Nur wenige Tage nachdem die 69 Milliarden Dollar schwere Übernahme von VMware in letzter Instanz auch von den Kartellbehörden in China abgesegnet wurde, hat der Konzern einen Antrag beim kalifornischen Employment Development Department eingereicht: Das Unternehmen will sich im Januar 2024 von mehr als 1.200 VMware-Mitarbeitern trennen.

Die ersten Entlassungen sollen noch im Dezember 2023 erfolgen. Betroffen sind demnach erst einmal VMware-Beschäftigte in Palo Alto. Größere Personalmaßnahmen waren bereits im Vorfeld der Übernahme durch Broadcom befürchtet worden.

Können VMware-Kunden sogar profitieren?

Broadcom hat sich in dieser Hinsicht im Laufe der Jahre einen Ruf erarbeitet: Nachdem der Halbleiterkonzern 2018 CA Technologies für knapp 19 Milliarden Dollar geschluckt hatte, gab er 40 Prozent der Mitarbeitenden den Laufpass. Laut der Tageszeitung San Francisco Chronicle, die zuerst über die bevorstehenden Entlassungen bei Broadcom respektive VMware berichtete, sollen auf die angekündigten 1.200 Stellenstreichungen in einer zweiten Runde weitere 800 folgen.

Stephen Elliot, Group Vice President bei IDC, hält den Personalabbau für nachvollziehbar und glaubt nicht, dass Kunden und Partnern von VMware größere Einwände haben werden. "Wenn Unternehmen wachsen, stehen nun Mal andere Prioritäten im Vordergrund. CAs Mainframe-Geschäft hat sich unter der Leitung von Broadcom besser entwickelt als vorher. Viele Kunden und Partner dürften den intensiveren Fokus zu schätzen wissen."

Neben den betroffenen 1.200 Mitarbeitern muss VMware auch den Abgang von President Sumit Dhawan verkraften. Er hat die Company verlassen, um beim Sicherheitsanbieter Proofpoint die Rolle des CEO zu übernehmen. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.