CW: Sie haben erstmals das "Chef-Dating" ausprobiert. Mit welchem Erfolg?
WOLLING: Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wir hatten 16 Arbeitgeber und 55 Bewerber. Am Ende konnten wir zwölf Einstellungen verzeichnen.
CW: Wen sprechen Sie mit diesem Angebot an?
WOLLING: Wir wenden uns an junge Akademiker, die dieser Form der Jobvermittlung aufgeschlossen gegenüberstehen. Eine ausgereifte Persönlichkeiten ist unbedingt erforderlich, denn so ein Interview ist nicht jedermanns Sache.
CW: Wem würden Sie davon abraten?
WOLLING: Leute, die nicht auf den Punkt kommen, die monologisieren, haben beim Chef-Dating keine Chance.
CW: Wie macht man es richtig?
WOLLING: Der Bewerber sollte zwei Fragen kurz und knapp beantworten können: 1. Was kann ich? 2. Warum will ich diesen Job?
CW: Und damit geben sich die Arbeitgeber zufrieden?
WOLLING: Ich muss noch etwas präzisieren: Im Vorfeld findet eine Vorauswahl statt. Die Firmen teilen uns die offenen Stellen mit, die Bewerber füllen einen kurzen Anmeldebogen aus. Somit kommt es zum Beispiel nicht vor, dass sich ein Lehramtskandidat und ein Unternehmer, der Softwareentwickler sucht, gegenübersitzen. Die Personaler waren damit ganz zufrieden. Unser Service habe ihnen geholfen, binnen zehn Minuten einen Eindruck vom Bewerber zu bekommen.
So funktioniert Chef-Dating
In Anlehnung an das Speed-Dating, in dem Partnersuchende in fünf Minuten herauszufinden versuchen, ob sie zusammenpassen, treffen sich Arbeitgeber und Bewerber. Die Gespräche dauern je zehn Minuten, danach folgen fünf Minuten Pause. Insgesamt gehen solche Veranstaltungen über maximal drei Stunden. Im Vorfeld findet eine Vorauswahl statt.
Wichtig für Bewerber ist, sich sehr gut vorzubereiten, kurz und knapp die eigene Motivation und das Können zu beschreiben, schnell auf den Punkt zu kommen und es in kürzester Zeit zu schaffen, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Arbeitsagentur Potsdam hat das Format zuerst ausprobiert, Dortmund und Stuttgart sind gefolgt