Am 10. Januar 2023 beendet Microsoft endgültig den Support seiner Windows-Version 8.1. Die Unterstützung des Vorgängers Windows 8 war bereits vor etlichen Jahren, am 12. Januar 2016, ausgelaufen. Mit dem Ende des Supports für Windows 8.1 wird Microsoft keine Sicherheits-Patches und neue Funktionen mehr herausbringen. Das gilt auch für unter Windows 8.1 laufende Office-Pakete wie Microsoft 365. Anwender müssen sich dann auf ihre Antiviren-Software verlassen, wenn ein Exploit oder eine Malware auftaucht.
"Microsoft wird kein Extended Security Update (ESU) Programm für Windows 8.1 anbieten", stellte der Softwarekonzern klar. "Die weitere Verwendung von Windows 8.1 nach dem 10. Januar 2023 kann die Sicherheitsrisiken eines Unternehmens erhöhen und seine Fähigkeit beeinträchtigen, Compliance-Verpflichtungen einzuhalten."
Windows 8 war ein Reinfall
Damit endet ein unrühmliches Kapitel in der Windows-Geschichte. Der Softwarekonzern hatte Windows 8 Ende Oktober 2012 vorgestellt. Doch das System hatte es von Anfang an schwer, sich gegen den unter vielen Anwendern beliebten Vorgänger Windows 7 zu behaupten. Windows 8 wurde ein Reinfall. Viele User ließen das Release schlichtweg aus und wechselten von Version 7 direkt auf Windows 10, das Microsoft im Juli 2015 vorstellte.
Branchenkenner mutmaßen, dass der Flopp mit Windows 8 dazu beigetragen hat, dass der damalige Microsoft-CEO Steve Ballmer schließlich seinen Job verlor. Im August 2013 hatte der Hersteller bekannt gegeben, dass sich Ballmer binnen zwölf Monaten von der Konzernspitze zurückziehen werde. Anfang Februar 2014 übernahm Satya Nadella.
Umstieg auf Windows 11 könnte schwierig werden
Microsoft empfiehlt den Nutzern von Windows 8.1 auf das neue Windows 11 zu wechseln. Das könnte allerdings schwierig werden. "Die meisten Geräte mit Windows 8.1 oder Windows 8 erfüllen nicht die Hardware-Anforderungen für ein Upgrade auf Windows 11", stellt der Softwarekonzern klar. Die Alternativen: einen neuen Windows-11-PC kaufen oder auf Windows 10 aktualisieren. Dafür müssen Kunden jedoch eine Vollversion kaufen und von Hand aufspielen - einen Update-Pfad von 8.1 auf 10 gibt es nicht mehr.
Tipps und Tricks zu Windows 10
Die Microsoft-Verantwortlichen weisen außerdem darauf hin, dass, sollte ein direktes Upgrade von Windows 8 auf 11 funktionieren, die Festplatte mit dem neuen Betriebssystem überschrieben wird und sämtliche Inhalt gelöscht werden. Ein sogenanntes "In-Place"-Upgrade, bei dem die Daten erhalten bleiben, sei nur möglich, wenn von Windows 8 auf Windows 10 und dann von Windows 10 auf Windows 11 aktualisiert werde.
Der Anbieter empfiehlt Nutzerinnen und Nutzern dringend, eine Sicherungskopie ihrer Daten zu erstellen, für den Fall, dass beim Upgrade etwas schiefgeht. Microsoft verweist an dieser Stelle auch auf das sich nahende Ende von Windows 10: Ab dem 14. Oktober 2025 wird das bei vielen Anwendern beliebte Betriebssystem nicht mehr unterstützt.
Windows 7 hat mehr Nutzer als 8.1
Das Support-Ende von Windows 8.1 trifft heute nur noch wenige Anwender. Laut einer Statistik von Statcounter kam das Release zuletzt unter allen weltweit genutzten Windows-Versionen auf einen Anteil von 2,45 Prozent. Selbst der Vorgänger Windows 7, dessen Support bereits am 14. Januar 2020 eingestellt worden war, kommt derzeit mit 9,61 Prozent auf einen deutlich höheren Anteil.
Windows 8.1 blieb stets im Schatten seines beliebten Vorgängers. Selbst zu Zeiten seiner höchsten Nutzung - gut 19 Prozent Mitte 2015 - hatte Windows 7 mit über 62 Prozent die Nase weit vorn. Das aktuell am meisten genutzte Windows-Release ist Windows 10 mit rund 71 Prozent. Die neueste Version Windows 11 kommt momentan auf etwas mehr als 15 Prozent.
Windows verliert - MacOS gewinnt
Insgesamt hat Windows in den zurückliegenden Jahren Marktanteile verloren. Laut einer Übersicht von Statista kam das Microsoft-System Mitte dieses Jahres weltweit bei Betriebssystemen für Desktops und Notebooks auf einen Marktanteil von 75 Prozent. Apples MacOS lag bei knapp 15 Prozent, Linux bei fast drei Prozent. Anfang 2009 lagen die Kräfteverhältnisse anders. Windows erreichte vor 13 Jahren mehr als 95 Prozent, MacOS lag bei 3,7, Linux bei gerade einmal 0,6 Prozent.