Kommt die Sprache auf Blockchain, so werden meist Finanzindustrie und Logistik als mögliche Anwendungsfelder genannt. Wie sich Blockchain in der Praxis auch in anderen Szenarien einsetzen lassen könnte, zeigen Bosch und der TÜV Rheinland in einer Kooperation. Mit Hilfe von Blockchain wollen sie dem weitverbreiteten Tacho-Schwindel ein Ende setzen. Rund sechs Milliarden Euro Schaden verursachen manipulierte Kilometerzähler in Fahrzeugen allein in Deutschland, so die beiden Partner.
Ihre Idee, um den Tacho-Betrug zu verhindern: Ein digitales Fahrtenbuch, das sich auf viele Rechner verteilt. Über einen einfachen Stecker soll das Auto hierzu regelmäßig den Tachostand auf die verschiedenen Rechner übertragen. Per Smartphone-App kann der Autobesitzer dann jederzeit den echten Kilometerstand überprüfen und mit der Tacho-Anzeige im Auto abgleichen. Will der Besitzer dann sein Auto verkaufen, kann er sich ein Zertifikat erstellen lassen, das dem Käufer die Echtheit der Tachodaten beweist. Möglich wäre auch, das Zertifikat über das Internet zu teilen - etwa um auf Online-Verkaufsplattformen für Autos mit einem bestätigten Tachostand werben zu können.