computerwoche.de

Mobile & Apps

Aus für Windows Subsystem

Microsoft killt Android Apps für Windows

06.03.2024
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Alle Posts des Autors Email: Connect:
Microsoft stellt die Unterstützung für Android Apps in Windows 11 zum 5. März 2025 ein. Der entsprechende Appstore soll ab sofort geschlossen werden.
Während Microsoft Alt-Usern noch eine Galgenfrist bis März 2025 einräumt,sollen neue Anwender den Amazon Appstore für Android ab sofort nicht mehr herunterladen können.
Während Microsoft Alt-Usern noch eine Galgenfrist bis März 2025 einräumt,sollen neue Anwender den Amazon Appstore für Android ab sofort nicht mehr herunterladen können.
Foto: Screenshot Hill

Unerwartet hat Microsoft angekündigt, das Windows Subsystem für Android (WSA) einzustellen. Mit seiner Hilfe kann, beziehungsweise konnte man unter Windows 11 direkt Android Apps nutzen. Anwendern, die diese Möglichkeit bereits nutzen, räumt Microsoft eine Galgenfrist bis zum 5. März 2025 ein. Usern, die WSA noch nicht benutzt haben, wird diese Option ab sofort verwehrt.

Aus für Android Subsystem

Offiziell heißt es dazu in einem Microsoft-Posting vom 5. März 2025 auf der hauseigenen Entwicklerseite Learn Windows: "Microsoft beendet die Unterstützung für das Windows Subsystem für Android (WSA). Infolgedessen werden der Amazon Appstore auf Windows und alle Anwendungen und Spiele, die von WSA abhängig sind, ab dem 5. März 2025 nicht mehr unterstützt."

Für neue User ist bereits 2024 Schluss

Amazon will die Android Apps aus seinem Appstore noch ein Jahr lang unterstützen.
Amazon will die Android Apps aus seinem Appstore noch ein Jahr lang unterstützen.
Foto: Screenshot Hill

Allerdings wird der Amazon Appstore, der zum Herunterladen der Android Apps unter Windows 11 benötigt wird, im Microsoft Store bereits ab dem 6. März 2024 nicht mehr zur Verfügung stehen. Wer Android unter Windows noch ausprobieren möchte, sollte sich also sputen.

Das sagt Amazon dazu

Weiterhin heißt es bei Microsoft, "Kunden, die den Amazon Appstore oder Android-Apps vor dem 5. März 2024 installiert haben, werden bis zum Auslaufdatum am 5. März 2025 weiterhin Zugriff auf diese Apps haben". Inwieweit das wirklich funktionieren wird, mag dahin gestellt bleiben, denn Amazon gibt sich auf seinen Webseiten in einer FAQ zur Einstellung von WSA deutlich weniger optimistisch: "Während wir keine unmittelbaren Auswirkungen auf Ihre Fähigkeit erwarten, zwischen März 2024 und März 2025 auf die Anwendungen zuzugreifen, könnten einige Apps im Laufe der Zeit nicht richtig funktionieren."

App-Streaming als Alternative

Eventuell eine Alternative zum Windows Subsystem für Androide: App-Streaming von Android-Anwendungen mit Smartphone Link.
Eventuell eine Alternative zum Windows Subsystem für Androide: App-Streaming von Android-Anwendungen mit Smartphone Link.
Foto: Screenshot Hill

Für Anwender, die künftig dennoch Android-Apps auf dem PC nutzen wollen, könnte eventuell folgende Alternative interessant sein: Das App-Streaming von Android-Anwendungen unter Windows 10 und 11 mit Hilfe von Smartphone Link. Statt die Apps wie bei WSA nativ auf dem Rechner zu installieren, laufen sie hier auf dem Smartphone oder Tablet und werden auf den PC gestreamt. Smartphone Link wird über die Einstellungen unter Windows aktiviert.

Gründe für das Aus

Darüber, warum Microsoft so unerwartet das Windows Subsystem für Windows einstellt, kann nur spekuliert werden, da sich der Konzern diesbezüglich bedeckt gibt. Ein Grund könnte der fehlende Zugriff auf den Google Play Store sein, denn der Amazon Appstore war und ist im Vergleich zum Original nur ein fader Abklatsch.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele der Apps im Amazon Appstore einfach wie Schrott aussehen. Damit dürfte es dem WSA schlicht an Attraktivität gefehlt haben. Zumal sich andere Android-Apps, die nicht im Amazon Appstore zu finden sind, nur über Umwege mit Hilfe der entsprechenden APK-Dateien installieren lassen.