Unternehmen benötigen eine digitale Strategie, die ihren Mitarbeitern die Arbeit wesentlich erleichtert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung von Workflows. Lernen Sie hier Konzepte kennen, die den Menschen in den Fokus nehmen.

ESG-Reporting

Nachhaltigkeit: Für Banken wird es Zeit zu liefern

28.01.2022
Die Kreditvergabe hat eine enorme Steuerungswirkung, auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Für Banken lohnt sich das mehrfach, und ServiceNow kann helfen.
Durch Geldvergabe und Finanzierungslösungen geben Banken maßgebliche Impulse bei der Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft.
Durch Geldvergabe und Finanzierungslösungen geben Banken maßgebliche Impulse bei der Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft.
Foto: Zivica Kerkez - shutterstock.com

Banken spielen bei der Bekämpfung des Klimawandels eine Schlüsselrolle: Nachhaltigkeitsrisiken sind immer auch finanzielle Risiken, für alle Beteiligten. Banken stehen dabei im Zentrum des Geschehens. Sie sind, durch ihre vielfältigen Beziehungen zu Kunden und Investoren, einerseits dem Klimawandel vollumfänglich ausgesetzt, andererseits aber auch selbst Akteure: Durch Geldvergabe und Finanzierungslösungen geben sie maßgebliche Impulse bei der Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschaft. Umgekehrt tragen Banken, solange sie ihr Kapital beispielsweise in der Kohleförderung anlegen, zur Klimakrise bei.

Banken müssen also nicht nur ihr eigenes Handeln analysieren, sondern auch die Geschäftstätigkeit ihrer Kunden hinsichtlich deren Umweltrisiken bewerten. Zudem fordern ihre Aktionäre, ihre Kunden sowie die eigenen Angestellten die Offenlegung klimarelevanter Aktivitäten. Hinzu kommen die Anforderungen von Anlegern, dem Gesetzgeber und der Öffentlichkeit. Außerdem erwarten Finanzexperten eine weitere markante Steigerung der Nachfrage von nachhaltigen Fonds, die Ende 2020 laut FNG Marktbericht lediglich 6,4 Prozent des deutschen Fondsmarkts ausmachten.

Nachhaltiges Anlegen

Maßgeblich für die Beurteilung dessen, was nachhaltige Risiken und nachhaltiges Handeln darstellen, sind die Empfehlungen sogenannter ESG-Rating-Agenturen. Dabei ist der Klimaschutz nur eine von mehreren ökologischen, sozialen und unternehmerischen Dimensionen - wenn auch in Anbetracht seines Risikopotentials diejenige mit der höchsten Dringlichkeit -, die unter dem Begriff ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) zusammengefasst werden. Dank der Rating-Agenturen wird der Nachhaltigkeitsbeitrag einzelner Unternehmen messbar, was nicht nur den Anlegern, sondern auch den Banken bei der Betrachtung ihrer jeweiligen Risiken hilft.

Mangels allgemeingültiger Beurteilungsstandards bedienen einige Banken heute die Informationsbedürfnisse mehrerer ESG-Rating-Agenturen. So beantwortete die Deutsche Bank im Jahr 2020 Anfragen von Sustainalytics, MSCI, Institutional Shareholder Services (ISS), Carbon Disclosure Project (CDP) und SAM Corporate Sustainability Assessments.

Welche Risiken sich ergeben, wenn Nachhaltigkeitskriterien unscharf bleiben, zeigen die 'Grünfärberei'-Vorwürfe gegen die DWS im vergangenen August: Die DWS hatte im Geschäftsbericht angegeben, dass mehr als die Hälfte der von ihr verwalteten Assets dem ESG-Integrationsansatz folgten. Der Aktienkurs der DWS brach um 14% ein, als deren ehemalige Nachhaltigkeitschefin diese Darstellung als Greenwashing bezeichnete; er erholte sich seitdem nicht mehr.

Strengere Regularien

Um solche Unschärfen und die daraus resultierenden Schäden zu vermeiden, versucht die Europäische Union, verbindliche Reporting-Standards einzuführen. Die Offenlegungsverordnung (OffVO) verlangt von Banken seit März 2021, dass sie die wichtigsten nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen auf Unternehmensebene und die zu erwartenden Auswirkungen von ESG-Risiken auf die Rendite der Finanzprodukte ausweisen.

