Die COVID-19-Pandemie wirkt seit Januar 2020 wie ein Brandbeschleuniger im viralen Feuer der globalen Digitalisierung. Viele Organisationen wurden auf dem falschen Fuß erwischt und ihre Versäumnisse in Sachen Digitalisierung schonungslos aufgedeckt. Die analoge Businesswelt kam schlagartig zum Erliegen - keine Hauspost per Boten, kein direkter Austausch mit den Kollegen im Büro, kein informeller Coffeetalk mehr. Die Geschäftsprozesse lagen brach, die Kundenbeziehungen hingen am seidenen Faden und der Unternehmenserfolg stand auf der Kippe.
Nur jene Organisationen, die das Thema Digitalisierung bereits auf der Agenda hatten, konnten in dieser Phase nicht nur handlungsfähig bleiben, sondern gleichzeitig an ihrer digitalen Zukunft bauen. "Während der Pandemie erlebten Low-Code-Apps ein wahres Coming Out-Festival", wie Martin Pscheidl, Manager Solution Consulting AT&CEE beim US-amerikanischen Plattformanbieter ServiceNow, erläutert. Dies bestätigt eine aktuelle Untersuchung von MarketsandMarkets, die ein gewaltiges Potenzial für Low-Code-fähige Plattformen sieht, das von 13,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 45,5, Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2025 wachsen könnte.
Tempo, Tempo, Tempo
Die Softwareentwicklung der letzten Jahre legt den Fokus vor allem auf die Geschwindigkeit und auf die Art, wie Apps heute gebaut und produziert werden. Früher führten Produkt-Rollouts über mehrere Jahre in monolithischen Softwarearchitekturen für Trägheit, hohe Kosten und mangelnde Reaktionsfähigkeit. Doch die globale und vor allem digitalisierte Welt mit ihren zahlreichen externen und oftmals urplötzlich und unerwartet auftretenden Einflussfaktoren verlangt nach schneller, digitaler Reaktionsfähigkeit. Die COVID-19-Pandemie hat dies höchst eindrucksvoll gezeigt. Deshalb gelten in der digitalen Transformation drei Kriterien für eine erfolgreiche Softwareentwicklung: Tempo, Tempo, Tempo.
In dieser Gemengelage stechen zwei grundlegende Probleme heraus:
Es mangelt an IT-Fachkräften
IT-Fachkräfte sind codefokussiert und haben nur ein begrenztes Verständnis für die zu digitalisierenden Geschäftsprozesse
Doch nicht alle digitale Probleme müssen durch professionelle Entwickler gelöst und nicht alle Geschäftsprozesse müssen durch neuen Code neu gestaltet werden. Eine mögliche Lösung sieht Martin Pscheidl in Low-Code-Tools - die aber eben nicht von IT-Fachkräften, sondern von Mitarbeitern aus den Fachabteilungen eingesetzt werden - den Citizen Developern (CD).
Citizen Developer - das müssen sie können
Um sich als Citizen Developer zu betätigen, brauchen die Mitarbeiter aus Fachabteilungen eine gewisse IT-Affinität. "Das ist jener Typus Kollege, der heute schon gerne an Tabellenkalkulationen schraubt", so Martin Pscheidl. Außerdem sollten sie einen klaren Blick für die Problemlage haben, die es über Low Code zu lösen gilt. Und genau an dieser Stelle haben Citizen Developer einen entscheidenden Vorteil gegenüber IT-Profis: Sie haben ein tiefes Verständnis der zu digitalisierenden Geschäftsprozesse. Sie sind schneller, weil sie Workflow-gesteuerte Apps selbst erstellen.
Die professionellen Entwickler können sich so auf anspruchsvolle Programmierarbeiten am Code konzentrieren. Die digitale Transformation braucht ein Heer an Citizen Developern, das im Idealfall mit den IT-Profis Hand in Hand arbeitet. Mit einer klaren Arbeitsteilung - die IT-Pros kümmern sich um grundlegende Aufgaben und produzieren hierfür Code, die CDs nutzen Low-Code-Tools, um Geschäftsprozesse und Workflows zu gestalten, ohne ihren eigentlichen Job in der Fachabteilung aufzugeben.
Was ist Low Code und wie wird er eingesetzt?
Low Code kann man sich bildlich als einen Kasten mit zahlreichen digitalen Bauklötzen vorstellen. Diese Bauklötze stehen für wiederverwendbare Funktionen, aus denen zunächst Arbeitsabläufe modelliert und im nächsten Schritt die detaillierten Workflows gestaltet werden können. Das Arbeiten mit Low Code ist, stark vereinfacht formuliert, ein Spiel mit diesen digitalen Bauklötzen, die in beliebiger Reihenfolge zusammengesetzt werden können. Beispiel: Der Bauklotz A hat die Funktion "Lege in diesem Zielsystem einen Benutzer an und gebe ihm die Berechtigung XY".
