Mit einem Gewinn von 2,48 Dollar pro Aktie und Einnahmen von 51,73 Milliarden Dollar lag Microsoft im Ende Dezember 2021 abgeschlossenen zweiten Finanzquartal deutlich über dem, was an der US-Technologiebörse Nasdaq erwartet worden war. Die Beobachter dort hatten einen Gewinn von 2,31 Dollar je Anteil und Erlöse von 50,88 Milliarden Dollar vorhergesagt. Dennoch geriet Microsofts Aktie nachbörslich ins Trudeln, da Microsofts Cloud-Geschäfte nicht mehr ganz so explosiv zulegen, wie von Investoren erhofft.
Trotzdem sind die Zahlen exzellent: Microsoft erhöhte den Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres um 20 Prozent von 43,08 auf 51,73 Milliarden Dollar. Der Nettoertrag belief sich auf 18,8 Milliarden Dollar, was einem Plus von 21 Prozent entspricht.
Microsoft-Zahlen 2022: Gute Aussichten für die Zukunft
Finanzchefin Amy Hood betonte in einer Telefonkonferenz die weiterhin starke Nachfrage und sagte, Microsoft erwarte für sein derzeit laufendes drittes Finanzquartal einen Umsatz von 48,5 bis 49,3 Milliarden Dollar. Damit werde man die durchschnittlichen Schätzungen der Wallstreet (48,23 Milliarden Dollar) abermals übertreffen. Auch die operative Gewinnmarge werde sich 2022 weiter positiv entwickeln.
Microsofts Aktie hatte bis zum Börsenschluss am 25. Januar 2022 seit Jahresbeginn um 14 Prozent nachgegeben. Der Januar könnte zum schwächsten Monat seit 2010 werden. An der Nasdaq gibt es allerdings zurzeit einen breiten Ausverkauf bei den völlig überhitzten Technologiewerten, da sich die Anleger auf steigende Zinsen einstellen.
Microsofts Segment "Intelligent Cloud", das die Azure-Cloud, GitHub und Serverprodukte wie Windows Server umfasst, erzielte einen Umsatz von 18,33 Milliarden Dollar (plus 25,5 Prozent). Dieser Wert liegt knapp über dem Konsens der von StreetAccount befragten Analysten (18,3 Milliarden Dollar). Der Umsatz im deutlich weiter gefassten Segment "Azure- und andere Cloud-Services" stieg um 46 Prozent - ein sehr guter Wert, und dennoch aus Sicht einiger Beobachter enttäuschend. Microsoft beendet damit eine Serie von vier Quartalen, in denen die 50-Prozent-Marke erreicht oder überschritten worden war.
Die Einnahmen aus dem Bereich "More Personal Computing", das Windows, Werbung, Endgeräte und Spiele umfasst, beliefen sich auf 17,47 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von 15,5 Prozent, während die Erlöse mit Surface-Produkten nur um acht Prozent und die mit Xbox-Spielkonsolen um vier Prozent zulegten. Die Spielesparte von Microsoft vereint derzeit rund elf Prozent des Gesamtumsatzes auf sich. Mit der Ankündigung, Activision Blizzard für 68,7 Milliarden Dollar zu übernehmen - der größte Deal in der 46-jährigen Microsoft-Geschichte - dürfte sich das ändern.
Ein Umsatzwachstum von 19 Prozent auf 15,9 Milliarden Dollar verzeichnete das Unternehmen im Geschäftsfeld "Productivity and Business Processes", zu dem Office, die Dynamics-Anwendungen und LinkedIn gehören. Damit lag Microsoft im Rahmen der Erwartungen. Wie CEO Satya Nadella erklärte, zählt die Collaboration-App Teams inzwischen über 270 Millionen monatlich aktive Nutzer. Nadella erklärte außerdem, dass Microsoft im Gesamtjahr 2021 rund 15 Milliarden Dollar mit IT-Sicherheitsprodukten umgesetzt habe, was einem Anstieg von fast 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche.