Angesichts der steigenden Nachfrage nach Cloud-Diensten baut Microsoft die Rechenzentrumsregion Deutschland, Westen-Mitte in Frankfurt aus. Bis Anfang 2024 soll die Kapazität verdoppelt werden.
Mehr Rechen-Power für KI
Mit dem Ausbau will Microsoft nicht nur die Nachfrage an Azure Diensten an lokalen Datenstandorten besser bedienen, sondern auch die Nutzung neuer Technologien wie KI unterstützen. Gerade letzteres dürfte für Microsoft von strategischer Bedeutung sein, denn der Konzern will, wie kürzlich auf der Hausmesse Ignite verkündet, sich als Full-Stack-KI-Anbieter etablieren, der alles rund um das Thema AI aus einer Hand liefert.
Steigende Cloud-Nachfrage
Zudem scheint die Statistik Microsoft Recht zugeben, was den Bedarf an Cloud-Kapazitäten anbetrifft. So investieren laut dem Bitkom Cloud-Report 2023 im Jahr 2023 über 50 Prozent der deutschen Unternehmen in Cloud-Lösungen, und die Mehrheit der Unternehmen will ihre Cloud-Nutzung in den nächsten fünf Jahren deutlich ausbauen.
Daten zurück nach Deutschland
Neben der steigenden Nachfrage spricht noch ein anderer Aspekt für den Ausbau der RZ-Region Deutschland. Mit Blick auf die DSGVO wird es für viele Unternehmen gerade im beginnenden KI-Zeitalter immer wichtiger, dass ihre Daten in Deutschland gespeichert und verarbeitet werden.
"Wir reagieren damit auch auf die Anforderungen von Kunden aus stark regulierten Branchen", bestätigt Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Deshalb hat Microsoft zum Beispiel für Deutschland sein sogenanntes Move-Programmerweitert, das es Microsoft-365-Kunden ermöglicht, ihre Daten kostenlos aus anderen europäischen Ländern in deutsche Rechenzentren zu verschieben.
Geringere Latenzzeiten
Neben mehr Rechenleistung und Kapazität verspricht Microsoft im Zuge des Ausbaus auch geringere Latenzzeiten. Das dürfte für etliche deutsche Großunternehmen wie Bayer, Deutsche Bahn, Deutsche Börse, Lufthansa, Mercedes-Benz, SAP oder Siemens von Interesse sein, bei denen wesentliche Teile der IT-Infrastruktur in der Azure Cloud laufen.
Siemens und Mercedes in der Azure Cloud
So hat etwa Mercedes-Benz mit der MO360 Data Platform rund 30 weltweite Pkw-Werke mit der Microsoft Cloud vernetzt. Zudem testet der Autobauer seit Juli den Einsatz ChatGPT von OpenAI als interne Anwendung Direct Chat. Dazu nutzt der Konzern den Azure OpenAI Service.
Und mit Siemens setzt ein weiterer großer deutsche Player in Sachen GenAI auf die Azure Cloud. Gemeinsam mit Microsoft hat das Unternehmen den Siemens Industrial Copilot entwickelt. Er soll die User in die Lage versetzen, komplexen Programmiercode für die Automatisierung zügig zu generieren, zu optimieren und Fehler zu beseitigen.
Azure-Services in Westen-Mitte
Welche Dienste und Hardwarelösungen Microsoft im Detail in der Rechenzentrumsregion Deutschland, Westen-Mitte anbietet, zeigt die interaktive Microsoft-Seite "Verfügbare Produkte nach Region".