Das Nutzungsverhalten beim Einsatz des neuen Windows-Betriebssystems zu ermitteln und dadurch zu erfahren, welche Features der Beta-Version besonders gut ankommen oder wo noch Feintuning erforderlich ist, stellt ein nachvollziehbares Anlegen bei der Evaluierung einer noch unfertigen Software dar. Die durch Microsoft spezifizierten Datenschutzbestimmungen von Windows 10 Technical Preview scheinen dafür jedoch ein Stück zu weit gefasst zu sein.
Im Video: Windows 10 - Installation
Terry Myerson, Executive Vice President, Operating Systems bei der Microsoft Corporation, machte es bei der Präsentation des Windows 8-Nachfolgers am 30. September in San Francisco vor kleiner Zuschauerschar ganz deutlich: Unternehmen müssten Windows frühzeitig evaluieren können, und aus diesem Grunde starte man bereits jetzt man den Dialog mit ihnen. Aus diesem Grund war die Technical Preview von Windows 10 auch nur einen Tag später, also am 1. Oktober 2014, zu haben.
- Microsoft Windows 10 Technology Preview
Bereits nach der Installation von Windows 10 Technical Preview trudeln erste Updates auf das System. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Das neue Startmenü ist das erste was nach der Installation auffällt. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Die Apps können Sie aus dem Startmenü heraus entfernen oder deren Ansicht anpassen. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
In den Eigenschaften der Taskbar passen Sie die Startseite oder das Startmenü an. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Sie können das Windows 10-Startmenü auch ganz ohne Windows-Apps verwenden. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Über das Lupensymbol starten Sie die neue Suche in Windows 10. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
In Windows 10 können Anwender ohne Zusatztools neue, virtuelle Desktops erstellen. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Im Explorer gibt es minimale Neuerungen, wie einen Home-Bereich mit wichtigen Verzeichnissen sowie die Möglichkeit ältere Versionen von Dateien wiederherstellen zu können. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Im Troubleshooting-Bereich bietet Windows 10 weitere Möglichkeiten das Betriebssystem wiederherstellen zu können. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Apps aus dem App-Store laufen auch im Fenstermodus, parallel zu herkömmlichen Anwendungen. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Die Snap-Funktion hat Microsoft in Windows 10 etwas praktikabler gemacht. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Die Anordnung von Fenstern hat Microsoft wesentlich übersichtlicher gestaltet. Davon profitieren vor allem Anwender mit großen Monitoren. - Microsoft Windows 10 Technology Preview
Windows 10 kennt leider nicht das neue Dateisystem ReFS. Dieses ist immer noch der Serverversion vorbehalten.
Erklärtes Ziel von Microsoft ist es demzufolge, dass sich Unternehmen und ihre IT-Spezialisten in einem frühen Entwicklungsstadium mit einigen der geplanten Neuerungen von Windows 10 vertraut machen und den Hersteller mit Feedback versorgen können. Dadurch erhält Microsoft die Möglichkeit, Features wie etwa das zurückgekehrte, renovierte Startmenü an die Wünsche von Unternehmenskunden weiter anpassen zu können. Private Konsumenten adressiert der Hersteller mit der Windows 10 Technical Preview allerdings noch nicht. Erst ein paar Monate später, voraussichtlich im Januar oder Februar 2015, plant Microsoft eine weitere Beta-Version folgen zu lassen, die sich explizit den Belangen der Consumer-Kundschaft annimmt.
Im Video: Windows 10 - Die Neuerungen im Überblick
Unternehmen, die die Technical Preview von Windows 10 herunterladen möchten, müssen dazu per Mausklick ihr Einverständnis mit den entsprechenden, auf den August 2014 datierten Datenschutzbestimmungen erklären. Schon ein erster Blick auf die darin enthaltenen Klauseln sorgt für Irritationen: Microsoft räumt sich hierbei großzügig das Recht zum Sammeln und zur Verwendung sowie zur Weitergabe aller Arten von Daten ein - mitunter sogar, ohne dass ein Benutzer oder das Unternehmen dies mitbekommt.
- Darum geht es
Die Microsoft-Datenschutzbestimmungen für Windows 10 Technical Preview. - Eingaben-Erfassung über das Startmenü hinaus
Microsoft ermittelt während des Beta-Tests nicht nur, wie Anwender das Startmenü nutzen, sondern wertet auch alle anderen Tastatur-Eingaben aus, zum Beispiel bei der Bearbeitung von Dokumenten und E-Mails. - Drum lese erst, wer zu testen plant
Es sind Klauseln wie diese, die bei europäischen Datenschützern kaum Beifall finden.
Vorweg sei gesagt: Es geht an dieser Stelle nicht um eine rechtliche Bewertung einzelner Klauseln. Ebenso wenig stehen die allgemeinen Datenschutzbestimmungen von in den USA beheimateten Internet-Größen zur Debatte. Das fällt in den Aufgabenbereich der Artikel 29 Datenschutzgruppe (kurz "WP29" genannt), das unabhängige Beratungsgremium der Europäischen Kommission in Fragen des Datenschutzes. Erst im September hatte sich diese nicht nur an Microsoft, sondern auch an Google gewandt mit dem Anliegen, ihre Privacy-Richtlinien besser mit europäischen Anforderungen in Einklang zu bringen.
Bei seinen technischen Support-Webseiten setzt Microsoft auf maschinelle Übersetzungen der englischen Originale, was mitunter Stilblüten in den auf diese Weise ins Deutsche übersetzen Dokumentenfassungen zur Folge hat. Die Ausführungen in der deutschen Fassung der englischen Privacy Statements sind aber nicht auf eine schlechte mechanische Übersetzung zurückzuführen: Vergleiche zwischen den englischen Privacy Statements for Windows Technical Preview und den deutschen Datenschutzbestimmungen für Windows Technical Preview zeigen, dass es sich um eine qualitativ gute Übersetzung handelt. Versehentliche Fehler bei der Übersetzung sind also auszuschließen.