Im April 2021 legte die EU-Kommission zudem einen Richtlinienvorschlag zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen vor. Er soll deren Kohärenz erhöhen und dafür sorgen, dass allen interessierten Parteien vergleichbare und verlässliche Angaben zum Thema Nachhaltigkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die 2023 in Kraft treten soll, verlangt von Unternehmen, ihre Aktivitäten in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung, Achtung der Menschenrechte, Korruptions- und Bestechungsbekämpfung und Governance jährlich ausweisen. Sie wird die Berichterstattung nicht-finanzieller Kennzahlen weiter ausbauen, mit dem Ziel, diese der Finanzberichterstattung mittelfristig gleichzustellen.

Schließlich haben auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) eine Stimme in der Nachhaltigkeitsdebatte. So führte der WWF Deutschland Anfang 2020 ein eigenes Bankenrating durch, an dem sich 14 Kreditinstitute freiwillig beteiligten. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Banken von einer systematischen Integration der Nachhaltigkeit in ihrem Kerngeschäft noch "weit entfernt" seien. Die vorgelegte Studie wurde vom WWF als Auftakt eines Dialogs mit dem Bankensektor betrachtet.

Nachhaltigkeit operationalisieren

Der Druck von Anlegern, externen Beobachtern und vor allem durch den Gesetzgeber wächst stetig. Wie können Banken dem steigenden Interesse an ihrem Handeln und den immer höheren Anforderungen an die ESG-Berichterstattung gerecht werden?

Zunächst fällt auf, dass die Vielzahl der Handlungsbereiche und relevanten Aktivitäten innerhalb der Bank - vom Risikomanagement bis hin zur Anlageberatung - nach einer gesamtheitlichen Steuerung, Messung und Dokumentation verlangt. Nur so kann die Bank einen Überblick über ihre laufenden Initiativen erhalten, ihr Handeln im Hinblick auf die kommunizierten Nachhaltigkeitsziele überprüfen und die getroffenen Maßnahmen weiterentwickeln. Und damit ihrer Verantwortung gerecht werden.

Zweitens wird deutlich, dass Unternehmen - Finanzinstitute im Besonderen - bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele auf technologische Unterstützung angewiesen sind. Sei es bei der Berechnung der CO2-Emissionen des Kreditportfolios, der Simulation möglicher CO2-Einsparungen durch geplante Finanzierungen, oder um die Auswirkungen der Nutzung nachhaltigen Bonds einzuschätzen: Banken müssen die hierfür benötigten Daten über mehrere Funktionsbereiche hinweg weitgehend automatisiert erfassen, konsolidieren, auswerten und auditierbar berichten können. Dies erfordert in der Regel eine Integration der Daten mehrerer Unternehmenssparten (Beschaffung, Risiko, IT, HR, Produktentwicklung) und das Einrichten entsprechender Prozesse.

Im Hinblick auf die Geschäftstätigkeit ihrer Kunden ist zudem eine Integration mit externen Systemen sehr vorteilhaft, um so klimarelevante Daten direkt aus erster Hand zu erhalten und auswerten zu können. Geeignete Technologie unterstützt Unternehmen auch dann, wenn sie sich an neue regulatorische Maßgaben anpassen müssen oder verschiedene externe Rahmenwerke parallel bedienen wollen. Auch hier zahlt sich eine Plattform, die für alle Partikularanforderungen eine einheitliche Datenbasis bereitstellt, aus.

ServiceNow kann die ESG-Verantwortlichen mit einer solchen "Single Source of Truth" unterstützen. Die ESG-Reporting-Lösung der Now Platform® schafft Transparenz über alle unternehmensweiten Aktivitäten hinweg. So unterstützt sie nicht nur alle Mitarbeitenden, sondern auch die Entscheidungsträger bei der ganzheitlichen Planung, der Umsetzung der gesetzten Ziele und dem Reporting.

Warum Nachhaltigkeit der neue strategische Imperativ für Unternehmen ist und wie die Reporting-Problematik aus Sicht der IT gelöst werden kann, erfahren Sie hier.