektiver Cyberschutz alle an.