Fazit: Weitgehend schlüssig umgesetzt
Der Anspruch der Augsburger, eine kompakte zentrale System-Management-Lösung auf die Beine zu stellen, die das MDM-Thema nahtlos integriert, ist weitgehend schlüssig umgesetzt. Systemadministratoren finden eine sehr umfassende Lösung vor, welche in einheitlicher Weise durch die Unterstützung von Android, iOS und Windows Phone einen Großteil der im Einsatz befindlichen Mobilgeräte zu verwalten mag. Hier schlägt sich die Erfahrung mit zentralisiertem Client-Management auch bei Mobile-Clients nieder. Zudem spricht für baramundi das strikt auf deutsche Rechtsprechung ausgerichtete System. Bei Software von ausländischen Lieferanten ist dies nicht immer gegeben.
- Gartners Magic Quadrant
18 Lösungen für Mobile Device Management (MDM) hat Gartner in seine diesjährige Magic Quadrant-Studie aufgenommen. Unsere Bilderstrecke zeigt, wo die Analysten die Anbieter einstufen und wie sie ihre Stärken und Schwächen eingeschätzen. - Marktführer: Citrix
<b>Stärken: </b>Gartner streicht das starke und breite Angebot in allen wichtigen MDM-Gebieten und die integrierten Produkt-Lösungen heraus. Zudem sei Citrix einer der wenigen Anbieter, die sichere Container für Smartphones, Tablets, Macs und PCs anbieten. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Cloud kommt zuerst, On-Premise hinkt hinterher. Kleine und mittlere Firmen stehen nicht im Fokus, der Support für von Mitarbeitern mitgebrachte Consumer-IT ist ausbaufähig. Zudem gibt es XenMobile nur als alleinstehende MDM-Lösung oder als Teil einer ganzen Suite unter anderem im Paket mit MAM. Eine Zusammenstellung nach Wahl ist nicht möglich. - Marktführer: SAP
<b>Stärken: </b>Die Walldorfer Stärken sind vielfältig. Sie reichen laut Gartner von der langfristigen Mobility-Roadmap über die umfassende app-neutrale mobile Container-Strategie bis hin zum umfangreichen Netzwerk an Partnern weltweit. Afaria ist zudem über lange Zeit gereift. Synergien durch Integration mit SAP BusinessObjects oder SAP Hana erscheinen vielversprechend. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Das Kernproblem ist, dass Afaria bisher vorwiegend als ein Element eines SAP-Systems zu haben ist. Gartner erwartet, dass SAP das Tool künftig stärker als Stand-Alone-Lösung vermarkten wird - auf Cloud-Basis und mit niedrigen Per-Device-Tarifen, um Zugangsschranken abzubauen. - Visionär: Symantec
<b>Stärken: </b>Gartner konzediert ein breites integriertes MDM-Angebot, das alle kritischen Komponenten von MDM unterstützt. Hinzu kommen ein großes App-Angebot und integrierte Security-Features wie mobiler Schutz vor Datenverlust sowie Identity & Access Management. Weil Symantec im Consumer-Markt gut aufgestellt ist, ist der Anbieter laut Gartner ein besonders geeigneter Partner für BYOD-Initiativen. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>In der breiten Angebotspalette gibt es nach Gartner-Einschätzung Überschneidungen, die manchmal verwirrend sind. Die Preise liegen über dem Durchschnitt. Im MDM-Segment hat Symantec seine Expertise noch nicht so umfassend nachweisen können wie für PCs und Laptops. - Nischenspieler: Sophos
<b>Stärken: </b>Sophos kommt bekanntlich von der klassischen Endpoint-Security-Seite. Gartner betont, dass sich mit ähnlichem Hintergrund nur insgesamt fünf Anbieter im Magic Quadrant positionieren konnten. Auch als MDM-Neuling genieße man da einen Vertrauensvorschuss bei den Kunden. Bereits entwickelt hat Sophos eine ganzheitliche File Sharing Utility mit transparenter Verschlüsselung von Dokumenten auf PCs und mobilen Endgeräten. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Im Vergleich zur Konkurrenz fehlt es an MAM-Funktionen. Im Bereich Zertifikate unterstützt Sophos bisher nur die Microsoft Certificate Services. - Nischenspieler: Trend Micro
<b>Stärken: </b>Das administrative User Interface ist herausragend und extrem übersichtlich aufbereitet. Berichte und Analysen sind pro User erhältlich. Der Enterprise App Store biete eine gemeinsame Sicht inklusive Status-Berichten über iOS und Android-Apps. <br/><br/> <b>Schwächen: </b>Laut Gartner bietet Trend Micro keine Container-Lösungen an. Es hapert an der Kooperation mit externen Zertifizierungsstellen. Überdies werde Datensicherheit als reine Data Loss Prevention-Baustelle begriffen. Deshalb muss man sich eigens für SafeSync anmelden, um File Sharing zu nutzen. Zudem fehlen laut Gartner geeignete Suchfilter zum Beispiel für kritische Emails.
baramundi hat nach eigenem Bekunden dabei nicht den Anspruch, jedes Feature-Battle gegen Wettbewerber zu gewinnen. So fehlen einige Features, die man anderweitig vorfindet wie beispielsweise Policies für den externen Mobilzugriff auf das Unternehmensnetz. Negativ bei der baramundi-App für iOS fällt auf, dass die Standort-Bestimmung aktiviert sein muss, was laut Hersteller jedoch ab iOS 7 nicht mehr der Fall sein wird.
Die Probleme und Schwächen von MDM generell liegen derzeit eher in den Mobil-Betriebssystemen selbst begründet - hier fehlen außer zahlreichen weitergehenden Management-Features in den jeweiligen APIs zudem auch Standards, um MDM-Systemen das Leben leichter zu machen und für mehr Durchgängigkeit, Sicherheit und Compliance bei der Mobilgeräte-Ausstattung zu sorgen.
Aufgrund des Modul-Charakters dürfte die Lösung vor allem für baramundi-Bestandskunden interessant sein sowie für Unternehmen, welche auf der Suche nach einer allumfassenden Client-Management-Software sind.
Lizenzen und Preise
baramundi Mobile Devices kann als Erweiterungsmodul der baramundi Management Suite erworben werden. Der Lizenzpreis für das Paket bemisst sich nach den gewählten Modulen sowie der Anzahl der verwalteten Clients (PC, Server, Mobilgeräte). Den Preis nennt der Hersteller auf Anfrage. Berechnungsbeispiel: Für 500 verwaltete Clients und einer Auswahl von gängigen Modulen ergibt sich ein Lizenzgesamtpreis von rund 20.000 Euro.