Fehlendes Selbstbewusstsein ist sicherlich eine Eigenschaft, die man dem Huawei-Management nicht vorwerfen kann. Voller Stolz erklärte der Konzern auf dem hauseigenen Huawei Cloud Congress 2015 (HCC 2015), dass er sich nicht mehr als reiner IT-Lieferant sehe, sondern als ICT-Provider. Letztlich will man damit in der Oberliga mitspielen.
Beindruckend ist dabei, in welch kurzen Zeit die Chinesen im eigenen Konzern die Transformation bewältigt haben. Glaubt man Eric Xu, Deputy Chairman of the Board und Rotating CEO von Huawei, dann war der Konzern 2013 ein Infrastruktur-Ausrüster, das wie viele andere vor der neuen Herausforderung Cloud stand. Allerdings mit einem Unterschied, wie Xu einräumt: Huawei hatte im Gegensatz zu einigen Konkurrenten nicht mit Legacy-Altlasten zu kämpfen. Bereits ein Jahr später hatte Huawei laut Xu den Shift zum IT-Provider geschafft, der sich auf die drei Kernbereiche Server, Storage und Datacenter fokussiert.
- Huawei Cloud Congress 2015
Rund 10.000 Besucher informierten sich in Shanghai auf dem Huawei Cloud Congress darüber, wie der chinesische Hersteller Themen wie Digitalisierung und Cloud angeht. - Huawei Cloud Congress 2015
Der HCC 2015 fand in einem der ehemaligen Expo-Gebäude der Shanghaier Weltausstellung statt. - Huawei Cloud Congress 2015
Gut 10.000 Besucher aus aller Welt kamen zum Huawei Cloud Congress 2015 (HCC 2015). - Huawei Cloud Congress 2015
Begleitend zum Congress gab es eine Ausstellung in der Huawei und Partner Cloud-Projekte zeigten. - Huawei Cloud Congress 2015
Dazu zählte etwa ein Roboter der auf Basis von FusionServer und Hana gesteuert wurde. - Huawei Cloud Congress 2015
So könnte in der Smart City der Zukunft die Cloud-basierte Krankenversorgung aussehen. - Huawei Cloud Congress 2015
Ein anderes Feld, das bei Huawei in Sachen Cloud Priorität hat, ist der Energiesektor – hier eine Demo aus der Erdölexploration. - Huawei Cloud Congress 2015
Gemeinsam mit Partner SAP zeigte man ein Beispiel der intelligenten Baustellensteuerung. - Huawei Cloud Congress 2015
Im Zuge des Silk-Road-Projektes hat Huawei die Telekom als ersten Cloud-Partner in Übersee gewonnen. Weitere Carrier sollen folgen. - Huawei Cloud Congress 2015
Auch auf dem HCC durften die Messebabes nicht fehlen. - Huawei Cloud Congress 2015
Impressionen aus dem Ausstellungsbereich - Huawei Cloud Congress 2015
Die Keynote hielt Huawei-Chairman und Rotating CEO Eric Xu - Huawei Cloud Congress 2015
Im Mittelpunkt des Huawei Cloud Congress stand in diesem Jahr der Aufbau eines entsprechenden Eco-Systems. - Huawei Cloud Congress 2015
Zentraler Bestandteil der Cloud-Strategie ist FusionSphere. - Huawei Cloud Congress 2015
FusionSphere dient als IaaS-Basis, auf der dann die PaaS-Varianten FusionStage und FusionInsight aufbauen. - Huawei Cloud Congress 2015
Im Zusammenhang mit der Digital Transformation propagiert Huawei die Industrial Cloud.
Wiederum ein Jahr später sieht der Huawei-Manager seine Company jetzt als ICT-Provider, dessen strategisches Ziel - gleichzeitig auch das Motto des HCC 2015 - "Building the Cloud Ecosystem" ist. Dabei soll der Fokus auf IaaS liegen, während man in Sachen PaaS als Enabling Provider auftreten will, um dann letztlich SaaS-Partner zu aggregieren. Dabei wird Huawei, so Xu, bevorzugt mit Telcos zusammenarbeiten. Erste Partnerschaften in diese Richtung ging man bereits mit der Deutschen Telekom sowie China Telecom ein. Weitere Partnerschaften mit anderen Telcos sollen in der nahen Zukunft folgen.
Drei Software-Plattformen: FusionStage, FusionSphere und FusionInsight
Bei diesen Zielen steht Huawei nicht leeren Händen da, sondern hat für das eigene Cloud-Ecosystem bereits drei Software-Plattformen kreiert. Mit FusionStage haben die Chinesen eine eigene Distributed-Computing-Plattform. Im Bereich PaaS hat Huawei zwei Eisen im Feuer: FusionSphere und FusionInsight. Das auf Openstack basierende FusionSphere adressiert dabei eher die Public-Cloud-Themen. FusionInsight, mit Hadoop und Spark als Grundlage, deckt dagegen eher den Big-Data-Bereich ab.
Neben der Suche nach Partnern beim Aufbau des Ecosystems, investiert Huawei auch in den Aufbau von Know-how-Trägern bei den Anwendern. So will man in den nächsten drei Jahren 10.000 Huawei Certified Professionals ausbilden und damit mit den etablierten Certified-XY-Programmen von Cisco und Co. konkurrieren. Darüber hinaus will am die Zahl der eigenen OpenLabs drastisch erhöhen. Derzeit hat das Unternehmen global verteilt sieben Labs. In den nächsten Jahren sollen 30 weitere hinzukommen.
Mit Blick auf diese Strategie ist Xu überzeugt, dass es Huawei gelingt, "ein offenes, flexibles Ecosystem aufzubauen, das mit dem Amazon-Strom vergleichbar ist." Ein Fluss, den der Huwei-Manager sicherlich nicht zufällig für den Vergleich wählte. (mb)