HP vor der Spaltung

Nach David Donatelli verlässt auch Bill Veghte Hewlett-Packard

02.07.2015
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Kurz vor der Spaltung dünnt die Management-Decke bei Hewlett-Packard weiter aus. Nach David Donatelli kehrt nun auch Bill Veghte dem IT-Konzern den Rücken.

Wenn Hewlett-Packard sich zum 1. November dieses Jahres in HP Enterprise Group und HP Inc. aufspaltet, werden wichtige Manager nicht mehr mit an Bord sein. Der Konzern hat mitgeteilt, dass der Kopf der Enter­prise Division, Bill Veghte, das Unternehmen im Spätsommer, also noch vor der Aufspaltung, verlassen wird. Als Executive Vice Pre­sident der Enterprise Group hatte sich Veghte in den vergangenen Monaten um die Vorbeitung des Firmensplits gekümmert. Über seine weiteren Pläne ist noch nichts bekannt.

Bill Veghte hat die Aufspaltung von HP maßgeblich mitgeplant und organisiert. Jetzt, wo es ernst wird, will er den Konzern verlassen.
Bill Veghte hat die Aufspaltung von HP maßgeblich mitgeplant und organisiert. Jetzt, wo es ernst wird, will er den Konzern verlassen.
Foto: HP

Sein Nachfolger wird Antonio Neri, der zuletzt vorrangig mit dem operationalen Geschäft von HPs Enterprise-Sparte befasst war. Veghte war zuvor Manager bei Microsoft und stieß Anfang 2010 zu HP, wo er als Softwarechef anheuerte. In den folgenden Jahren bekleidete er eine Reihe wichtiger Positionen im IT-Konzern. Als Chief Strategy Officer und Chief Operating Officer galt Veghte in den zuletzt schwierigen Jahren als wichtiger Wegbegleiter von HP-Chefin Meg Whitman. 2013 löste er Dave Donatelli als Chef der Enterprise Group ab.

Donatelli wechselt zu Oracle

Auch Donatelli verlässt HP, wie kurz zuvor bekannt geworden war. Der Manager, der zuletzt für HPs Investment-Sparte vielversprechende Startups prüfte, geht zu Oracle. Dort wird er als Executive Vice President das Hardwaregeschäft rund um die vorkonfigurierten Systeme verantworten. Donatelli berichtet direkt an Oracles Co-CEO Mark Hurd, für den er schon bei HP gearbeitet hatte. Hurd hatte HP von 2005 bis 2010 als CEO geführt, war dann aber über angeblich falsche Spesenabrechnungen und den Vorwurf sexueller Belästigung gestolpert. Beides ließ sich nicht beweisen. Hurd wurde in der Folge von Ora­cle-Chef Larry Ellison angeworben. Donatelli hatte 22 Jahre bei EMC gearbeitet, bevor er 2009 zu Hewlett-Packard kam.