Dass das Tischtuch zwischen der Groupe Danone und ihrem europäischen CIO zerschnitten war, pfiffen die Spatzen schon lange von den Dächern. Jetzt kam die offizielle Bestätigung: IT-Chef Michael Kollig hat den Lebensmittelkonzern verlassen und zum 1. Juli bei der Deutschen Telekom angeheuert – allerdings nicht als CIO. Vielmehr zeichnet er im Rang eines Senior Vice President für den Bereich GHS/ERP verantwortlich. Wobei GHS für Global Headquarter Systems steht. Wie Kollig auf seiner Xing-Seite verrät, übernimmt er die Ende-zu-Ende-Verantwortung für weltweite Zentralsysteme und ERP-bezogene Lösungen.
Fast 14 Jahre lang war Kollig bei Danone beschäftigt, davon acht Jahre lang als CIO EMEA. In diesem Zeitraum hat er sich einen Namen als global denkender IT-Stratege mit Sinn für Innovationen gemacht. Im vergangenen Jahr wurde er mit dem „Global Exchange Award“ ausgezeichnet, den die COMPUTERWOCHE und das „CIO-Magazin“ jährlich verleihen – an einen CIO, der ein geografisch weit gespanntes Projekt erfolgreich abgeschlossen hat.
In Kolligs Fall hieß dieses Projekt „IS Changer“. Hinter dem Begriff verbergen sich ein weltweiter Prozess und ein IT-System für die Förderung von Innovationen. Vor seiner Tätigkeit für Danone war Kollig beim Pharmaproduzenten Zeneca und beim Food-Giganten Kraft tätig. Jetzt wechselt er also komplett die Branche. Was ihn wohl daran gereizt hat? – Offenbar krempelt die Telekom ihre IT derzeit grundlegend um. Vor ziemlich genau einem Jahr hat sie mit dem ehemaligen IT-Verantwortlichen der Allianz SE, Markus Müller, bereits einen neuen Konzern-CIO berufen. Er leitet in Personalunion auch das T-Systems- Ressort „Telekom-IT“. Wer Kollig bei Danone ersetzen wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht spruchreif. (mhr)