Adobe hat seine jährliche Konferenz in offiziellen Mitteilungen als "die weltweit größte Konferenz für digitale Erlebnisse" bezeichnet. Um diesen vollmundigen Versprechungen Taten folgen zu lassen, wartete das Unternehmen in der Eröffnungs-Keynote des Adobe Summit 2024 nicht nur mit vielen bunten Bildern und illustren Gästen aus Partner- und Anwenderunternehmen auf. Adobe präsentierte auch eine ganze Reihe neuer Produkte und Features, mit denen Marken Kundenerlebnisse kreieren, ausliefern und messen können.
Im Gegensatz zu früheren Veranstaltungen sind die Neuvorstellungen dabei stärker miteinander vernetzt. Das Ziel: Gemeinsam sollen sie Marketing-Teams bei der Automatisierung von End-to-End-Customer-Experience-Prozessen unterstützen, wobei generative künstliche Intelligenz eine wesentliche Komponente darstellt. So stellt Adobe Anwendern der Adobe Experience Platform jetzt einen KI-Assistenten mit einer einfachen, konversationellen Oberfläche zur Verfügung, der technische Fragen beantworten, Aufgaben automatisieren, Ergebnisse simulieren sowie Zielgruppen und Customer Journeys innerhalb von Anwendungen wie Adobe Real-Time Customer Data Platform, Adobe Journey Optimizer und Adobe Customer Journey Analytics generieren kann.
Darüber hinaus erhält auch der Adobe Experience Manager einige Updates mit dem neuen Content Hub, einer Bibliothek zum schnellen Auffinden und Wiederverwenden von Assets, sowie KI- und Performance-Tools.
Personalisierung im großen Stil
Neu ist auch, dass der Adobe Journey Optimizer, mit dem Marken die Customer Journey orchestrieren, nun marken- und kundeninitiierte Interaktionen innerhalb einer Journey zusammenführen kann. So wird sichergestellt, dass bei der Interaktion von Marken mit Konsumenten über Kanäle wie Web, Social Media und mobile Endgeräte alle Veränderungen im Nutzerverhalten oder in den Präferenzen in Echtzeit erfasst werden und neue Erlebnisse auslösen.
Neu vorgestellt wurde auch eine B2B-Edition des Adobe Journey Optimizer, die mit Adobe CEP und der B2B-Marketingplattform Marketo integriert ist. Sie ermöglicht es Vertriebs- und Marketingteams, nur bestimmte Käufergruppen innerhalb eines Kundenkontos anzusprechen, anstatt ein breit angelegtes Marketing zu betreiben. Sie nutzt einheitliche Daten in der Adobe Experience Platform und generative KI, um die Customer Journey zu personalisieren, zum Beispiel durch einen Web-Chat-Bot.
Darüber hinaus stellte Adobe neue Funktionen für den Journey Optimizer vor, mit denen B2C- und B2B-Marken die Customer Journey mit schnellen, personalisierten und personalisierbaren Lösungen orchestrieren können.
Neue Firefly-Funktionen
Auch Adobes Bildgenerator Firefly hat einige neue Funktionen erhalten. So soll das Webtool mit "Structure Reference" in der Lage sein, die Struktur eines bestehenden Bildes auf neu generierte Bilder zu übertragen. Die Idee dahinter: Auf diese Weise kann der Anwender mehrere Bildvarianten im gleichen Layout generieren und muss nicht mehr durch Ausprobieren die perfekte Eingabeaufforderung finden. In Kombination mit der bestehenden Firefly-Stilreferenz können sie so laut Adobe sowohl die Struktur als auch den Stil eines Bildes referenzieren, um Ideen schnell umzusetzen.
Mit den ab sofort verfügbaren Custom Models ermöglicht das Unternehmen zudem eine umfassende Personalisierung bei der Erstellung und Produktion von Inhalten. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die generierten Ergebnisse - von Kampagnenstilen und Hintergründen bis hin zu Objekten, Charakteren und Themen - markenkonform sind. Um dies zu erreichen, können Teams die generativen KI-Modelle von Adobe mit ihren eigenen Assets (10 bis 20 Bilder) verfeinern und Firefly sofort an ihre Bedürfnisse anpassen. Strenge Governance- und Sicherheitskontrollen sorgen dafür, dass Inhalte, Daten und Workflows einer Marke innerhalb der Organisation bleiben.
Die Firefly Services wiederum bieten Brands Zugang zu über 20 leistungsstarken generativen und kreativen APIs, Tools und Services - von der Größenanpassung von Assets für verschiedene Kanäle über die Erstellung und Erweiterung von Hintergründen für Merchandising und E-Commerce bis hin zum Austausch von Hintergründen und Sprachen für die Lokalisierung. Damit sollen manuelle und sich wiederholende Aufgaben zur Unterstützung von Lokalisierung und Personalisierung entfallen, so Adobe. Die Funktionen sind in Adobes Creative-Cloud-Anwendungen eingebettet und können von Unternehmen in ihre Workflows integriert werden, um die Produktion von Asset-Variationen zu skalieren.
Partnerschaft mit Microsoft ausgebaut
Darüber hinaus kündigte Adobe auf der Keynote eine erweiterte Partnerschaft mit Microsoft an, um Marketern generative KI-Funktionen zur Verfügung zu stellen. Dazu werden Workflows und Erkenntnisse aus der Adobe Experience Cloud in Microsoft Copilot für Microsoft 365 integriert, um Marketer dabei zu unterstützen, Anwendungs- und Datensilos zu überwinden und tägliche Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten.
Nach Angaben der Partner bringen die neuen integrierten Funktionen relevante Marketing-Einblicke und Workflows aus Adobe-Experience-Cloud-Anwendungen und Microsoft Dynamics 365 in Microsoft Copilot und unterstützen Marketer bei der Arbeit mit Tools wie Outlook, Microsoft Teams und Word, um kreative Briefings zu entwickeln, Inhalte zu erstellen, Inhaltsfreigaben zu verwalten, Erlebnisse zu liefern und vieles mehr.