Er ist schwerer, teurer und – infolge der höheren Leistung – mit einer eher mäßigen Akkulaufzeit gesegnet. Dafür bietet das Gerät mehr Ports, einen Intel-Prozessor, ein besseres Display und professionelle Sicherheits-Features. Das eigentliche Argument für das Surface Pro ist aber die Tatsache, dass Windows 8 darauf läuft. Der Bestand an Windows-Anwendungen im Unternehmen kann auf diesem Tablet genutzt werden.
Es ist unwahrscheinlich, dass Microsoft wirklich davon ausgeht, mit den Surface-Modellen die ganz großen Hardwaregeschäfte zu machen. Das Surface Pro kostet in der 64-GB-Version, von denen der User gerade mal 30 GB zur freien Verfügung hat, stolze 900 Dollar, die Tastatur kommt mit mindestens 120 Dollar noch dazu. Ein vollwertiges Ultrabook ist es nicht, dazu fehlt es an Schnittstellen, Speicherkapazität und einem angemessenen Keyboard. Ein richtiges Tablet ist es auch nicht, dafür ist das Gerät zu schwer, zu teuer und die Batterie zu schwach.
Worum geht es Microsoft also? Der Softwareriese will mit den Surface-Modellen die Richtung vorgeben. Er appelliert an seine Hardwarepartner: Entwickelt ähnlich innovative, benutzerfreundliche und ästhetisch ansprechende Windows-8-Geräte in großer Vielfalt. Kümmert euch um neue Formen der User-Interaktion – das Surface Pro wird mit einem Stift geliefert. Und beschäftigt euch intensiv mit den Anwendungsszenarien beim Kunden.
Die Frage ist nun, ob die OEMs dem Softwaregiganten noch vertrauen. Die PC-Geschäfte laufen schlecht, Microsoft ist mit Surface zum Konkurrenten geworden, und jetzt auch noch der Zwei-Milliarden-Dollar-Kredit an einen der Partner, nämlich Dell. Acer-Chef Jim Wong sagte vor wenigen Tagen der „Wirtschaftswoche“, Windows 8 sei zu kompliziert. Wann hat es das je gegeben? Und dass HP nun einen Billig-Laptop mit Chrome-OS anbietet, ist ebenfalls eine Überraschung. Die Windows-Welt, so scheint es, steht vor einer Zerreißprobe.
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