"In der App-Engine der Now Platform haben wir viele spezifische Funktionen mit Hinblick auf die Zielsysteme", sagt Pscheidl und fügt hinzu: "Das sind geprüfte Standard-Bauklötze, etwa um mit SAP oder mit Google Cloud-Systemen zu sprechen."
Im Rahmen einer grafischen Oberfläche werden die digitalen Bausteine per Drag and Drop an die passende Stelle verschoben und erzeugen so Prozessketten. Auch Bedingungen können so grafisch auf der Oberfläche dargestellt werden. In der Now Platform ist das Ergebnis des Low-Code-Prozesses aber nicht nur eine Business App, die in der Cloud-Plattform liegt, sondern zugleich auch in der ServiceNow Mobil-App auf dem Smartphone läuft. Jeder Workflow kann so innerhalb von Sekunden auf die Mobil-App ausgespielt werden. Ohne Download über einen Store oder über langwierige Sicherheitskontrollen. "Der Rollout wird auf diesem Wege natürlich immens beschleunigt, womit wir wieder bei zentralen Anforderung an moderne App-Entwicklung wären. Und die heißt Tempo!", erklärt Martin Pscheidl.
Die meisten digitalen Bauklötze stehen einsatzbereit auf der Now Platform zur Verfügung. Sollte der Citizen Developer mit den vorhandenen Elementen nicht auskommen, baut der Programmierprofi ein neues digitale Element. ServiceNow entwickelt die vorhandenen Low-Code-Elemente permanent weiter, damit sie auch neuen Herausforderungen gewachsen sind. Um einen Wildwuchs an Workflows zu verhindern, stehen auf der Now Platform Governance-Tools bereit.
Low Code-Apps in der Now Plattform
Um kritische Geschäftsprozesse in modernen Organisationen abzubilden und in digitale Workflows umzuwandeln, braucht es eine integrative Cloud-Plattform, die Datensilos integriert, Prozesse verbindet und Abteilungsgrenzen einreißt. Die Now Plattform geht über diese Konsolidierung weit hinaus: Citizen Developer können über App-Engine und Flow Designer Low-Code-Apps erstellen, die ihre Geschäftsprozesse einfach und effizient lösen können. Selbstverständlich werden den Low Codern fertige Schulungen für die Plattform angeboten, die auch zertifiziert sind.
Mit dieser Option lässt die Now Platform auch Unternehmen, die grundsätzlich nichts mit Softwareentwicklung zu tun haben, zu "Softwareunternehmen light" werden, denn die Out-of-the-Box Workflows der Now Plattform werden von den Unternehmen über die Low Code-Tools individualisiert und weiterentwickelt. IT-Wissen wird dadurch durch Fachwissen angereichert. Damit können Unternehmen nicht nur ihre eigene digitale Transformation rasant beschleunigen, sondern außerdem ihre Geschäftsergebnisse optimieren und vor allem ihre Mitarbeiter befähigen.
Die Now Platform erfasst alle Daten zu den Geschäftsprozessen in einem zentralen System of Action. So ist für jeden stets transparent, was wo etwas passiert und warum. "Als Ergebnis können wir auf der Now Platform digitale, Workflow-gesteuerte Apps konfigurieren, die es uns ermöglichen, Menschen, Funktionen und Systeme schnell und einfach zu verbinden. Low Code ist unsere Standardmethode, Abläufe zu verändern, ganz gleich, ob es dabei um Mitarbeiter-, Kunden- oder IT-Workflows geht", fasst Martin Pscheidl zusammen.
Fazit: Low-Code-Anwendungen boosten die Digitalisierung in Organisationen. Sie bringen Zeitersparnis, senken die Entwicklungskosten, "empowern" die eigenen Mitarbeiter und geben der IT die Freiräume für komplexere Aufgaben. Über Low Code kommen Fachbereiche und IT besser zusammen, was in einem permanenten Change-Prozess unschätzbar wertvoll ist.
Und selbstverständlich stellt die NowPlatform für jede NCLC-App sicher, dass diese auf einfachste Art mehrsprachig umgesetzt werden kann. Berichte sind intuitiv erstellbar, die Daten werden automatisch für BI Tools zur Verfügung gestellt und die neuen Workflows sind per REST Services auch maschinell von dritter Seite ansteuerbar. Das sind alles Funktionen, auf die selbst erfahrene professionelle Code-Developer in der Eile häufig im Design vergessen. Schließlich ist das Ziel nicht eine weitere Insel zu schaffen, die bereits in Kürze zur nächsten Altlast wird.